Rudolf Wicht: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Rudolf Wicht''' (* 19. Dezember 1899 in Vesser, Thüringer Wald; † 3. September 1959) war der 88. [[Apostel]] der [[Neuapostolische Kirche|Neuapostolischen Kirche]] im [[Gebietskirche Sachsen/Thüringen]].
 
'''Rudolf Wicht''' (* 19. Dezember 1899 in Vesser, Thüringer Wald; † 3. September 1959) war der 88. [[Apostel]] der [[Neuapostolische Kirche|Neuapostolischen Kirche]] im [[Gebietskirche Sachsen/Thüringen]].
  

Version vom 26. November 2014, 08:36 Uhr

Apostel Rudolf Wicht
NAK in Schmiedefeld; Aufnahme ca. um 1950
Apostelhelfer Heinrich Wolf

Rudolf Wicht (* 19. Dezember 1899 in Vesser, Thüringer Wald; † 3. September 1959) war der 88. Apostel der Neuapostolischen Kirche im Gebietskirche Sachsen/Thüringen.

Biografie

Rudolf Wicht kam als Sohn des Glasbläsers Bruno und Emilie Wicht als zweitjüngstes, von neuen Kindern in dem kleinen Walddörfchen Vessen mit damals 275 Einwohnern zur Welt. Er wurde in einem evangelischen Haushalt erzogen, sein Vater war im evangelischen Kirchenrat. Am Palmsonntag 1914 wurde er in der evangelischen Kirche konfirmiert. Nach dem Besuch der Volksschule kam Rudolf Wicht beim Landratsamt Schleusingen in die Lehre. Zu dieser Zeit brach der Erste Weltkrieg aus, und kaum hatte er seine Lehrzeit abgeschlossen, wurde er, wie auch seine Brüder, zum Heeresdienst eingezogen. Weihnachten 1918 konnte er zu Hause erleben und erfuhr dabei, dass seine Mutter und vier seiner Geschwister nach dem zwischenzeitlich eingetretenen Tod seines Vaters - er war im Januar 1918 gestorben - in die Neuapostolische Gemeinde gewechselt waren. Im März 1919 wurde er aus dem Militärdienst entlassen und am 18. Mai 1919 erfuhr Rudolf Wicht in Erfurt die Heilige Versiegelung. Mit Freuden stellte sich Rudolf Wicht in den Dienst des Herrn, zunächst als Sänger und ab 1924 auch als Dirigent.

Am 18. Mai 1924 heiratete er die jüngste Tochter, Frieda, des Bezirksältesten und späteren Apostelhelfers Heinrich Wolf. Ab dem 08. August 1927 diente er als Amtsträger; in der Gemeinde Schmiedefeld in verschiedenen Amtstufen. Als sein Bruder Philipp Wicht, der das Amt eines Bezirksältesten trug unerwartet 1941 von nur 46 Jahren starb, übertrug der Apostel Bruno Rockstroh Rudolf Wicht das Amt des Bezirksevangelisten. Ab 1947 diente er als Bezirksältester im Bezirk Schmiedefeld. Seinen Beruf als kaufmännischer Angestellter gab er am 30. Juni 1947 auf, um sich ganz dem Werke Gottes zu widmen.

Am 19. März 1950 empfing der seit 04. April 1948 im Bischofsamt stehende Rudolf Wicht im Auftrag des Stammapostel Johann Gottfried Bischoff das Apostelamt. Mit der Erfüllung seines Auftrages waren in jener Zeit ungeheure Strapazen verbunden. So musste er einmal im Winter auf einer Reise 65 Kilometer auf "Schusters Rappen" im hohen Schnee zurücklegen. Sein Lebensmotto kleidete er in die Worte:" Was du sein willst, das sei ganz!"

Leider verstarb er nach menschlichem Ermessen viel zu früh am 3. September 1959 im Alter von fast 60 Jahren.

Kuriosität

In einer Zeitschrift Unsere Familie aus dem Friedrich Bischoff Verlag von 1962 wurde von der Tochter, Frieda, des Apostelhelfers Heinrich Wolf folgendes berichtet:

„Der Theologiestudent Bernhard Wiesel hörte vom Werk unter Aposteln und kam eines Sonnabends nach Ranis, um sich mit meinem Vater darüber zu unterhalten. Dieser stand aber noch in seiner Backstube und so fragte der studierte Herr: "Aber, lieber Mann, wann studieren sie denn ihre Predigt für morgen?" "Der Herr gibt es zur Zeit, wenn es nötig ist, denn es heißt in der Schrift: "Sorget nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zur Stunde gegeben werden", sagte darauf mein Vater zu ihm. Der Herr Wiesel beobachtete unseren Vater und bat dann sogar, bei ihm übernachten zu dürfen, was ihm auch gestattet wurde. Er konnte nicht fassen, dass man ohne Studium eine Predigt halten wolle. Mein Vater bat den Herrn, den Gast das Geisteswirken spüren zu lassen und ihn von seinem Unglauben frei zu machen. Und der Gast erlebte in dem ersten Gottesdienst folgendes: Nach dem Vorlesen des Textwortes aus der Bibel kamen Weissagungen in fremder Sprache. Zunächst von einer einfachen Schwester, dann von einem einfachen Bruder. Der Gast saß zwischen den beiden; sein Gesicht drückte großes Erstaunen aus. Nach dem Gottesdienst fragte Herr Wiesel meinen Vater, wo die Frau und der Mann die fremden Sprachen gelernt hätten; sie habe griechisch gesprochen, er hebräisch. "Ich selbst studiere schon sechs Jahre diese Sprachen und beherrsche sie nur ungenau", sagte er, "diese aber haben vollkommenen geredet." "Die Frau ist Tagelöhnerin, der Mann ein Weber", antwortete mein Vater, "nie sind die beiden aus Ranis hinausgekommen." So kam Herr Wiesel dann jeden Sonntag und erlebte sogar noch am eigenen Leibe eine Heilung. Dann wurde er apostolisch. Sein Studium setzte er aber trotzdem bis zum Abschluss fort. Als er seine Prüfungspredigt vor hohen Geistlichen halten musste, wählte er das Wort: "Was ist Wahrheit?" Er predigte ohne Manuskript, allein gestützt auf sein Vertrauen zu Gott und geborgen unter der Fürbitte des Apostelhelfers Heinrich Wolf. Die Geistlichen waren von den Worten so beeindruckt, dass sie Bernhard Wiesel eine große Karriere zusicherten. Doch dieser sagte, dass er keine Pfarrstelle annehme, er sei inzwischen neuapostolisch... Später wirkte Bernhard Wiesel als Evangelist in Schweden.“

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