972
Bearbeitungen
Änderungen
Aus APWiki
BEarbeitungshinweis entfernt
==Vorgeschichte==
===Apostel C.A. Brückner===
[[Datei:Carl-august-brueckner.jpg|thumb|Apostel C.A. Brückner]][[Datei:IMG_6854.JPG|thumb|Geburtshaus von Ap. C.A. Brückner in Mylau]] [[Carl August Brückner]] wurde am 7. März 1872 in Mylau als Sohn eines Webers geboren. Er machte eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete zuletzt bei einem Rechtsanwalt. Er war von Haus aus evangelisch-lutherisch, trat aber 1895 zur apostolischen Bewegung über, die damals noch nicht als „neuapostolisch“ bezeichnet wurde. Aufgenommen und versiegelt wurde er von Apostel Friedrich Krebs. Ab 1897 wurde er Bezirksältester und leitete er gleichzeitig die Gemeinde Leipzig im [[Ältester|Ältestenamt]], . 1901 wurde er bereits zum [[Bischof]] ordiniert. Zu dieser Zeit war es noch schwierig , für eine nicht evangelische oder katholische Gemeinschaft frei Gottesdienste zu haltendurchzuführen. In Sachsen konnte diese konnten apostolische Gottesdienste nur unter polizeilicher Aufsicht durchgeführt werden. Brückner war soll es zu verdanken, so ist es Stand der Forschunggewesen sein, dass diese Bestimmung 1902 aufgehoben wurde. Stammapostel Hermann Niehaus, noch jung im Amt des neuapostolischen Hauptleiters und Stammapostels, ordinierte ihn schließlich 1905 ins [[Apostel]]amt. Ab 1909 war er zudem für die Publikation [[Neuapostolische Rundschau]] zuständig, eine Zeitschrift für in- und ausländische neuapostolische Gemeinden, die aber rechtlich der Gemeinde Leipzig gehörte.
===Verhältnis Brückner und Niehaus===
[[Datei:Hermann_Niehaus.jpg|thumb|Stammapostel Hermann Niehaus]]Zwischen [[Stammapostel]] Hermann Niehaus und Apostel Carl August Brückner herrschte wohl lange Zeit ein gutes Verhältnis.<ref>vgl. [[Carl August Brückner]] - Niehaus selbst bestreitet dies später jedoch, folgt man einer historisch schwierig einzuordnenden autobiografischen Darstellung, in der er u.a. behauptet, Brückner sei ihm nachgereist. [vgl. „Eine Lebensbeschreibung und Anfang von Gottes Werk hier“, verm. Niehaus, o.J. (1928?) o.O.]</ref> Jahrelang sollen die beiden gemeinsam durch die Kirchenbezirke gereist sein. Niehaus soll ihn sozusagen quasi als rechte Hand verwendet eingesetzt haben. Es ist derzeit noch nicht erforscht, wie dieses das persönliche Verhältnis der Beiden genau aussah.Belegt ist jedoch, dass Niehaus zusammen mit Brückner 1909 die erste Reise eines Stammapostels nach Amerika unternahm, um die neuapostolischen Gemeinden dort zu besuchen.<ref>vgl. Obst, H.: Apostel und Propheten der Neuzeit, S. 98</ref> Auch beantwortete er im Namen Niehaus Briefe, die an den Stammapostel gerichtet waren.<ref>vgl. Bischoff, J.G.: Brief an Brückner vom 26. September 1918. In: Bundeskonzil des Reformiert-apostolischen Gemeindebundes e.V. [Hrsg.], Reformiert-apostolische Botschaft, 42 Jg./Nr. 14, 15. Juli 1936, Dresden; S. 107 f: "Ich habe damals an den Stammapostel geschrieben und Sie haben mir damals den Brief beantwortet."</ref>
In einem Rundschreiben vom Februar 1919 teilt der Dresdner Bezirksapostel den Gemeindevorstehern mit:
{{Zitat|Nachdem der Krieg vorüber ist und die meisten Vorsteher wieder auf ihren Platz heimgekehrt sind, müssen wir nun auch an die Arbeiten denken, die durch den Krieg im Jahre 1914 ins Stocken geraten sind. Dazu gehört zunächst die Anlegung des damals bereits vorgelegten neuen Kirchenbuches, und der dazu gehörigen Karthothek, nämlich der Ausschreibung der Personalblätter.<ref>Bischoff, J.G.: Rundbrief C.B. Nr. 8, Frankfurt a.M. 8.2.1919, S. 3f</ref>}}
Desweiteren erklärt er eine neue Vorgehensweise zur Führung des Kirchenbuches. Brückner hat also zumindest hinsichtlich der Kirchenverwaltung nach dem 1. ersten Weltkrieg eine maßgebende Rolle inne gehabt.
Der Görlitzer Apostel Max Ecke hält Anfang 1921 in einem Schreiben an Niehaus dazu fest: {{Zitat|Daß auch Ap. Brückner damit gerechnet hat, daß er mal Ihr Amt übernehmen muß, das ist wohl möglich, denn erstens haben Sie, lieber Vater, das in früheren Jahren selbst mal durchblicken lassen hin und wieder, und auch der Ap. Bischoff hat seinerzeit, wo Sie mit Brückner in Amerika waren, wo Ap. Bischoff in Dresden einen großen Gottesdienst hielt nach Ps. 45, sehr hervorgehoben und das Wort betont: "Darum hat dich (Brückner) dein Gott mit Freudenöl mehr gesalbt, denn deine Gesellen (Apostel)." Das hob der l. Ap. Bischoff dort hervor, wo alle Vorsteher vom Dresdner Bezirk anwesend waren. Auch hat Ap. Bischoff wohl auch schon gesagt im Laufe der Zeit, kommt es mal zur Abstimmung für den Nachfolger Niehaus, dann wähle er nur Brückner.<ref>Ecke, M.: Brief an Niehaus vom 6. Januar 1921, Görliz. In: In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 15</ref>}}
==Die Neuapostolische Rundschau und der Fall Mütschele==
Exakt zum Ende des 1. ersten Weltkriegs bricht in Stuttgart ein Konflikt über die Glaubenslehre zwischen dem Apostelhelfer [[Georg Paulus ]] und Bischof [[Otto Müller ]] einerseits und der damaligen Glaubenslehre unter dem zuständigen Apostel Johann Gottfried Bischoff andererseits aus. Paulus schreibt in einem Rundbrief in seinem Arbeitsbereich am 11. November 1918:
{{Zitat|Gott hat uns alle Sünden geschenkt. Diese Versöhnung ist einzig und allein auf die Opfertat Christi gegründet, nicht auf irgend einer Handlung, die mit uns vorgenommen ist, nicht auf die Zugehörigkeit der Gemeinschaft, nicht auf die Apostel, sondern sie ruht einzig und allein auf dem vollbrachten Opfer von Golgatha, das wir im Glauben ergriffen haben. Wer daran glaubt und seines Glaubens lebt, der ist gerecht. (...) Es gibt nur einen Weinstock und das ist Christus, daran sind alle Erlöste, die durch ihn zu neuem Leben erweckt sind, Reben.<ref>Paulus, G.: Rundbrief vom 11. November 1918, Stuttgart</ref>}}
Dieser Stuttgarter Konflikt ist noch nicht komplett erforscht. Aus dem Zitat geht jedoch hervor, dass Paulus die Mittlerfunktion der Apostel zwischen Gott und den Menschen ablehnt.Sowohl Brückner als auch Bischoff zeigen damals Verständnis für die Kritik.<ref>vgl. Bischoff, J.G.: Brief an Brückner vom 26. September 1918. In: Bundeskonzil des Reformiert-apostolischen Gemeindebundes e.V. [Hrsg.], Reformiert-apostolische Botschaft, 42 Jg./Nr. 14, 15. Juli 1936, Dresden; S. 107 f: "Mein herzlich geliebter Freund und Apostel Brückner! Ihren werten Brief mit Einlagen habe ich erhalten, besten Dank. Ich freue mich, daß Sie die Brüder nicht verurteilen, die in ihrem Seelenkampf sich nun zu einer freien Aussprache entschieden haben. Mag kommen, was da will. Die Brüder haben mit allem gerechnet, ja selbst soweit, daß sie Gefahr laufen, in die Klasse Niemeyer [Niemeyer trennte sich in den Jahren davor von Niehaus, Anm. MK] geworfen zu werden; aber sie wollten sich aussprechen, gehe es dann, wie es wolle. Die Brüder verstehen lernen, das ist nun unsere Aufgabe und wie Sie schreiben, dass es jetzt Zeit ist, unsere Fehler einzusehen, um es besser zu machen. Die Zeit ist gekommen und läßt sich nicht mehr aufhalten, daß den Brüdern Raum zur freien Aussprache gegeben wird, damit sie dasjenige, was sich in denselben bewegt, aussprechen können. Wir wollen doch zur Vollendung kommen als Erstlinge; aber was heißt das? Hat Jesus uns Apostel wirklich als Erstlinge bestätigt? Haben die Apostel sich in ihren Bezirken als Erstlinge durchgerungen? Mein lieber Freund und Apostel Brückner, diese Frage müssen wir uns beantworten, ernstlich beantworten; denn das sind wir Jesum schuldig, - wir sind es uns schuldig, - wir sind es den Brüdern schuldig, - wir sind es den Gemeinden schuldig, - wir sind es der Welt schuldig."</ref>[[Datei:Karl_Wilhelm_Mütschele.jpg|thumb|Evangelist K.W. Mütschele]]Der Evangelist [[Karl Wilhelm Mütschele]], der aus Stuttgart stammt und dort u.a. 1905 die neuapostolische Gemeinde Bad Cannstadt mitgegründet und als Vorsteher geleitet hatte, zieht nach dem ersten Weltkrieg aus bisher unbekannten Gründen nach Leipzig und beginnt dort als Redakteur der Neuapostolischen Rundschau unter Brückner zu arbeiten. Mütschles Artikel stoßen auf Kritik, werden aber offenbar durch Brückner, der als Intellektueller gilt, lange verteidigt. - Welche Artikel dies genau sind und welche Gedanken sie enthalten, ist ebenfalls noch nicht genau erforscht. Brückner selbst schreibt dazu später rückblickend:
{{Zitat|Der Evangelist [[Karl Wilhelm Mütschele]]Anfang reicht zurück in die Neujahrsnummer 1919. Dort erschien ein Gedicht, "auf zum Kampf" aber ohne apostolische Betonung. Viele waren dadurch enttäuscht, so kunstvoll an und für sich auch das Gedicht war, was mit der aus Stuttgart stammt und dort udichterischen Begabung des Verfassers ja zu erklären ist.aDann aber ging es mit dem apostolischen Bekenntnis in der Rundschau rapid abwärts. 1905 Der "Artikel über die neuapostolische Gemeinde Bad Cannstadt mitgegründet und vier Geistesämter" war im Grossen Ganzen noch als Vorsteher geleitet hatteapostolisch anzusprechen, zieht nach im übrigen aber wurde die Rundschau immer ärmer. Über die Gedanken zur Menschheitserlösung könnte ein ganzes Buch als Gegenzeugis geschrieben werden. Das Märchen von [https://de.wikipedia.org/wiki/Meister_Pfriem "Meister Pfirem"] aus dem 1Schulbuche unserer Kinder entnommen, setzte aber allem bisher dagewesenen die Krone auf. Weltkrieg Ein allgemeiner Widerwille entstand im Leserkreise, die doch ihr Geld nicht für Abdrucke aus bisher unbekannten Gründen Schulbüchern zahlen wollten, noch für alte methodistische Kalenerausschnitte, oder für Traktatartikel nach Leipzig der landläufigen Art der Bahnhofsmissionen, u.s.w. Alles ein Schmücken mit fremden Federn, in der Rundschau, was nicht dem speziell apostolischen Geisteszug entsprach und beginnt dort Tausende Leser nicht befriedigen konnte. Dann die Ausfälle gegen die Wissenschaft, welche wir als ebenfalls von Gott gegeben nicht so abrupfen können als Redakteuer der Neuapostolischen ob alle Forschung teuflisch sein müsse. Seit Monaten wurden nur noch Prrdigten abgedruckt, was doch nicht sein sollte, weil die Rundschau sollte kein Sonntagspredigtblatt sein. Als ich ich dem Uebelstand suchte abzuhelfen und unter "Hermes" mich aktiv produktiv betätigte, gingen meine Artikel gegen das Gewissen und gegen den Glauben des Herrn Schriftleiters.<ref>Brückner zu arbeiten, C.A.: Cirkular Nr. 40, 30.11.1919, S. 3 f; Schreibfehler im Original. Mütschles Artikel stoßen auf KritikZu berücksichtigen ist, werden aber offenbar durch dass Brücknerim Nov. 1919 schon um seinen Ruf beim Stammapostel kämpft, der als Intelektueller giltwas in dieses Schreiben eingeflossen sein könnte, lange gedeckt. - Welche Artikel dies genau sind und welche Gedanke sie enthalten ist ebenfalls noch nicht genau erforschtAnm. MK</ref>}}
[[Datei:Rundschau_1919.JPG|thumb|Titelseite der Neuapostolischen Rundschau von 1919]]
Im März 1919 kritisiert der niederländische Apostel [[Johannes Hendrik van Oosbree]] indirekt die publizierten Inhalte in der Neuapostolischen Rundschau wenn er schreibt:
{{Zitat|Wenn ich den Berichten in den Tagesblättern glauben soll, so müssen die allgemeinen Zustände in Deutschland noch besorgniserregender sein als während des Krieges, auch was die Ernährung betrifft. (…) Auch der Inhalt der Rundschau muß nach meiner gemachten Erfahrung bezwecken, die Ermüdeten aufzurichten und die Betrübten zu trösten, was auch nicht durch lange Auseinandersetzungen von biblischen Geschichten geschehen kann, (so interessant und kunstvoll dies auch sein mag); denn es werden zu viel der Worte gemacht und zu wenig praktischer Gebrauch im Leben. Zu leicht kann dadurch auch eine Nichtbefriedigung zustande kommen.<ref>Oosbree, H.v.: Brief an Stammapostel Niehaus. In: Bischoff, J.G.: Rundbrief C.B. Nr. 14, Frankfurt a.M. 17.3.1919, S. 3f</ref>}}
Oosbree, der viel später für eine liberale Haltung stehen wird, scheint in dieser Zeit interessanterweise dem endzeitlichen Gedanken nahezustehen. Am 22. Juni 1919 predigt der niederländische Apostel in Amsterdam über die trennscharfe Bibelstelle Johannes 4,1-6 u.a.:
{{Zitat|Die Apostolischen sollen besonders in der Gegenwart, in dieser letzten Zeit, in der wir uns befinden (denn daß wir uns in der letzten Zeit befinden, dessen könnt ihr versichert sein) mehr und mehr in der wahrhaftigen Erkenntnis des empfangenen ‚Lebens‘ zunehmen, weil sie als ‚Heilande‘, die auf dem Berge Zion werden geboren, gebraucht werden sollen.“ <ref>zitiert nach Bischoff, J.G.: Rundbrief C.B. Nr. 26, Frankfurt a.M. 11.8.1919</ref>}}
Für das Verständnis der des Brückner-Konfliktes bzw. dem Schisma des Schismas von 1921 ist es also wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass Teile der Apostel nach dem 1. ersten Weltkrieg die Zeit für das Kommen des Herrn für gekommen ansahen - und andere nicht. Der Stuttgarter Konflikt führt im Sommer 1919 schließlich zur Trennung der Paulus/Müller-Fraktion, insbesondere der Gemeinde in der Stuttgarter Olgastraße, von der Neuapostolischen Gemeinde. Mit Rundschreiben vom 25. August 1919 informiert Bischoff die Amtsträger in seinem Apostelbezirk:
Im selben Monat geht auch Brückner auf Distanz zu Mütschele. In einem Circular-Brief Zirkularbrief vom 22. August 1919 wendet er sich gegen einen Artikel des Evangelisten mit dem Titel „Naturwissenschaft und christlicher Glaube“:
{{Zitat|Aus demselben spricht der Geist der schwarzen Ordodoxie, die einst mit der Bibel in der Hand den Herrn, in dem die Fülle aller Weisheit Gottes lag, töteten. (…) Ich kann mich dem Eindruck nicht verschliessen, dass er eine persönliche Spitze gegen meine Ausführungen in der Widerlegung, die ich zur Zeit notwendigerweise einer gegen mich gerichteten Schrift des l. Ev. Mütschele dargeboten habe, bedeuten soll.<ref>Brückner, C.A.: Circular-Brief vom 22. August 1919, Dresden</ref>}}
Trotz dieser Feststellung setzt Brückner sich allerdings in seinem Circular Zirkular über mehrere Seiten auf intellektueller Ebene mit dem Artikel auseinander. An keiner Stelle droht er mit einem Rauswurf des Redakteurs. Diese Art der Auseinandersetzung wird möglicherweise außerhalb seines Bezirkes als zögerliche Handlung gegenüber dem Abweichler empfunden. Stammapostel Niehaus soll nach Brückners eigener Darstellung auf eine Absetzung Mütscheles gedrängt haben.<ref>Vgl. Brückner, C.A. in: Bischoff, J.G.: Rundbrief vom 14.11.1919, Frankfurt a.M.</ref> Auch zwischen dem Leipziger Bischof Robert Werner und Mütschele herrschte ein angespanntes Verhältnis, das sich am 5. November 1919 entlud und einen Tag später schliesslich zur Amtsenthebung, Absetzung als Redakteur und Entzug der Mitgliedschaft Mütscheles durch Brückner führte.<ref>vgl. Mütschele, K.W.: Brief an „Meine lieben Brüder und Schwestern“, Leipzig 10.11.1919, S. 1</ref> Mütschele selbst stellt den Hergang so dar: {{Zitat|Ihr wisst selbst, wie Herr Werner mich in den 3 bezw. 4 voraufgehenden Gottesdiensten durch Lesen und Reden gebrandmarkt hatte, daß mein Wirken solle ein verführerisches sein und die Worte: satanisch und teuflisch wurden nicht gespart und fehlten in keinem Dienste. Er glaubte sicherlich, dem Apostel Brückner damit einen Dienst zu tun. Ob auch dem Herrn und seiner Wahrheit, das wird sich finden und noch offenbaren! Deutlich spach er aus, daß der Verführer innerhalb und unter der Gemeinde zu suchen sei. Als er mich nun nach langer Pause wieder einmal reden ließ, da habe ich von meiner Gewissenspficht und meinem Glaubensrecht als Evangelist Gebrauch gemacht und die Wahrheit der Dinge offenbart unter Anlehnung an das gegebene Leit- und Zeugniswort. Trotzdem ich mein klares Bekenntnis zur Notwendigkeit der 4 Geistesämter abgelegt habe, die zur Vollendung des Leibes Christi, seiner Gesamtgemeinde nötig sind, bezichtigte er mich des Gegenteils mit den Worten: Ihr habt nun selbst gehört, daß der Evangelist Mütschele die Apostel verwirft. Da rief ich dazwischen: "Das ist nicht wahr." Wahrheit dagegen ist, daß die Apostel jetzt mich um des Evangeliums Jesu Christi willen verworfen haben. Wie sie aber dies nicht sagen können, arbeit man mit Mitteln, die ich meinerseits verschmähe. Und als Herr Werner den Mut aufbrachte zu sagen: Er hätte mich nicht als den Verführer gemeint und kennzeichnen wollen, da tat ich den Zwischenruf: "Nun dann sind wir uns einig." Den Gottesdiensten der letzten Zeit hatte Herr Werner selbst die Weihe geraubt durch die gegen mein Wirken in der Gemeinde gerichtete Tendenz und als er mich endlich wieder einmal zu Wort kommen ließ, da tat ich, was ich zur Ehre der Wahrheit tun mußte.<ref>Mütschele, K.W.: Brief an „Meine lieben Brüder und Schwestern“, Leipzig 10.11.1919, S. 2</ref>}} Mit Mütschele verließ die Hälfte der Mitglieder die neuapostolischen Gemeinde Leipzig (Sigismundstraße).<ref>vgl. Infotafel im EG der NAK-Leipzig Mitte (Sigismundstraße); gesehen am 12.03.2017 [MK]</ref> Sie sollen sich - wie auch Paulus/Müller - dem [https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BClheimer_Verband_Freikirchlich-Evangelischer_Gemeinden Mülheimer Gemeinschaftsverband], einer pietistisch-pfingstlerischen Glaubensrichtung angeschlossen haben.<ref>Genaues muss noch untersucht werden. Mütschele war später neben Erwin Matthia offenbar Leiter der Christlichen Gemeinschaft Petersberg (Erfurt) innerhalb des Mülheimer Gemeinschaftsverbandes. [vgl. Heinz, D.: [Hrsg.]: Freikirchen und Juden im "Dritten Reich", Göttingen 2011, S. 134] Auch gab Mütschele zwischen 1930 und 1941 die Zeitschrift "Heilszeugnisse" des Mülheimer Gemeinschaftsverbandes heraus. Otto Müller und Karl Wilhelm Mütschele vertraten zudem den Mülheimer Gemeinschaftsverband bei einer Konferenz vom 10. - 13. August 1948 in Stuttgart. Der Mülheimer Gemeinschaftsverband versuchte sich hier mit den Freien pfingstlerischen Strömungen zu einigen. [vgl. Eisenlöffel, Ludwig E.: Freikirchliche Pfingstbewegung in Deutschland. Innenansichten 1945-1985, Göttingen 2006; S. 55]</ref> ==Situation ab Oktober 1919== [[Datei:Schisma1921_Zirkular_1.JPG|thumb|300px|Stellungnahme des Apostels Brückner zu Anschuldigungen]]===Brückner vs. Bischoff: Unterschiedliche Hintergründe===Auffällig ist eine Ergebenheitsadresse Brückners an den Stammapostel im Oktober 1919: {{Zitat|… Ich habe dagegen mein Leben lang das für ausschlaggebend gehalten, was mir mein Apostel lehrte, früher Stammapostel Krebs, heute Stammapostel Niehaus, und mein Haus steht fest und wird solange auch fest bleiben, es wird keinen Fall tun, solange ich von diesem Felsengrund nicht abweiche. (…) Diesen Felsengeist Christi in meinem Apostel (Niehaus) werde ich auch nicht verlassen und ich versehe mich der guten Zuversicht: keiner der Amtsbrüder in meinem Bezirk auch nicht, damit unser Haus fest stehe in Zeit und Ewigkeit.}} Offenbar gibt es Gerüchte, dass Brückner nicht mehr auf der Linie des Stammapostel sei, denn er schreibt weiter: {{Zitat|Darum kann ich nur warnen, böse Geschwätze verderben gute Sitten.<ref>In: Bischoff, J.G.: Rundschreiben C.B. Nr. 31, Frankfurt a.M. 27.10.1919</ref>}} Diese Ergebenheitsadresse kann als Indiz dafür gesehen werden, dass Brückners Rolle unter den Mitaposteln und den neuapostolischen Gläubigen in Frage gestellt wird und er sich nun deshalb demonstrativ hinter Stammapostel Niehaus stellt. Einen Brief an Stammapostel Niehaus in dieser Zeit unterzeichnet er mit „Ihr ergebenster dankbarer Sohn“. Darin verteidigt er sich gegen zahlreiche Vorwürfe, die offenbar Dritte gegen ihn erhoben haben. Auch machen inzwischen offenbar Gerüchte über ihn die Runde, worauf er mit einer Erklärung vom 14. November 1919 reagiert, in der er 14 Punkte thematisiert. Es geht in diesen Punkten um finanzielle und Statusfragen: {{Zitat|1. Teuflische Lüge ist es, wenn gesagt wird, in meinem Bezirk sei für M 7000,- Wein verkauft worden, wo in Wirklichkeit absolut keiner verkauft worden ist. 2. Teuflische Lüge ist es, wenn gesagt wird, die Hostien seien mit Himbeersaft getränkt worden in meinem Bezirk. (…) 3. Teuflische Lüge ist es, wenn gesagt wird, ich hätte gesagt, ich sei Christus. (…) 6. Teuflische Lüge ist es, wenn gesagt wird, ich hätte meinem Sohne eine Ausstattung von M 15000,- gekauft. Ich habe meinem Sohne keinen einzigen Pfennig für seine Ausstattung gegeben können, weil ich kein Barvermögen habe. (…) 9. Ueble böswillige Nachrede ist es, wenn gesagt wird, ich fahre Auto, wo ich doch nur äusserst selten mal vom Bahnhof zu einem Dienst gefahren bin, meist, wenn ich zu spät ankam und es um der Gemeinde wegen nötig war. In den meisten Fällen laufe ich, weil ich die körperliche Bewegung liebe.<ref>Brückner, C.A.: Erklärung vom 14. November 1919, Dresden</ref>}} Brückner, der tatsächlich in einem damaligen [https://de.wikipedia.org/wiki/Blasewitz Villenvorort von Dresden] lebt<ref>Brückners Briefe haben zu dieser Zeit die Ortsangabe Blasewitz. Er wohnt an der Adresse Forsthausstraße 7 [vgl. Adressbuch für Dresden und seine Vororte, Ausgabe 1919, VI. Teil Blasewitz, S. 7] </ref>, genießt also einen gewissen Wohlstand, der auf Kritik stößt. Im Jahr 1919 einen PKW zu besitzen war beispielsweise etwas äußerst Ungewöhnliches. Die Automobilindustrie stellte damals vor allem Kraftwagen für den öffentlichen Transport her, wohingegen die Produktion von PKWs nach dem ersten Weltkrieg nur langsam anlief.<ref>vgl. http://www.was-war-wann.de/1900/1910/autojahr-1919.html</ref> Entsprechend teuer dürfte also ein solcher Wagen in der Anschaffung damals gewesen sein. [[Datei:Brückner-Haus.JPG|thumb|Wohnhaus von Ap. Brückner in Dresden]] Brückners Lebensstil steht in einem deutlichen Kontrast zu dem von Johann Gottfried Bischoff, der zu dieser Zeit vergleichsweise bescheiden in Frankfurt lebt. Der Frankfurter Apostel ist fast gleichalt, hat aber einen katholischen Hintergrund, erlernte wohl das Schuhmacherhandwerk und arbeitete bis zu seinem Eintritt in den Kirchendienst zuletzt als kleiner Zigarrenhändler. Gleichwohl soll Bischoff gerne im Hause Brückner eingekehrt sein und dort offenbar auch durch Vermittlung von Brückner seine Frau kennengelernt haben, wie aus einem Schreiben von Max Ecke an Bischoff hervorgeht: {{Zitat|Ich habe doch die langen Jahre viel beobachtet, und habe gesehen, wie Sie, mein lieber Apostel [Bischoff], Ihre leibliche Erholung in Dresden gefunden, und welch selige Stunden und wertvolle Stunden haben Sie in dem Hause Brückner doch dürfen durchleben; Sie haben dort Ihr Lebensglück gefunden, was Ihnen doch auch der Ap. Brückner entgegengebracht hat, und das mit großer Freude.<ref>Ecke, M.: Brief an Bischoff vom 14. Januar 1921, Görliz. In: In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 73</ref>}} ===Bischoffs Umgang mit dem Stuttgarter Schisma===Dem Stuttgarter Konflikt mit den Akteuren Paulus, Müller und Mütschele begegnet J.G. Bischoff nicht auf intellektueller Ebene, sondern durch das Aufzeigen einer Bedrohungssituation: {{Zitat|Der Herr Jesu hat einst von einer Zeit gesprochen, die sehr gefährlich werden würde, wo auch die Auserwählten in Gefahr seien (…). Wir sehen und erkennen, daß diese gefahrvolle Zeit, wo unsere Seligkeit in Frage gestellt ist, begonnen hat. Wer Geistesempfindungen hat, um zu erkennen, wo der Wind des Geistes der Zeit herkommt, wer offene Augen hat zu sehen und Ohren hat zu hören, der erkennt, es ist eine ernste Zeit, voller Gefahren und Versuchungen für diejenigen, die das Panier des Glaubens hochhalten und Gott in seinen Taten der gegenwärtigen Zeit erkennen und folgen. (…) Die Zeit ist da, wo alle Geister offenbar werden und sich dann zu ihren Gleichgesinnten sammeln, damit offenbar wird, wessen Geistes Kinder sie sind. Wer vom Geiste Christi erfüllt ist, der bleibt bei uns, denn wir haben Christi Sinn. Die Zeit ist gekommen, in der die Geister ihre Maske fallen lassen und treten hervor, als das was sie sind.<ref>Bischoff, J.G.: Rundschreiben C.B. Nr. 34, Frankfurt a.M. 19.11.1919</ref>}} Die Notwendigkeit dieser Reaktion scheint gegeben, wenn stimmt, was Bischoff am 1. Dezember 1919 schreibt: {{Zitat|Gegenwärtig werden an Amtsbrüder und Glieder der Neuapostolischen Gemeinden von Herrn Paulus, Müller und Mütschele Aufklärungsschriften versand, um Ämter und Glieder in ihrem Glaubensleben irre zu leiten.<ref>Bischoff, J.G.: Rundschreiben, Frankfurt a.M. 1.12.1919</ref>}} Im oben zitierten Rundschreiben von J.G. Bischoff wird zudem ein Brief des damals in Frankfurt tätigen Ältesten [[Georg Schall]] wiedergegeben, den dieser am 24. November 1919, offenbar im Nachklang zu einer erlebten Predigt Bischoffs, verfasste: {{Zitat|Anschließend an ihre Wirksamkeit vom Mittwoch las ich gestern früh mehrere Verse aus Hes. 33 vor. Dortselbst wird von der Notwendigkeit eines geschickten Mannes unter dem Volke gesprochen, welcher zu einer Zeit, ehe das Schwert durchs Land geht, die warnende Drommete bläßt. (…) Wenn wir auch nicht Tag und Stunde angeben können, dann kann es aber doch sein, daß wir nahe vor dem Kommen Jesu stehen, aber auch mit seinem Ableben muß ein jeder rechnen, da bricht dann für die Leichtfertigen endlich aber plötzlich der Tag des Gerichtes, des Schwertes herein. (…) Im weiteren Sinne ist mit Schwert zu verstehen, wenn Strömungen durch die Lande gehen, die beabsichtigen, unser Glaubensleben zu schädigen, die Kinder des Lichtes mit Irrtümern zu beschleichen, um das gesunde Glaubensleben zu verschneiden. (…) Wer diese Stimme achtet, der Drommete Hall höret, der wird leben. (…) Wer ist neutestamentlich der Mann, der die Drommete blasen soll? (…) Also ist der Mann, der von Gott in die neutestamentliche Zeitperiode gesetzt ist, Jesus Christus Gottes Sohn (…) Ich sehe in meinem Apostel zunächst den Mann der Gegenwart, auf dessen Stimme ich höre, und wenn ich mich dadurch warnen und zurechtbringen lasse, ich vor dem Verderben bewahrt werde. (…) Die Erlösung, bezw. deren Notwendigkeit, von der Sie lieber Apostel in den letzten [Gottes-]Diensten gesprochen, ist bei vielen, mit denen ich inzwischen näher in Berührung kam, tief in die Seele gedrungen.<ref>ebd.</ref>}} Bischoff zeigt mit der Veröffentlichung dieses ihm huldigenden Briefes ein offenkundiges Interesse daran, seine Machtposition zu festigen oder auszubauen. ===Wiederkunft Christ - geistig oder materiell?=== Wie später noch deutlich werden wird, ist die Zeit des 1. Weltkrieges und danach innerhalb der neuapostolischen Gemeinde eine Zeit schwärmerischer Tendenzen, vielerlei Prophezeiungen und auch der erstarkenden Wiederkunftshoffnung. Brückner steht diesen ablehnend gegenüber. In der Osterausgabe 1920 seiner Neuapostolischen Rundschau wendet sich der Leitartikel gegen eine real erfassbare Wiederkunft Christi:{{Zitat|Nach der Theorie der Schriftgelehrtenart ist Christus für uns gestorben und es ist nun alles so gut, daß man nur noch zu sterben braucht, um jenes herrliche Reich, das in den schönsten Farben geschildert wird, zu ererben. Es ist dies eine Selbsttäuschung und Gewissenseinschläferung, wie sie nicht verhängnisvoller für den Menschen sein kann, und wer sich von den Apostolischen dieser Selbsttäuschung hingibt, der wird auch zurückbleiben müssen und nicht in Christo auferstehen können. […] Auferstehung! Die Auferstehung ist nur eine Neuerweckung des vorhandenen, zeitgemäß in das Verwesliche gekleideten Lebens in anderer, vollendeter Gestalt. […] Das eine Samenkörnchen entwickelt sich zu einem mächtigen Baume, das andere bleibt ein kleines Blümchen […]. Keines konnte sein Leben verleugnen, es mußte, durch die Sonne geweckt, offenbar werden. Das ist der untrügliche Spiegel für die Auferstehung des Menschen. Jeder wird der Wesensart des Lebens entsprechend Gestalt erhalten und die Schöpfung so sehen, wie sie der Geist zu schauen vermag dem Grade seiner Vollkommenheit gemäß. […] Je mehr nun der Geist Christi Besitz ergreift, desto größer die Geistesfülle, desto herrlicher und verklärter die Auferstehungsmöglichkeit. Sie ist dem Geiste nach zu verstehen und nicht materiell, wie viele fromme Christusverehrer, die als reine Materialisten alles materiell betrachten und die Verklärung und Auferstehung auch materiell aufgefaßt wissen wollen und alles Heil in einer materiellen Wiederkunft Christi erhoffen.<ref>Veritas [Robert Brückner?]: Ostern. In: Niehaus, H. [Hrsg.]: Neuapostolische Rundschau, 26. Jg Nr. 14, 4. April 1920, S. 58f</ref>}} Damit wendet sich Brückner auch gegen Bischoff<ref>Der Konflik kann damit auch als Richtungsstreit interpretiert werden. Die These lautet: Brückner könnte in Teilen noch die Grundsätze des "Neuen Lichtes", dessen bedeutender Vertreter Friedrich Krebs war, vertreten haben, während Niehaus inzwischen wieder zur Schwartz'schen Lehre tendierte und mit ihm Bischoff. Zum Neuen Licht schreibt beispielsweise der niederländische Historiker Diersmann: "Nachdem Schwartz verstorben war, zeigte sich, dass sich in den deutschen ACAM-Gemeinden hinsichtlich der Lehre Änderungen ergeben hatten. Diese neue Lehre wurde innerhalb der HAZK das 'Neue Licht' genannt. Sie beinhaltete u.a., dass die Autorität der (in Deutschland) wirksamen Apostel in den Gemeinden merklich erhöht war. Ihre Worte wurden inzwischen gleichgestellt mit den Apostelworten aus dem Neuen Testament [...] Die Erwartung einer baldigen Wiederkunft von Christus verschwand bzw. veränderte sich. Der Apostel wurde 'Christus im Fleische': dadurch war eine Art Wiederkunft bereits realisiert." [Diersmann, Edwin: Nicolaas Johannes Verkruisen NJzn. und seine Apostolische Gemeinde in Den Haag. In: Rundbrief des Netzwerk Apostolische Geschichte e.V., Ausgabe Frühjahr 2017-1/2017, S. 9] Brückner äußert explizit seine Befürchtung, dass Schwartz wieder vorherrschen könnte in der neuapostolischen Lehre und offenbart damit sein Feindbild.</ref>, der noch 1918 gegenüber ihm betont hatte:{{Zitat|Ich weiss noch, dass Apostel Ruff lehrte: Über uns ist nichts! Jesus ist schon da, er ist in seinen Aposteln der Welt erschienen. Kaum war dies gelehrt, dann hiess es wieder - ja, Jesus ist wohl zur Rechten des Vaters, aber bei der Auferstehung kommt er aus den lebenden Aposteln heraus. Also, welcher Blödsinn - sagt man heute, so etwas zu lehren. Was haben wir uns dadurch doch für Feinde gemacht. Ich bin dadurch nicht schwach geworden, aber vorsichtig. Das wird mir niemand übel nehmen können. Wieviel Seelen sind heute noch in dem Wahne, dass Jesus nur in den Aposteln wohnt, obwohl es ausdrücklich heisst, dass er zur Rechten des Vaters sitzt, von dannen er kommen wird am Tage der Auferstehung.<ref>Bischoff, J.G.: Brief an Brückner vom 26. September 1918. In: Bundeskonzil des Reformiert-apostolischen Gemeindebundes e.V. [Hrsg.], Reformiert-apostolische Botschaft, 42 Jg./Nr. 14, 15. Juli 1936, Dresden; S. 107 f</ref>}} Und gerade jetzt ist diese Glaubenshoffnung für Bischoff ein willkommenes Mittel, die Reihen in seinem Bezirk zu schließen. - Zwar ist der Rundschau-Artikel unterzeichnet mit dem Kürzel "S-N", was „signiert Niehaus“ bedeutet; er wurde also vom Stammapostel gegengelesen und für die Veröffentlichung freigegeben. Doch die darin verbreitete Auffassung zur Wiederkunft Christi stößt offenkundig tatsächlich in einigen Kreisen auf Ablehnung.<ref>Am 27. Februar 1921 erläutert der auf der Seite Niehaus/Bischoff stehende Friedrich Wilhelm Krause gegenüber der Gemeinde Leipzig seine Beweggründe und sagte Witlof zufolge: „Nun würde es anders werden, denn die ganze Hoffnung Christi sei im vorigen Jahre in der Rundschau niedergetreten und das Wiederkommen des Herrn nicht nur in Frage gestellt, sondern in einer Nummer (Osternummer 1920) direkt vergeistig worden.“ [Wiltlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 103]</ref> Bischoff veröffentlich kurze Zeit später in einem Rundschreiben an seine Amtsträger, am 25. April 1920, den folgenden Gedankengang, der eine merkwürdige Begebenheit aus dem Siegerland enthält: {{Zitat|Die Apostolischen der heutigen Zeit bieten sich als ungesäuerte Brote der Lauterkeit und Wahrheit an. Im Siegerlande sahen nichtapostolische Bergleute in einem Regenborgen die Worte: Siehe, ich komme bald! Eine Schwester sah und las dasselbe. Wir dürfen also nicht zaudern. (…) Die Zeit der Offenbarung und des Offenbarmachens ist gekommen. Was uns zu verstehen gegeben wird, war bis dahin noch verborgen. Profeten [Schreibweise im Original, Anm. MK] und andere, sogar Engel begehrten die Geheimnisse zu sehen, aber es wurde ihnen nicht gewährt. Jetzt ist die Zeit gekommen. (…) Enge mit einander verbunden, gehen wir ringend und bittend der Zukunft entgegen.<ref>Bischoff, J.G.: Rundschreiben vom 25.04.1920, Frankfurt a.M. </ref>}} Diesem Brief folgt zwei Wochen später ein weiterer in ähnlichem Duktus, in dem der Frankfurter auch einen Seitenhieb auf wissenschaftliche Denkweise austeilt: {{Zitat|Die Tage eilen hin, die Gottesverheißungen erfüllen sich mehr und mehr, denn Gott hat Interesse daran, sein Erlösungswerk zu vollenden. Diese Arbeit geschieht aber nicht durch akademische Weisheit und gelehrte Worte des menschlichen Geistes, sondern durch meinen Geist soll es geschehen, spricht der Herr. Das Sammeln ist ein Zeichen der Ernte, und wo dies geschieht, da wissen wir, wie weit wir gekommen sind. Daß wir heute in dieser Zeit stehen, muß jeder Unbefangene zugeben (…).<ref>Bischoff, J.G.: Rundschreiben vom 2.05.1920, Frankfurt a.M.</ref>}} Zeitgleich beginnt eine Kampagne gegen die Rundschau, wie Brückner 1921 rückblickend berichtet:{{Zitat|Im vorigen Frühjahr [1920] setzte plötzlich eine ganz unverständliche maßlose Hetzerei gegen Rundschauartikel ein [...]. Der Einfluß der bis dahin in höchstem Ansehen stehenden Mitarbeiter nebst dem meinigen mußte aus einem mir zunächst dunkel bleibenden Grunde ausgeschaltet werden, was meistens durch anonyme Briefe bewirkt wurde.<ref>Brückner, C.A.: Referat in der neuapostolischen Gemeinde Leipzig, 27.02.1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 95</ref>}} Inzwischen gibt es zudem Gerüchte, Frankfurt – also Bischoff – solle „zum Sitz des zukünftigen Stammapostels“ erhoben werden und „die Frankfurter“ würden „dieses Ziel auch in Quelle“ – also bei Niehaus – „durchsetzen“.<ref>Brückner, C.A.: Brief an Stammapostel Niehaus, 8.01.1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 31</ref> Brückner, der zuvor lange als Nachfolger Niehaus‘ gehandelt wurde<ref>„Sie werden doch nicht abstreiten, daß Sie mich 15 Jahre lang in allen Bezirken als Ihren Helfer gebraucht haben bei den verschiedensten Gelegenheiten. Ich wurde dahin und dorthin gesandt, und war nach der brieflichen Aussage des Ap. Steinweg ‚der hochbegabte und wertgeschätzte Streiter und Waffenträger des Stammapostels‘. Das aber war ein öffentliches Geheimnis, und dann ist es ganz naturgemäß, daß sich an solche Entwickelung auch im ganzen Volke und besonders in Ämterkreisen ganz bestimmte Gedanken knüpfen, knüpfen und knüpfen müssen.“ [Brückner, C.A.: Brief an Stammapostel Niehaus, 8.01.1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 23]</ref>, steht offenkundig massiv unter Beschuss. ===Apostelversammlung vom Oktober 1920 - Bischoff wird zum Nachfolger Niehaus designiert=== Am 10. Oktober soll schließlich eine Apostelversammlung stattfinden, auf der die Nachfolgerfrage für Niehaus geklärt werden soll. Nach eigener Darstellung wurde Brückner wohl erst kurz vor dieser Veranstaltung über die Absicht dieser Versammlung informiert und ebenfalls gebeten , einen Nachfolger vorzuschlagen.<ref>Ecke schreibt dazu an Niehaus: "Sie schrieben noch im September [1920], was Sie vorhatten, aber der Tag, wie Sie schrieben, läge noch weit in der Zukunft. Aber auf einmal in drei Wochen war schon alles geschehen, daß dieses zu Hals über Kopf, und daß alles auf einmal vom Zaune gebrochen werden mußte [...]" [Ecke, M.: Brief an Niehaus vom 23. April 1921. In: Witlof: Kein Abfall sondern ausgestoßen!, Leipzig 1921, S. 32]</ref> Er nannte daraufhin den Apostel van Oosbree. Brückners Mitapostel [[Max Ecke]] wurde offenbar gar nicht um einen Vorschlag gebeten.<ref>vgl. Brückner, C.A.: Brief an Stammapostel Niehaus, 8.01.1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 31</ref> Im Zusammenhang mit seiner Antwort, die den Vorschlag van Oosbrees enthält, distanziert sich Brückner sehr deutlich von Bischoff, indem er Niehaus mitteilt: {{Zitat|wenn die Wahl auf Frankfurt fiele, würde ich mir die Freiheit meiner Handlungen vorbehalten müssen. Warum? Weil die Richtung, die Frankfurt zur Schau trägt, in meinem ganzen Brüderkreise nicht zusagt (…)<ref>Brückner, C.A.: Brief an Stammapostel Niehaus, 8.01.1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 31</ref>}} Folgt man einer rückblickenden Darstellung von Brückner über das Ereignis vom 10. Oktober 1920 in Bielefeld selbst, dann war er zu diesem Zeitpunkt faktisch schon im Apostelkollegium isoliert: {{Zitat|Als ich im Hotel zur Post ankam, habe ich am Tische, wo Ap. Bischoff mit seinem Brüdern saß, keinen Platz gefunden. Alles war besetzt. Da mir auch niemand Gelegenheit bot, habe ich mich dann bescheiden an einen kleinen Tisch gesetzt mit dem Begleiter, und diesen Platz habe ich selbstverständlich meistens auch beibehalten, bis auf wenige Ausnahmen. In der Versammlung sowohl, als auch in den ganzen übrigen Stunden des Beisammenseins habe ich mich müssen äußerst zurückhalten, um so mehr als ich merkte, daß sämtliche Apostel wie mit einem Zauberschlage gegen mich eingenommen waren im stillen. Es mußte also heimlich gegen mich viel gearbeitet worden sein. Auch in der Apostelversammlung habe ich mich ganz stille verhalten, weil Sie mir vorher geschrieben hatten, daß Sie fürchteten, die Versammlung würde zu einer Streitversammlung werden, und außerdem hatten Sie mich brieflich in härtesten Worten der persönlichen Rechthaberei bezichtigt, und im Gottesdienst selbst ließen Sie sich zu dem leidenschaftlichen Ausdruck hinreißen – die verfluchte Rechthaberei – und außerdem hatten Sie noch erregt und mit Pathos in der Predigt hervorgehoben, daß Sie rücksichtslos vorgehen müßten, was doch alles auf meine Person deutete. Ich war durchgeprügelt wie ein dummer Junge (…)<ref>Brückner, C.A.: Brief an Stammapostel Niehaus, 8.01.1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 22 </ref>}} Bei dieser Versammlung wird Apostel Bischoff zum Stammapostelhelfer bestimmt. Später beschwert Brückner sich beim Stammapostel: {{Zitat|Warum ist denn der Ap. Brückner zum Scheine nur, pro forma, in allerletzter Minute, wo die Sache längst fest beschlossen war, gefragt worden und der Ap. Ecke gar nicht? (…) Jetzt wieder sollen Träume und Gesichte als Decke dienen. (…) Und warum werden dann diese angeblichen Zeugnisse nicht vorher bei den Aposteln zirkulieren lassen? Warum gibt es da nicht eine freie Aussprache darüber, wie es eigentlich die Satzung verlangt? Warum werden heute noch den Aposteln diese vermeintlichen unfehlbaren Zeugnisse vorenthalten? Warum das Spielen mit verdeckten Karten? Und wer bürgt mir dafür, daß die Visionen und Träume nicht falsch oder eingeimpft sind?<ref>Brückner, C.A.: Brief an Stammapostel Niehaus, 8.01.1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 31</ref>}} Max Ecke, Apostel unter Brückner, war zum Zeitpunkt der Apostelversammlung krank. In einem Schreiben an Niehaus vom 6. Januar 1921 äußert er sich ebenfalls zu dieser Apostelversammlung: {{Zitat|Sie [Niehaus] schreiben an Ap. Brückner, daß alle alle Apostel für die Aussonderung des Ap. Bischoff waren, nur Brückner und Ecke nicht. Mein lieber Vater, erstens war ich ja gar nicht angegangen worden zu einer Abstimmung oder Wahl; denn ich habe seit August drei Briefe von Ihnen bekommen, wo darin aber nichts davon steht. Zweitens war ich auch nicht wahlfähig, denn ich lag sehr krank zu Bett diese Zeit (...)<ref>Ecke, M.: Brief an Niehaus vom 6. Januar 1921, Görliz. In: In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 13 f</ref>}} Brückner verweigerte im Anschluss seine Unterschrift zum Protokoll dieser Apostelversammlung.<ref>Brückner schreibt dem Stammapostel am 8. Januar 1921: "Oder soll ich etwa darin gesündigt haben, weil ich gewissenhaft war in jeder Sache, so auch in der Protokollsache? Ich meinte, Ihnen gerade darin einen willkommenden Dienst getan zu haben, daß ich das Protokoll nicht unterschrieb, was kein Protokoll ist?" [In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 21]</ref> Er berichtet rückblickend einige Monate später:{{Zitat|Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt dadurch, daß ich endlich ein gefälschtes Protokoll über die letzte Apostelversammlung nicht unterschrieb, was mir vorgelegt wurde, machdem es bereits vom Hauptleiter und drei anderen Aposteln unterschrieben war. Ich konnte mit meinem Gewissen die Unterschrift des falschen Schriftstückes nicht vereinbaren.<ref>Brückner, C.A.: Referat in der neuapostolischen Gemeinde Leipzig, 27.02.1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 95</ref>}} ===Brückners Kritik an der neuen „spiritistischen Richtung“=== Gleichwohl tritt Brückner auch nach dem Oktober 1920 gegenüber Niehaus recht selbstbewusst auf und wendet sich entschieden gegen solche Gedanken, wie sie sein Amtskollege Bischoff spätestens seit April zu verbreiten begann: {{Zitat|Mit Träumen, Gesichten, Zeichen, Wundern menschlich frömmelnder pharisäischer Art kann das Leben aus Gott nicht gespeist, das Kind von der Maria nicht ernährt und großgezogen werden. Das ist alles nur Kindermilch für die ersten Lebensmonate. Es muß Qualitätsspeise sein höher entwickelter Gottes- und Christusreligionim rein apostolischen Geistessinne. Denn mit augenblicklicher Effekthascherei und Sensationsparadestücken phantastischer Schönmalereien hat Jesus auch nicht gearbeitet. (…) Nur die stete zielsichere ruhige, alles schwärmerische vermeidende reine Apostellehre tut dem Volke not, unter weiser Pflege der Geistesgaben und Ämter ohne fremde Hefenbeimischung, das kann eine gesunde geistige Bereicherung für die apostolische Bevölkerung herbeiführen. Jedes Karusselfahren, im Kreise herum, auf geistigem Gebiete tut der Sache Abbruch, nachdem die Apostolische Sendungsgemeinde den Kinderjahren und damit der religiösen Kinderstube entwachsen ist, und nunmehr ihre gottgegebenen Sehnen und Muskeln sich recken und strecken wollen und sollen, um hinaus zu treten in Freie und ihre Sendungsmission anzutreten, gleichwie Christus mit 30 Jahren hinaustrat und sein Lehramt antrat. Die Elementargrundsätze sind abzulösen durch eine Weitersteckung der Ziele und Lehrfächer in religiöser Hinsicht, Methodismus, Katholizismus, Spiritismus, deren Dasein als fremde Schmarotzerpflanzen ich bis in die neuste Zeit leider in so vielen Zirkularen und Berichten verspüren konnte, müssen aus den apostolischen Lehrtätigkeiten und religiösen Gebräuchen und Grundsätzen verschwinden, weil sie Fremdkörper sind, die das reine apostolische Glaubensleben in seiner Entwicklung stören und an dessen gesunden Lebensmark nagen, wodurch eine geistige Blutarmut hervorgerufen wird, die sich bis zur Blutleere steigern kann.<ref>Brückner, C.A.: Brief an Stammapostel Niehaus, Silvester 1920. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 6f</ref>}} Offenbar im Hinblick auf die schon in den letzten Jahren der Amtszeit von Apostel Friedrich Wilhelm Schwarz, der 1895 verstarb, vorhandene Endzeithoffnung<ref>vgl. Grönewegen: Nachwort. In: Schwarz, F.W.: Das Buch für unsre Zeit, Bd. II, 1872: „Er [Schwarz] wurde im Jahr 1863 auf prophetischen Befehl des Herrn nach Amsterdam gesandt. Kurz zuvor und bei seiner Aussendung aus der Gemeinde zu Hamburg haben merkwürdige Weissagungen und Gesichte durch und bei vielen Personen stattgefunden, so auch, dass er seine Laufbahn nicht werde vollendet haben, bevor die Zukunft des Herrn habe stattgefunden. (...) Und ist die dem Apostel F.W. Schwarz gegebene Verheißung, dass er den Tag der Erscheinung Christi erleben solle, wahrhaftig aus Gott, dann kann in Rücksicht auf sein Alter die Erscheinung des Herrn innerhalb 10-25 Jahre höchstens und also noch in diesem Jahrhundert erwartet werden.“</ref>, fährt Brückner fort: {{Zitat|Wenn ich zurückdenke an das vergangene Jahr und das vorhergegangene von 1919, dann kann ich mich einer stillen beängstigenden Wehmut nicht erwehren, habe ich doch zum allermindesten den auf jeden Fall berechtigten Eindruck, daß Schwarz in der Zukunft Trumpf werden soll, womit das Schicksal der apostolischen Kirche im Prinzip besiegelt wäre.<ref>ebd.</ref>}} In einem weiteren Brief wenige Tage später reagiert Brückner auf eine Antwort des Stammapostels und wird dabei noch deutlicher. Explizit erwähnt er die von Bischoff verbreitete Siegerland-Erscheinung: {{Zitat|Nun machen Sie mir zum Vorwurf, daß ich die Zukunft des Herrn verleugne. Ich leugne die Zukunft des Herrn nicht, aber ich forciere sie nicht krankhaft. Das ist nun mal so ein Steckenpferd, das jetzt eine Zeitlang geritten wird, bis es wieder abgeritten ist. Man sei doch nüchtern. Daß ich es bin, wird mir verübelt, ich kann aber das Volk nicht in einer Sache täuschen, worüber ich selbst keine Gewißheit habe. Es kommt ganz darauf an, wie man sich die Zukunft des Herrn denkt, jedenfalls wird sie ganz anders ausfallen, als sie von den Siegerländer Bergmanns Wundergesichten und von vielen derartigen von unkontrollierbarer Phantasie überhitzt gemalten Bildern hingestellt wird. Wir für unsre Person in Sachsen sehen viel zu hoch zum Herrn der Kirche auf, als daß wir die Zukunft von ihm zum sensationellen Zugstück machen.<ref>Brückner, C.A.: Brief an Stammapostel Niehaus, 8.01.1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 37 </ref>}} Offen und direkt kritisiert er den Stammapostel:
===Die Spaltung der Gemeinde Leipzig===Wie ernst das Angebot Niehaus' gemeint und mit seinem designierten Nachfolger Bischoff abgestimmt war, ist schwer festzustellen.<ref>Witlof wirft der neuapostolischen Seite vor: "Zu gleicher Zeit aber, wo dieser Brief [2mit der Abrahamsgesinnung] geschrieben worden ist, hatte der Stammapostel schon Verbindung mit Gliedern hinter dem Rücken des zuständigen und für seinen Bezirk vor Gott verantwortlichen Ap. Brückner angeknüpft, wodurch das Vertrauen vieler Glieder zu Ap. Brückner untergraben wurde. Diese Unterminierung wurde im ganzen Bezirk unternommen, sowohl in Bayern, Thüringen, als auch in Sachsen, Schlesien." [Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 79] Vgl</ref> Offenkundig versuchte der Stammapostel und/oder sein Nachfolger wenigstens die Herrschaft über die Leipziger Gemeinde zu erlangen. Sie war Sitz des neuapostolischen Verlages. Von dort aus wurde seit Jahresbeginn die wieder aufgelegte Wächterstimme aus Zion im Auftrag des Stammapostels herausgegeben. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der Evangelist Friedrich Wilhelm Krause von Stuttgart - also aus dem Arbeitsgebiet von Bischoff - nach Leipzig geschickt. Krause war dort kein Unbekannter, er war Schriftleiter in den ersten Jahren der Neuapostolischen Rundschau, bis er wieder nach Stuttgart zurückkehrte. Fußnote 16; Er tauchte dort nun auf und gab vor, "mit besonderer Mission vom Stammapostel beauftragt" zu sein.<ref>Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 80</ref> Am 20. Februar 1921 hält der Evangelist Brückner den Gottesdienst als Krause wohl erstmals das Wort ergreifen wollte. Es wurde ihm aber nicht erteilt. Daraufhin versuchte er es gibt allerdings eine schwierig einzuordnende autobiografische in der Singstunde des Gemeindechores am Montagabend. Nach Darstellung von Witlof soll er dem Dirigenten öfters dazwischen gesprochen haben, bis dieser "ihn bat, stille zu sein, was auch erfolgte." Einige anwesende Frauen sollen daraufhin in Tränen ausgebrochen sein. Die Anspannung wuchs bis zum Mittwochabendgottesdienst, den Bischof Werner durchführte.<ref>Darstellung Niehaus‘nach Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 82f</ref>{{Zitat|Während des Gottesdienstes suchte er [Werner] in ruhiger Weise die Gemeinde darüber aufzuklären, warum er den Ev. Krause nicht sprechen lassen könne, sagte auch den Grund, weil Ev. Krause zu unserem Apostel in Opposition stehe und zu befürchten sei, daß durch sein Auftreten die Spannun[g] in der Gemeinde zu einer Katastrophe führen würde und müßte. Da aber zwischen Stammapostel Niehaus behauptetund Apostel Brückner kein offizielle Bruch stattgefunden hat, demnach immer noch Apostel Brückner als Apostel für die Leipziger Gemeinde steht und haftbar und verantwortlich ist [...]<ref>Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 83</ref>}}Krause soll jedoch während des Gottesdienstes immer wieder dzwischengesprochen haben, weshalb ihn Werner schließlich aus dem Gemeindelokal führen lies. Daraufhin brach ein Aufruhr in der Gemeinde los:{{Zitat|Einige schwache Frauen kreischten auf, als ob ein Unglück geschehen sei ihm nachgereist, andere weinten, viele Glieder standen auf, traten auf die Stühle und schrien und tobten. Ganz unsinnig gebärdete sich ein Amtsbruder, der schon bei Beginn des Dienstes mit ironischem Mienenspiel die Ausführungen des Bischofs Werner begleitet hatte. Die Gebärden des betr. Amtsbruders verstellten sich, er stürmte nun durch die Menge, zerrte den Ev. Krause wieder in den Raum und gebärdete sich wie ein Rasender, immer schreiend, ein Gesandter des Stammapostels, ein Gesandter des Stammapostels, als ob darin die Berechtigung läge, den Gottesdienst in ungehöriger Weise stören zu können. [... ] Schreiber dieses setzte sich beiseite und konnte nur kopfschüttelnd mit einer tiefen Trauer im Herzen dieses Rasen und Toben beobachten [vgl. „Eine Lebensbeschreibung ..]. Man vernahm seine eigene Stimme nicht mehr. In hellem Aufruhr, teils mit häßlichen Äußerungen, verließ die Menge das - Gotteshaus - und Anfang von Gottes Werk hier“der Lärm pflanzte sich noch auf den Straßen fort.<ref>Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 83 f</ref>}} Für den darauffolgenden Sonntag wurde auf 14:30 Uhr ein "Aufklärungsdienst" durch Apostel Brückner anberaumt, vermder Vormittagsgottesdienst wurde durch Bischof Werner abgesagt. Wieder entstand Tumult. Die Versammlung am Nachmittag lief dagegen zivilisierter ab. Man wählte zunächst einen Versammlungsleiter und legte eine Tagesordnung mit drei Punkten fest: "Punkt 1: Aufklärung in der Sache Niehaus, o.J/. Brückner. Referent: Ap. Brückner aus Dresden.Punkt 2: Aussprache über eine geteilte Abhaltung der Gottesdienste.Punkt 3: Verschiedenes (1928?Diskussion) o.O"<ref>Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 86</ref> Im Rahmen seines Vortrages legte Brückner seine Kritikpunkte vor der Gemeinde dar [vgl. Abschnitt "Situation ab Oktober 1919"]. Manche seiner Aspekte muten dabei auch im Jahr 2017 noch durchaus modern an, wenn er beispielsweise ausführt:{{Zitat|Es soll hervorgehoben werden das Fehlen jeglicher ernsthafter Brüderkonferenzen, die Geheimhaltung der Apostelkonferenzen, wo doch das ganze Volk ein lebhaftes Interesse daran hat, zu erfahren, was eigentlich auf den Apostelkonferenzen getan wird, ob sie wirklich nützliche produktive Arbeit für die Gemeinden leisten oder ib sie nur zu irgendwelchen menschlichen Zwecken als Dekoration dienen, un der Abbruch mit der bisherigen Geheimtuerei. [...]Die Frage entsteht, ob es nicht Zeit ist für ein gesundes Maß von Selbstverwaltung der Gemeinden in mancherlei Beziehungen.<ref>Brückner, C.A.: Referat in der neuapostolischen Gemeinde Leipzig, 27.02.1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S.87</ref>}}
Unter den nun folgenden Rednern befand sich auch Friedrich Wilhelm Krause, der Abgesandte des Stammapostels:{{Zitat|Er erzählte, daß er von Stuttgart über Frankfurt nach Bielefeld gefahren sei und dort eine Nacht beim "Vater" geschlafen und die Freude gehabt habe, den großen Segen aus seinem Munde und goldenen Herzen hinzunehmen. [4...] OosbreeDen Vortrag des Ap. Brückners wolle er stehen lassen; denn das Papier sei geduldig und ablesen lasse es sich leicht. Dann gab er seiner Entrüstung Ausdruck, Hdaß die Schande des Stammapostels und der Mitapostel aufgedeckt werde. [...] Er stellte dann Ap. Brückner in spöttischem Tone als unfehlbar hin. [...] Des Stammapostels Schande vor den Gliedern öffentlich aufzudecken, die Gegensätze könnten nicht größer sein. [.v.: Brief an Stammapostel Niehaus. In: Bischoff] Weitergehend ließ er sich in überhebender Weise aus, daß alle diejenigen, welche auf die Weisheit, Wissenschaft bauten, Jgesunken seien und den zweiten Sündenfall eines Adam gemacht hätten.GDann rühmte er sich, nach sieben Jahren wieder den alten Posten als Redakteur einnehmen zu können.: Rundbrief C[.B. Nr. 14] Dann sei festzustellen, Frankfurt adaß seit Jahren der Geisteszug in der Rundschau abwärts führe, da der Stammapostel nichts mehr hineinzureden gehabt habe. Es mußte ein anderes Blatt gefunden, der Schleier hinweggezogen werden.M[. 17.3.1919] Es solle nun anders werden, dabei las er die auf der Titelseite der Wächterstimme stehende Bekanntmachungen vor, spielte noch auf die Apostelsatzung an, verlas die neue Parole der Wächterstimme und trat ab.<ref>Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 3f102 f.</ref>}}
===Letzte Versöhnungsversuche===[7[Datei:IMG_6855.JPG|thumb|450px|Ap. Brückner, Ostermann, Ecke] Vgl. ]Über die folgenden Tage berichtet Ecke an Niehaus:{{Zitat|Als er [Brückner] von der Leipziger Revolution, wo er drei Tage und Nächte durchgekämpft hatte, und dann am Sonntag abend zurückkam, und die ganze Gemeinde [Dresden?] sah, wie der Mann zugerichtet war und kein Blutstropfen in seinem Angesicht bald mehr zu sehen war, da kam aber die Gemeinde unter Tränen und stand wie ein Mann um Brückner, Cals sie hörten, er solle abgetan werden [.A. .]. Kurze Zeit darauf kam die Brandstiftung von Krause in die Gemeinde Halle, wo dann Brückner Ihnen [Niehaus] den Brief, das sogenannte Ultimatum, in: Bischoffder großen Geisterhitze schrieb, ein Stück, was mir nicht gefiel, aber versetze sich ein jeder dahinein, Jund was alles gelogen und entstellt worden ist [...].G<ref>Ecke, M.: Rundbrief Brief an Niehaus vom 1423.11April 1921.1919In: Witlof: Kein Abfall sondern ausgestoßen!, Leipzig 1921, Frankfurt a.MS.38</ref>}}
Auch Brückner selbst bemüht sich im Nachklang ebenfalls um ein Treffen mit Niehaus, wie er am 10. März an den Stammapostel schreibt: {{Zitat|Ich hielt es im großen Interesse des Werkes, wenn wir uns treffen würden. [10...] BischoffSchließen wir doch einen Waffenstillstand miteinander, eine Art Burgfrieden. Das andere findet sich. Sie haben gesagt in einem lichten Augenblick, wo die Versöhnungsmacht in Ihnen hochkam, als mein Sohn und der Schriftleiter dort waren, na, Jda könnte es eben auch mal so sein, daß Vater und Sohn sich um den Hals fallen und sich einen Kuß geben und durch alles einen Strich machen. [.G.: Rundschreiben C.B] Ich schlage vor, wir treffen uns an einem neutralen Platz, als Freunde, als Menschen, als Christen, als Apostel letztenfalls. [... Nr] Schlagen Sie ein, und alles wird wieder gut. 34<ref>Brückner, Frankfurt aC.MA. 19: Brief an Niehaus vom 10.11März 1921.1919In: Witlof: Kein Abfall sondern ausgestoßen!, Leipzig 1921, S. 19f</ref>}}[[Datei:Brueckner-aschschlussschreiben-19210417.jpg|300px|thumb|right|Faksimile Ausschlussschreiben Brückner]]
Doch die Situation ist verfahren. Niehaus geht auf eine zehntägige Reise und schreibt erst nach seiner Rückkehr am 22. März zurück: {{Zitat|Ihr Zirkularbrief vom 1. März liegt vor mir, so auch das Ultimatum und andere Briefe, deren nicht wenige, die erkennen lassen, was gepredigt wird, so ist der Glaube. [11...] Bischoffihr Schreiben vom 1. März an die Vorsteher läßt mich erkennen, was es für ein Geist ist, Jin dem Sie stehen.GBleiben Sie doch bei der Wahrheit.: RundschreibenWer hat es in den Sinn genommen, daß wir Ihre Geldschätze haben wollen und um die Seelen nichts geben. [...] Wir wollen nur wissen, wie es um den Bücherverlag und Drucksachen [steht], ob wir Schulden haben oder Vermögen, das ist Werksgut. [...] Ihre Gesandte waren hier, die sollten Frieden machen, Frankfurt ahatten aber das Ultimatum in der Tasche.M[. ..] In dem Briefe vom 1.12März lese ich, was Sie alles vorhaben einzurichten dort, andere Satzung und was alle[s], wozu eine Apostelversammlung nötig ist, das zu beschließen, und die Genehmigung vom Stammapostel. Das soll keine Abweichung sein. [...] Wer Wind säet, wird Sturm ernten, und wer die Herzen mit Stroh und Holz füllet, der soll sich auch nicht wundern, wenn das Feuer himmelhoch geht.<ref>Niehaus, H.: Brief an C.A. Brückner. In: Witlof: Kein Abfall sondern ausgestoßen!, Leipzig 1921, S.191921 f</ref>}}
===Folgen des Ausschlusses Brückners===[13[Datei:Schisma1921_Zeitungsartikel_1.JPG|thumb|300px|Leserbrief von Alvin Ostermann in einer Tageszeitung]] BischoffNiehaus fordert sodann den unter Brückner tätigen Apostel Max Ecke auf, "binnen zehn Tagen zu erklären", Job er sich "voll und ganz zu der Lehre des Stammapostels oder zu der Lehre des seines Amtes entsetzten Herrn C.A. Brückner bekennen wolle.G"<ref>Ecke, M.: Rundschreiben Brief an Niehaus vom 2523.04April 1921.1920In: Witlof: Kein Abfall sondern ausgestoßen!, Leipzig 1921, Frankfurt aS.M29</ref> Er antwortet sehr ausführlich, versucht bei Niehaus Verständnis für Brückner zu wecken, legt dar, dass er sich gerne mit Niehaus treffen wolle und will Missverständnisse klären.
Der Stammapostel schreibt Mitte Mai zurück:{{Zitat|Herr Ecke. Bruder und Sohn kann ich folgens Ihrer Stellungnahme Sie nicht mehr anreden. [...] Meterlange Briefe kann ich überhaupt nicht sachlich beantworten, dazu fehlt mir die Zeit [14...]. Sie können, so Sie es wünschen und Ihnen möglich ist, am Montag, den 23. d[iesen] M[onats] Bischoff, Jnach Halle kommen, wenn es möglich ist, des Morgens.G<ref>Niehaus, H.: Rundschreiben Brief an Ecke vom 214.05Mai 1921.1920In: Witlof: Kein Abfall sondern ausgestoßen!, Frankfurt aLeipzig 1921, S.M42 f.</ref>}}
===Rechtsstreitigkeiten===[18[Datei:Schisma1921_Gerichtsbeschluss_1.JPG|thumb|200px|Gerichtsbeschluss in der Sache der Neuapostolischen Gemeinde Netzschkau-Mylau]] Brückner[[Datei:Traenenkirche_01.jpg|thumb|Tränenkirche in Netzschkau, 2009]]In der nun folgenden Zeit gab es mehrere, auch vor Gericht ausgetragene, CStreitigkeiten um Miet- und Eigentumsobjekte.ASo gab es beispielsweise in der Gemeinde Schkeuditz einen durch neuapostolische Mitglieder verursachten nächtlichen Einbruch in das Gemeindelokal der "Brückner-Anhänger" auf dem Hinterhof des damaligen Gemeindevorstehers.: Brief an Stammapostel NiehausDabei wurde das Türschloss ausgetauscht und die Devotionalien, 8Gesangbücher und Hostien der Gemeinde vor dem Lokal verteilt.01<ref>vgl.1921. InBorn, Johannes: Witlof: Durch Nacht zum LichtDie Abrahamsgesinnung des Stammapostels der Neuapostolischen Gemeinden und unbewussten Gründers der Reformiert-apostolischen Gemeinden, Dresden 1921, 1926; S. 3113</ref>
Auch die Gemeinde in Netzschkau geriet in einen Streit um die kurz zuvor wiederbezogene sogenannte [19[Tränenkirche] ], die letztendlich von der Neuapostolischen Gemeinde übernommen wurde obgleich sich rund 90% der Gemeinde beim Apostel Brückner, C.A.: Brief an Stammapostel Niehaus, 8.01.1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, Shielten und die neuapostolische Gemeinde aus nur noch rund 30 Gemeindemitglieder bestand. 22
Der Kampf um das Verständnis der Wiederkunft Christi ist damit entschieden. Sieben Tage später gibt diese Zeitschrift einen Gottesdienst von Stammapostel Niehaus wieder, in dem Johann Gottfried Bischoff predigt: „Daß wir in der Zeit sind, wo der Herr Eile hat, und mit Riesenschritten sein Werk der Vollendung entgegenführt, werden wir wohl erkannt haben.“ – Zwar flaut der Wiederkunfts-Hype Mitte der 1920er wieder ab, doch mit fast exakt den selben Worten predigt der inzwischen zum Stammapostel ordinierte am 27. Juni 1948 in Frankfurt-Südwest das selbe und läutet damit jenes geschichtliche Ereignis ein, das als "Die Botschaft des J. G. Bischoff" bekannt geworden ist.===Versöhnungserklärung von 2017===In einer gemeinsamen Presseerklärung <ref>Presseerklärung: [23http://www.nak.org/de/news/nak-international/article/19237/ Versöhnungserklärung: Termin zur Unterzeichnung steht fest] Ebdvom 14. Oktober 2016 der Apostolischen Gemeinschaft und der Neuapostolischen Kirche</ref> vom 14. Oktober 2016 teilten die Apostolische Gemeinschaft und die Neuapostolische Kirche mit, dass am 11. März 2017 in der Apostolischen Gemeinde Greiz eine Feierstunde zur Unterzeichnung einer Versöhnungserklärung zwischen beiden Kirchen stattfinden solle. Dadurch sollen ''"die Spannungen zwischen dem ehemaligen Reformiert-Apostolischen Gemeindebund und der Neuapostolischen Kirche beigelegt werden."'' hieß es darin weiter. Während der Feierstunde kam es zur Unterzeichnung der Versöhnungserklärung.
==Zeitgeschichtliche Dokumente==Aus der Trennungszeit sind eine Vielzahl von Dokumenten erhalten, einige davon sind online bei [24http://www.apostolische-dokumente.de Apostolische-Dokumente.de] Brücknerabrufbar:* ''Der abgefallene Ast - Ein Beitrag zur Lebensgeschichte der Reformiert-apostolischen Gemeinde in Deutschland'' 1931 [http://www.apostolische-geschichte.de/digitalisate/00801_Der_abgefallene_Ast.pdf (Download)]* ''Kein Abfall, Csondern ausgestoßen - Geschichtlicher Beitrag zur reformatorischen Bewegung in der Apostolischen Gemeinde'' 1921 [http://www.apostolische-geschichte.Ade/digitalisate/00803_Kein_Abfall,_sondern_ausgestossen.: pdf (Download)]* ''Offener Brief an Stammapostel Niehaus, 8die Apostel des Neuapostolischen Gemeindeverbandes'' 1921 [http://www.01apostolische-geschichte.1921de/digitalisate/00834_Offener_Brief_an_die_Apostel_des_Neuap_Gemeindeverb. In: Witlof: pdf (Download)]* ''Durch Nacht zum Licht, Dresden - zur reformatorischen Bewegung in der Apostolischen Gemeinde'' 1921[http://www.apostolische-geschichte.de/digitalisate/01345_Durch_Nacht_zum_Licht.pdf (Download)]* ''Die Abrahamsgesinnung des Stammapostels der Neuapostolischen Gemeinden und unbewußten Gründers der Reformiert-apostolischen Gemeinden'' 1926 [http://www.apostolische-geschichte.de/digitalisate/01348_Die_Abrahamsgesinnung.pdf (Download)]* ''Haushaltung Gottes'' 1923 [http://www.apostolische-geschichte.de/digitalisate/00978_Haushaltung_Gottes.pdf (Download)]* ''Ist das Stammapostelamt eine göttliche Einrichtung?" 1929 [http://www.apostolische-geschichte.de/digitalisate/05146_Ist_das_Stammapostelamt_eine_goettliche_Einrichtung_1929.pdf (Download)]* ''Der Größte unter ihnen - Kurze Lebensbeschreibung von Hermann Niehaus, SStammapostel der Neuapostolischen Gemeinde'' 1928 [http://www.apostolische-geschichte.de/digitalisate/00844_Der_Groesste_unter_ihnen.pdf (Download)]* ''Lehrbuch für den Religionsunterricht der Kinder und Konfirmanden in der Neuapostolischen Gemeinde'' 1924 [http://www.apostolische-geschichte.de/digitalisate/00976-Lehrbuch_fuer_den_Religionsunterricht_1924.pdf (Download)]* ''Apostel oder nicht im neunzehnten bzw. 37zwanzigsten Jahrhundert?'' 1919 [http://www.apostolische-geschichte.de/digitalisate/01347_Apostel_oder_nicht.pdf (Download)]* ''Lehrbuch über Fragen und Antworten zum Gebrauch für den Religionsunterricht der Kinder und Konfirmanden in der Neuapostolischen Gemeinde'' 1916 [http://www.apostolische-geschichte.de/digitalisate/05147_Lehrbuch_fuer_den_Religionsunterricht_Niehaus_1916.pdf (Download)]* ''Über Sekten und Kirchen - Ein Wort der Aufklärung an alle ernstgesinnten Christen'' 1914 [http://www.apostolische-geschichte.de/digitalisate/05148_Ueber_Sekten_und_Kirchen_1914.pdf (Download)]* ''Fahrende Sänger - 50 Lieder und Gesänge für gemischten Chor - Liedergabe zum Neuapostolischen Gesangbuch'' 1910 [http://www.apostolische-geschichte.de/digitalisate/05126_Fahrende_Saenger_Beilage_zum_NAK-GB_1910.pdf (Download)]* ''Notenausgabe für das Apostolische Gesangbuch - Bearbeitet für den gemischten Chor sowie für Orgel und Harmonium.'' 1906 [http://www.apostolische-geschichte.de/digitalisate/05120_Notenausgabe_fuer_das_Apostolische_Gesangbuch_1906.pdf (Download)]
Weitere Dokumente stehen Interessierten und Forschern im [[25Archiv Brockhagen]] Gemein ist wohl der Prophet Ernst Schärtlein, der 4. November 1920 in Bielefeld verstarb und „Hausprophet“ Niehaus‘ warzur Verfügung.
==Weblinks==* glaubenskultur.de: [27http://www.glaubenskultur.de/?/2052-Ein_Beitrag_zur_Vers%C3%B6hnung_zwischen_Neuapostolischer_Kirche_und_Reformiert-apostolischem_Gemeindebund.html Der Fall des Apostels Brückner] * glaubenskultur.de: [http://www.glaubenskultur.de/index.php?/2053-Vortrag_%C3%BCber_die_Entstehung_des_Reformiert-apostolischen_Gemeindebundes.html Vortrag über die Entstehung des Reformiert-apostolischen Gemeindebundes]* glaubenskultur.de: [http://www.glaubenskultur.de/index.php?/2054-Diskussionsrunde_mit_Prof._Dr._Helmut_Obst%2C_Apostel_Loose_und_Apostel_Bimberg.html Diskussionsrunde mit Prof. Dr. Helmut Obst, HApostel Loose und Apostel Bimberg]* nac.today: [http://nac.today/de/a/455325 Auf dem Weg zum neuen Miteinander]* nac.today: [http://nac.today/de/a/392967 Dritter Schritt zur Versöhnung: Der Termin steht]* apostolisch.de: Apostel und Propheten der Neuzeit, S[http://www.herold.apostolisch. 201de/?q=node/392 Unsere Ursprünge - unser Weg: Apostolische Reformation]==Referenzen==<references/>
[28[Kategorie:Kirchengeschichte]] In der WÄCHTERSTIMME AUS ZION heißt es in der Ausgabe vom 10. Juli 1921: „Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die Tage des Menschensohnes gekommen sind. Von Jesus ist hingewiesen, daß in den Tagen vor seinem Erscheinen wird sein Krieg und Kriegsgeschrei; ein Volk wird sich erheben über das andere und ein Königreich über das andere. Als Begleiterscheinungen werden sich einstellen teure Zeit, Pestilenz, Erdbeben hin und wieder. Empörungen und Kriege sind schon immer gewesen, solange Menschen auf der Erde leben und sich in Liebe oder Haß begegnen, aber niemals in dem Maße, wie der hinter uns liegende Weltkrieg. Auch lokalisierte Hungersnot finden wir geschichtlich zu verschiedenen Zeiten aufgezeichnet, aber nicht so wie heut, wo als Auswirkung der angerichteten Verheerung eine knappe und teure Zeit über den ganzen Erdkreis gekommen ist, der sich nur wenige entziehen können. Jesus hat auf diese Zeichen der Zeit mit dem Bemerken hingewiesen, daß alsdann nahe ist der Tag seiner Erscheinung.“ Sieben Tage später gibt diese Zeitschrift einen Gottesdienst von Stammapostel Niehaus wieder, in dem Johann Gottfried Bischoff predigt: „Daß wir in der Zeit sind, wo der Herr Eile hat, und mit Riesenschritten sein Werk der Vollendung entgegenführt, werden wir wohl erkannt haben.“ – Das selbe predigt er erneut am 27. Juni 1948 in Frankfurt-Südwest.