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Jakobus der Gerechte

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Verweis auf weitere (außerbiblische) Quelle zum Märtyrium eingefügt.
{{In Bearbeitung}}
[[Datei:Saint James the Just.jpg|thumb|right|250px|Ikonendarstellung von Jakobus dem Gerechten]]
'''Jakobus der Gerechte''' war als „Bruder des Herrn ([[Jesus von NazarethChristus|Jesus]])“ eine zentrale Gestalt der [[Jerusalemer Urgemeinde]]. In der Exegese wird er auch als ''Herrenbruder'' bezeichnet. Es gibt Quellen die ihn und nicht [[Simon Petrus]] als Anführer der ersten Christen bezeichnen.<ref>Thomas-Evangelium (Logion 12)</ref> Des Weiteren wird er von [[Brief des Paulus an die Galater|Galaterbrief]] als Apostel bezeichnet, allerdings gehört er nicht zu dem Kreis der [[Zwölf Apostel]].<ref>Galater 1,19</ref><ref>Eusebius, Kirchengeschichte I 12</ref> Daneben wird er als in der [[Sendung der Siebzig|Liste der Siebzig Jünger]] aufgeführt.<ref>http://www.glaubenszeugen.de/kalender/a/kala010.htm</ref>
== Biblische Erwähnungen ==
== Apokryphen ==
[[Datei:Saint Joseph with the Infant Jesus by Guido Reni, c 1635.jpg|thumb|right|250px|Der alte Josef mit dem Jesus-Kind, diese Darstellung geht auf das Protestevangelium zurück, in der Josef als alter Mann beschrieben wird]]
Jakobus wird in den [[Apokryphen]] eine bedeutende Funktion zugeschrieben.<ref>[http://www.zeitenschrift.com/artikel/jakobus-der-vergessene-held-der-christenheit#.U5FefyjIxmM Jakobus: Der vergessene Held der Christenheit]</ref>
=== Apokryphon des Jakobus ===
Das Apokryphon des Jakobus ist ein apokryischer [[Apostelbrief]], der durch seine Feder verfasst worden sein soll, ein Empfänger des Briefes ist nicht bekannt.<ref>Gerd Lüdemann und Martina Janßen (1997): Die gnostischen Schriften aus Nag Hammadi - Bibel der Häretiker, Die gnostischen Schriften aus Nag Hammadi, S. 5</ref>
In dem Brief werden die Abschiedsreden mit esoterischen Gedankengut vermischt. Unter anderem ist berichtet, dass Jesus 550 Tage nach seiner Auferstehung jedem einzelnen Jünger und Apostel erscheinen wird, um ihm dessen Schicksal vorherzusagen.<ref>http://www.gnosis.org/naghamm/jam2.html</ref> Bei der [[Himmelfahrt]] von Jesus fahren Petrus und Jakobus ein Stück weit in den Himmel mit, und lassen die 10 weitere Apostel warten.<ref>http://www.gnosis.org/naghamm/jam2.html</ref> Petrus und er werden mystische Geheimnisse eingeweiht, während die anderen, diese nicht erfahren.<ref>http://www.gnosis.org/naghamm/jam2.html</ref> Hierbei werden Worte aus den Abschiedsreden des Johannesevangeliums verwendet.<ref>Gerd Lüdemann und Martina Janßen (1997): Die gnostischen Schriften aus Nag Hammadi - Bibel der Häretiker, Die gnostischen Schriften aus Nag Hammadi, S. 6</ref>
Die Wissenschaft geht davon aus, dass dieses Apokryphon sehr zeitnahe am Tode von Jesus Christus verfasst wurde, die späteste Datierung könnte in das Jahr 314 fallen.<ref>Gerd Lüdemann und Martina Janßen (1997): Die gnostischen Schriften aus Nag Hammadi - Bibel der Häretiker, Die gnostischen Schriften aus Nag Hammadi, S. 6</ref>
 
Es sind auch einige [[Gleichnis]]se in diesem Brief zu finden, der Autor Jesus zuschreibt, folgendes Beispiel ist hier zu finden:
 
{{Zitat|Denn das Wort ist wie ein Weizenkorn: Als es jemand gesät hatte, hatte er Vertrauen in es. Und als es wuchs, liebte er es, weil er viele Körner an der Stelle von einem sah. Und als er arbeitete, wurde er gerettet, da er es zur Nahrung gemacht hatte. Wiederum ließ er etwas zur Aussaat übrig. So ist es auch euch möglich, zu erlangen das Himmelreich für euch. Wenn ihr es nicht durch Erkenntnis empfangt, werdet ihr es nicht finden können.<ref>Gerd Lüdemann und Martina Janßen (1997): Die gnostischen Schriften aus Nag Hammadi - Bibel der Häretiker, Die gnostischen Schriften aus Nag Hammadi, S. 10</ref>}}
 
=== Protevangelium des Jakobus ===
Jakobus soll auch das ''Protevangelium'' verfasst haben. Allerdings ist diese Schrift im 2. Jahrhundert entstanden.<ref>http://www.jakobus-weg.de/aJakw/3Spiritua/Jkevangel.htm</ref> Dieses Gleichnis berichtet von der Geburt der Jungfrau Maria und davon, dass Josef ein alter Mann war. Außerdem ist beschrieben, dass Maria vor Gericht gestellt wurde, nachdem sie schwanger wurde. Gott hielt seine schützende Hand über sie und die Hebammen stellten schließlich ihre Jungfräulichkeit fest.<ref>http://www.jakobus-weg.de/aJakw/3Spiritua/Jkevangel.htm</ref> Das Evangelium schließt mit folgenden Worten:
 
{{Zitat|Schluß Ich aber. Jakobus, der diese Geschichte geschrieben hat, zog auch, weil in Jerusalem wegen des Todes von Herodes Unruhen ausbrachen, in die Wüste, bis sich die Unruhen in Jerusalem gelegt hatten, wobei ich voll Preisens war für Gott, den Gebieter, der mir die Gabe und die Weisheit verliehen hat, diese Geschichte schreiben zu dürfen. Es sei aber die Gnade mit denen, die unseren Herrn Jesus Christus fürchten! Ihm sei die Ehre in alle Ewigkeit! Amen!<ref>http://www.jakobus-weg.de/aJakw/3Spiritua/Jkevangel.htm</ref>}}
 
Motive aus dem Evangelium werden oft in der westlichen als auch östlichen Kunst Europas verarbeitet (z.&nbsp;B. da Vincis ''Maria in der Grotte''). So geht die Darstellung [[Josef von Nazaret|Josefs von Nazareth]] als altem Mann auf die Berichte dieses Protoevangeliums zurück. In Kapitel 10,2 etwa sagt Josef von sich: „Ich bin ein alter Mann und habe Söhne“.<ref>Geza Vermes: ''The nativity'', London 2006, S. 11</ref>.
 
== Weitere Quellen ==
 
Dem Geschichtsschreiber Flavius Jesephus zufolge wurde Jakobus, der Bruder Jesu "des sogenannten Christus" 62 n.Chr. gesteinigt.<ref>Küng, Hans: Christ sein 5. Auflage. München 1980. Seite 136 </ref>
 
== Der Jakobus-Ossuar ==
[[Datei:JamesOssuary-1-.jpg|thumb|right|250px|Der Jakobus-Ossuar]]
Im Jahr 2001 wurde ein Knochenkasten aus Kalkstein entdeckt, der die Knochen von Jakobus enthalten soll. Auf diesem Knochenkasten ist folgendes zu lesen:
 
{{Zitat| יעקוב בר יוסף אחוי דישוע - ''Yaʿaqôv bar Yôsef achûy<ref>= ''achû[h]î''; mit angehängtem synäresiertem Personal suffix ''-hî'' der 3. sg. masc. (''„sein“'') als im Aramäischen üblicher syntaktischer Prolepse.</ref> daYeschûaʿ'',
:„''Jakob, Sohn des [[Josef von Nazaret|Josef]], (sein) Bruder des Jesus''“.}}
 
Die israelische Antikenverwaltung (Israel Antiquities Authority) gab eine epigrafische, mikroskopische und geochemische Untersuchung in Auftrag. 2003 kam die Untersuchungskommission zu dem Ergebnis, die Inschrift des Zusatzes auf dem Ossuar sei eine Fälschung, die nachträglich aus unterschiedlichen Inschriften in Levi Rahmanis „Catalogue of Jewish Ossuaries in the Collection of the State of Israel“ (No. 396, 570, 573) zusammenkopiert, in eine Verwitterungsschicht auf der Rückseite eines alten Ossuars eingeritzt und künstlich mit einer Patina versehen wurde.<ref>André Lemaire: Burial Box of James the Brother of Jesus. In: Biblical Archaeology Review. 28, Nr. 6, Nov./Dez. 2002, ISSN 0098-9444, S. 24–33.</ref>
== Literatur ==
28
Bearbeitungen

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