Theologie

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Theologie (gr. θεολογία theología, von θεός theós „Gott“ und -logie) bedeutet übertragen „die Lehre von Gott“ im allgemeinen, und im besonderen die Lehre vom Inhalt des (meist christlichen) Glaubens und den Glaubensdokumenten.

Christliche Theologie- Allgemein

Christliche Theologie ist die Theologie, die sich auf Jesus Christus als das Wort Gottes (logos theou) zurückführt. Sie wird von Christlichen Theologen ausgeübt und ist als wissenschaftliches Fachgebiet traditionell nach den verschiedenen christlichen Konfessionen unterteilt. Dabei wird die Wissenschaftsfähigkeit der Theologie von Kritikern in Frage gestellt, was in der Wissenschaftstheorie der Theologie - innertheologisch ein Teilgebiet der Fundamentaltheologie - eigens thematisiert wird.

Theologie in der Apostolischen Geschichte

katholisch-apostolische Bewegung

Der Beginn der apostolischen Bewegung ist durchaus von Theologen mitgeprägt worden. So besassen viele Personen der ersten Stunden eine theologische Ausbildung. Beispielsweise waren die Apostel Nicholas Armstrong, Henry Dalton und William Dow studierte Theologen. Auch eine große Anzahl von katholisch-apostolischen Geistlichen waren Theologen. Beispielsweise seien hier Edward Irving oder Johann Evangelist Georg Lutz genannt.

In den katholisch-apostolischen Gemeinden entfaltete sich ein reiches theologisches Schrifttum. Die Einstellung zu Theologie kann eher als positiv bezeichnet werden. Jedoch grenzte man sich bereits früh von modernen theologischen Strömungen ab und beharrte auf theologisch-konservativen Standpunkten.

Jedoch muss klargestellt werden, dass die Theologie nur als Hilfsmittel angesehen wurde. Letzendlich war die Entscheidung über Lehrinhalte dem Apostolat vorbehalten. Eine große Rolle bei der Lehrentfaltung spielten auch Weissagungen und Prophetien. Man beharrte darauf, dass Theologie nicht das Wirken des Heiligen Geistes ersetzen könne (und sah die allgemeine christliche Theologie kritisch, da sie nach katholisch-apostolischer Sicht oftmals der rationale Ersatz des Geisteswirkens war).

frühe neuapostolische Bewegung

Auch in der frühen neuapostolischen Bewegung war das Verständnis von Theologie postiv geprägt. Auch hier besassen viele Personen noch eine theologische Ausbildung ( z.B. Apostel Friedrich Wilhelm Menkhoff) oder zumindest ein ausgeprägtes Verständnis von Theologie und Grundkenntnisse (z.B. Apostel Friedrich Wilhelm Schwarz).

Unter Stammapostel Krebs veränderte sich dieses Verständnis langsam. Mit der immer stärker werdenden Kirchenkritik an den Volkskirchen verband man auch die Kritik an der klassischen Theologie. Man radikalisierte die aus der katholisch-apostolischen Bewegung übernommene Haltung, dass die Theologie ein Ersatz für das Wirken des Heiligen Geistes sei. Insbesondere gegen die rationale Theologie übte man Kritik.

Andererseits stütze man sich auf theologische Aussagen der Fundamentaltheologie, sowie auf Ausarbeitungen der englischen Apostel, sowie von Apostel Schwarz. Teilweise wurden diese jedoch massiv simplifiziert. Die Neuapostolische Kirche unter Krebs und Niehaus wandte sich vom "Lehrkirchencharakter" der KAG ab und wandelte sich zu einer "Laienkirche". Besonderes Gewicht bekamen die Aussagen der Apostel; diese bekamen teilweise dogmatischen Charakter. Eine große Rolle spielte hierbei die Entfaltung der Lehre vom Neuen Licht.

NAK und Theologie bis etwa 1990

Unter Stammapostel Bischoff wurde sich wieder stärker auf biblische und christliche Aussagen berufen. Auch findet sich ab dieser Zeit keine Fundamentalkritik an der Theologie mehr. Jedoch bewahrte man eine sehr kritische Sicht auf Theologie und Theologen und hielt die Beschäftigung damit für eher überflüssig.

Jedoch finden sich regional ab dieser Zeit andere Strömungen. So wurden bestimmte theologische Werke geschätzt (bspw. Wuppertaler Studienbibel). Im Laufe der 1980er Jahre wurden solche theologischen Werke auch im Friedrich Bischoff Verlag angeboten.

NAK und Theologie seit 1990 bis heute

Unter Stammapostel Richard Fehr begann ein massives Umdenken über die christliche Theologie. Man stand ihr nun nicht mehr radikal ablehnend gegenüber, wie einige Jahre zuvor. Unter Stammapostel Wilhelm Leber wurde diese Linie fortgesetzt. Die christliche Theologie wird seit einigen Jahren durchaus als positiv und hilfreich bewertet.

Vom heutigen Standpunkt aus kann festgestellt werden, dass die Neuapostolische Kirche christliche Theologie positiv bewertet, soweit es darum geht, biblische Hintergründe zu erhellen und lehrmäßige Aussagen zu schärfen.[1]

Die Theologie wird als hilfreich angesehen, wenn es darum geht, gewisse Lehraussagen zu analysieren und darzustellen. Als Beispiele hierfür können das neuapostolische Taufverständnis oder die Lehre der Erbsünde gelten, bei denen die Neuapostolische Kirche auf theologische Überlegungen zurückgriff.[2]

Jedoch grenzt man sich von der allgemeinen christlichen Theologie dahingehend ab, dass die Theologie immer konfessionsgebunden ist. So können bestimmte theologische Aussagen aus katholischer oder evangelischer Theologie nicht übernommen werden, soweit sie der neuapostolischen Glaubenslehre widersprechen.[3]

Innerhalb der Neuapostolischen Kirche ist der Trend festzustellen, dass man beginnt eine eigene Theologie zu entfalten, soweit dies für eine Laienkirche möglich ist.

Kontroversen

Die positive Öffnung zur christlichen Theologie führte innerhalb und ausserhalb der Neuapostolischen Kirche zu Kontroversen. Insbesondere traditionsverbundenen Milieus innerhalb der NAK ist der Richtungswechsel der Kirche nicht leicht zu vermitteln. So findet sich in diesen Kreisen nach wie vor eine Ablehnung der klassischen Theologie. Weiter wird insbesondere von ehemaligen Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche kritisiert, dass hier ein radikaler Bruch mit alten Auffassungen stattgefunden hat. Von ehemaligen Mitgliedern, welche sich dem Evangelikalismus zugewandt haben, wird kritisiert, dass auch die historisch-kritische Methode der Theologie Einzug in die Neuapostolische Kirche gehalten habe und man damit die Grundlage der Bibel verlasse.

Weblinks

Einzelnachweise