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Katholisch-apostolische Gemeinden

4 Bytes hinzugefügt, 18:37, 5. Jun. 2013
Gemeinden und Mitgliederzahlen
Im Jahr 2007 existieren in Deutschland und auch anderen Ländern noch etwa 40 Gemeinden. In den Restgemeinden werden Gottesdienste von Laienhelfern und vereinzelt von Unterdiakonen geleitet. In der Regel bestehen die Gemeinden aus Nachkommen früherer Gemeindeglieder. Ihre [[Liturgie]] beschränkt sich durch den Wegfall der ordinierten Geistlichkeit auf jene Handlungen, die auch Laien vollziehen können, v.a. fürbittende Gebete (namentlich die [[Litanei]]). Daneben werden Predigten aus der reichhaltigen homiletischen Literatur der katholisch-apostolischen Gemeinden des 19. und frühen 20. Jahrhunderts verlesen. Voraussetzung für die [[Predigt]]befugnis war die Weihe zu einer der drei Amtsstufen (Engel, Priester, Diakon).
Eine geistliche Leitung fehlt den Gemeinden aus den oben erwähnten Gründen. Organisatorisch ist jedoch für den Stamm Norddeutschland die Vermögensgesellschaft bzw. -stiftung mit Sitz in Frankfurt zuständig. Die Verwaltung erfolgt also für jeden Stamm separat. Dieser gehören wohl fast alle Kirchengrundstücke und -gebäude in einem Stamm. Auch wurden bis mindestens in die 1990er Jahre noch Neubauten (zum Beispiel in Düsseldorf, Lüneburg oder Rostock) errichtet. Die Vermögensgesellschaften üben keinen einen sehr großen Einfluss auf die Ortsgemeinden aus. Das Opferaufkommen wird von den lokalen Gemeinden verwaltet, nur die Zehnten zentral. Die Vermögensgesellschaft kommt daher nur bei größeren Ausgaben (Gebäude, Orgel) ins Spiel.
Dr. [[Johannes Albrecht Schröter]] schreibt in seiner Dissertationsschrift "[[Die Katholisch-apostolischen Gemeinden in Deutschland und der Fall Geyer]]": "Die heutigen Katholisch-apostolischen Gemeinden sind Gemeinden ohne übergeordnete Leitung. Niemand ist da, der verbindlich die Richtung festlegen dürfte falls diese einen neuen Kurs bedeuten würde. So bleiben die Gemeinde und ihre Mitglieder in der Spannung zwischen Abgeschlossenheit und Öffnung, zwischen Aufrechterhaltung des Vorhandenen und Verzicht auf Sonderexistenz, zwischen dem Bewusstsein "Erstlingsfrucht" bei der Wiederkunft Christi zu sein und der Bereitschaft, in der Praxis zum "Weizenkorn" (vgl.Johann.12,24) in den Kirchen zu werden. Die Erwartung der baldigen Wiederkunft Christi ist in den Katholisch-apostolischen Gemeinden nach wie vor sehr lebendig und für sie charakteristisch. Was die "Weizenkorn"-Aufgabe betrifft, so gibt es einerseits eine sehr interessante Wirkungsgeschichte der Botschaft der Albury-Apostel im Bereich geistlicher Erneuerungsbewegungen, in Kommunitäten und unter kirchlichen Amtsträgern - eine Geschichte, die eine Untersuchung wert war. Andereseits widerspricht die an manchen Orten zunehmende innere und räumliche (neue Kirchenbauten!) Abgrenzung von den übrigen Christen dem ursprünglichen, ökumenischen Anliegen der katholisch-apostolischen Bewegung und damit teilweise dem bis heute geltenden Selbstverständnis der Katholisch-apostolischen Gemeinden. Ob diese ihrer geistlichen und kirchengeschichtlichen "Weizenkorn"-Aufgabe gerecht werden, hängt entscheidend davon ab, ob ihre Mitglieder in Zukunft stärker den Austausch und die Gemeinschaft mit anderen Christen suchen und gestalten - um so tatsächlich als "sterbendes Weizenkorn" "Frucht zu bringen".
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