Margot Schrader

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Margot Schrader geborene Basch, (geboren am 23. Dezember 1910 in Magdeburg-Westerhüsen, + 1. Juni 1943 Ausschwitz) war eine neuapostolische Jüdin, welche 1942 in Haft genommen und von dort im Januar 1943 nach Auschwitz deportiert wurde. Am 1. Juni 1943 wird sie dort ermordet.

Biografie

Margot Basch verheiratete Schrader war die Tochter von Abraham Basch und seiner Frau Helene geborene Stein aus Magdeburg. Sie hatte noch zwei Brüder und zwei Schwestern. Die Familie wohnt zunächst im Stadtteil Westerhüsen, später in Wilhelmstadt (Annastraße 2b). Margot wurde als Verkäuferin ausgebildet und arbeitete im Kaufhaus epa. Dort lernte sie den Maschineneinrichter und Hausdiener Karl Schrader aus Haldensleben kennen, ebenfalls Mitarbeiter bei epa. Karl Schrader gehörte der neuapostolischen Kirche an. Margot Schrader wird durch ihn neuapostolisch. Allerdings pflegte sie stets guten und herzlichen Kontakt zu ihren frommen jüdischen Eltern.

Margot und Karl Schrader hatten fünf Kinder. Ihr Ältester, Ernst-Dieter, 1932 geboren, stirbt noch vor der Geburt des 2. Kindes, Felicitas (14. August 1933). Dann folgten Thea-Helene (1934), Manfred (1936) und schließlich Bodo (1941). Das Ehepaar Schrader lebt verbunden mit einem Freundeskreis aus seiner Kirche. Das scheint von Margot auch als Schutz angesehen worden zu sein. Sie versteht sich nicht mehr als Jüdin und hofft, dass sie und ihre Kinder dadurch bewahrt bleiben könnten.

Dies erweist sich - im Blick auf sie selbst - als tödlicher Irrtum. Nachhaltig weigerte sie sich, den für Jüdinnen zwangsweise eingeführten zweiten Vornamen "Sarah" zu tragen und mit ihm zu unterzeichnen.

Daraufhin wurde sie von der NS-Justiz wiederholt belangt. Denn das gilt entsprechend der Nazigesetzgebung als ein “Straftatbestand”, welcher sie 1942 schließlich ins Gefängnis brachte.

Als Margot Schrader verhaftet wird, ist Bodo noch ein Säugling und wird gestillt. Sie kann ihn nur kurz bei einer Nachbarin abgeben. Er und alle anderen Kinder kommen in Kinderheime, denn Karl Schrader ist zur Zeit der Verhaftung bei der Armee. Er wird dort zu seinem Offizier gerufen, der ihn wegen seiner jüdischen Frau befragt und anordnet, er solle nach Hause gehen und sich von ihr scheiden lassen, sonst könne er nicht Soldat bleiben. Karl Schrader befolgt diese Aufforderung nicht und wird deswegen von der Armee in Unehren entlassen. Später muss er dann als Lagerarbeiter arbeiten.

Nach Ablauf der Haftzeit, als Margot Schrader nicht heimkehrte, erkudigt sich Karl Schrader beim Amtsgericht und erhält von dort die Auskunft, Narta sei jetzt von der Gestapo in Schutzhaft genommen. Sechs Monate später erreichte ihn unter dem 1. Juni 1943 ihre Sterbeurkunde aus Auschwitz.

Quelle