Max Gurtner

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Apostel Max Gurtner

Max Gurtner (* 26. Dezember 1906 in Wien; † 12. November 1972 in Wien) war der 124. Apostel der Neuapostolischen Kirche in Italien, Jugoslawien, Österreich (ohne Vorarlberg), Polen, Südtirol, Tschechoslowakei, Ungarn.

Biografie

Er war der Liebling seiner Stiefschwester Julie. Sie befasste sich viel mit ihm und legte den Glauben an Gott in seine Seele. Schon früh erlebte er dessen bewahrende Hand.

Als er mit einer schweren eichernen Hoftür hin- und herschwang, löste sie sich aus den Angeln und fiel auf ihn. Im Fallen hörte der Junge noch den Schreckensruf seiner Mutter, dann wurde es dunkel um ihn. Sein Vater benötigte die Hilfe von drei Männern, um die Tür zu heben. Abgesehen von einigen Beulen, die Max abbekommen hatte, war ihm aber nichts passiert. Als man ihm erklärte, dass er einen besonderen Schutzengel gehabt hätte, äußerte er den Wunsch, diesen zu sehen, und weil er ihn nirgends entdecken konnte, war er sehr traurig.

Als Max zehn Jahre alt war, fand er bei seiner Großmutter ein abgegriffenes Büchlein mit dem Titel "Evangelienbuch". Dieses Buch begleitete ihn viele Jahre. Auf die Frage, was er denn einmal werden wolle, gab er stets die Antwort: "Reisender oder Geistlicher".

Als Jugendlicher nahm er mit verschiedenen Religionsgemeinschaften Verbindung auf und wurde Mitglied eines christlichen Jünglingsvereines. Was er dort sah und erlebte, ernüchterte ihn allerdings. Er zog sich zurück, suchte die Einsamkeit und Gott in der Natur.

Bei der Hochzeit von Max und Maria Gurtner am 03. Juni 1933 zitierte der Geistliche sinngemäß die Worte des Apostels Petrus, zu jenem Bettler an der Tür des Tempels in Jerusalem: "Gold und Silber kann ich euch nicht geben, ich bin selbst arm, aber ich gebe euch den Wunsch mit, dass ihr den Weg finden möget, der zu Gott führt." Max Gurtner war sprachlos, er war doch Christ, er betete und glaubte, war er denn nicht auf dem Weg zu Gott?

Einige Zeit nach ihrer Hochzeit verbrachten Max und Maria ein paar Urlaubstage im Salzkammergut. Auf der Heimreise wollten sie einen Besuch bei Richard Heymann, einem Halbbruder von Max, machen. Dieser war inzwischen neuapostolisch und diente als Priester. Als sie bei ihm eintrafen, wollte er gerade zum Gottesdienst und lud Max und Maria ein, mitzukommen. Der Gottesdienst beeindruckte Max Gurtner.

Zuhause bekamen Max und seine Eltern Briefe von Richard Heymann, in denen er auf die neuapostolische Lehre einging. Gleichzeitig schickte er die Adresse seiner Verwandten an die Amtsbrüder in Wien. Die Mutter von Max stand der neuen Lehre ablehnend gegenüber. Max und sein Vater schwiegen, beide liebten den familiären Frieden. So ging das einige Zeit, bis Maria Gurtner mit dem eifrigen und freundlichen Herrn Arlt "Erbarmen" hatte und sagte: "Wenn uns der Herr Arlt schon so oft einlädt, dann gehen wir eben einmal hin!" - Es blieb nicht bei einem Mal. Sie erkannten das Wirken Gottes in seinen Gesandten und wurden am 07. Oktober 1934 versiegelt.

Vier Jahre später unterstützte Max Gurtner als Bezirksevangelist den Bezirksältesten Robert Gresli im Bezirk Österreich. Nachdem der Älteste 1948 den Bezirk abgegeben hatte, wurde Max Gurtner Bezirksvorsteher für die östlichen und südlichen Gemeinden des Landes. Bei seinen Arbeitskollegen hatte er aufgrund seiner häufigen Fahrten in die entfernt liegenden Gemeinden bald seinen Namen "Reisebischof" weg. Sein kindlicher Berufswunsch "Reisender oder Geistlicher" hatte sich so in unerwarteter Weise erfüllt.

Am Vorabend des ersten Besuches eines Stammapostels in Österreich, es war der 23. Juli 1955, begleitete Max Gurtner seinen Bezirksapostel Ernst Streckeisen und Apostel Hermann Hänni auf einem Spaziergang. Im Lauf des Gesprächs auf dem Weg gab der Bezirksapostel seiner Freude Ausdruck, dass Österreich nun einen eigenen Apostel erhalten sollte. Freudig fragte der Bezirksälteste Gurtner, wer das denn sein würde. "Das bist du!" gab der Bezirksapostel ihm zur Antwort. In jener Nacht schlief Max Gurtner nicht viel, und immer wieder fragte er den himmlischen Vater: "Warum ich?"

Mit seiner Ordination am nächsten Morgen wurden dem neuen Apostel die Gemeinden in Österreich ohne Vorarlberg, jedoch mit Südtirol und Italien anvertraut. Außerdem sollte er die Geschwister in Ungarn, Jugoslawien und der damaligen Tschechoslowakei betreuen.

Ab 1958 bediente er - bis zu seinem Heimgang - auch die Gotteskinder in Polen.

Seinen letzten Gottesdienst hielt Apostel Max Gurtner - nach zwei Herzinfarkten 1964 und 1971 gesundheitlich sehr angeschlagen - am 12. November 1972 im schweizerischen Hüntwangen. Während der Rückfahrt nach Wien erlag er am Nachmittag einem Herzschlag.

Den Trauergottesdienst hielt Stammapostel Walter Schmidt, begleitet von zwölf Aposteln, am 20. November 1972 in der Kirche Wien-Penzing.

Ordinationen