Hexenglaube: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. April 2013, 11:10 Uhr

Als Hexenglaube bezeichnet man den Diskurs, der die vermeintlich reale Existenz von Hexen und ihr meist negativ geschildertes Wirken beschreibt sowie die Methoden, die zu ihrer Bekämpfung angezeigt erscheinen. Der Hexenglaube war vor allem in der Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit von Bedeutung. Zu ihr zählten die damaligen Theologen, die heute oft als Hexentheoretiker bezeichnet werden, als Hauptelement den Teufelspakt, der sogleich mit dem Vertrag mit dem Teufel auch einen Abfall von Gott und somit Gotteslästerung bedeutete. Eng damit verbunden war die Vorstellung der so genannten Teufelsbuhlschaft, also Geschlechtsverkehr zwischen Hexe/Hexer und dem Teufel oder einem Incubus (Dämon)|Incubus bzw. Succubus. Als drittes Element wurde der Hexensabbat in Verbindung mit dem Hexenflug genannt. Das vierte Element der Hexenlehre stellte die Schadenszauberei dar.

Unheilvolle Bedeutung gewann in Europa diese Hexenlehre im Zusammenhang mit den Hexenprozessen. Lieferten der Teufelspakt, die Teufelsbuhlschaft und die angebliche Schadenszauberei die Inhalte für die Zusammenstellung der Straftatbestände angeblicher Hexen, so lieferte die vermeintliche Anwesenheit an Hexensabbaten die Begründung für eine weitere Anwendung der Folter – denn schließlich galt es, weitere Hexen herauszupressen, die man doch auf dem Sabbat gesehen haben musste. Der Hexenflug, der als Zeichen für die durch den Teufel vermittelten übernatürlichen Eigenschaften der Hexen galt, gab eine Begründung für die Wirksamkeit des Hexenbades. Schwammen die angeblichen Hexen mit überkreuz gebundenen Händen und Füßen an der Oberfläche, so galt dies als Zeichen ihrer teuflischen Leichtigkeit, was oft als Indiz für die Schuld der Angeklagten galt. Ertranken sie, wie es von natürlichen Menschen zu erwarten war, galten sie als unschuldig.

Hexenglaube in der Neuapostolischen Kirche

Heute kommt der Hexenglaube im Schwarzafrika|subsaharischen Afrika wo die Neuapostolische Kirche stark vertreten ist vor. Aus Sicht der neuapostolischen Glaubenslehre gibt es weder Zauberei noch Hexerei. Exorzismen sind in der Neuapostolischen Kirche nicht üblich. Die Neuapostolische Kirche vertritt die Überzeugung, dass Jesus Christus durch sein Opfer Teufel und Dämonen endgültig die Macht genommen hat. Im Jahr 2013 Gab die Kirchenleitung einen Artikel an die Afrikanischen Gebietskirchen heraus der sich mit dem Phänomen des Hexenglaube befast. Weltweit wurde in einer Sondernummer der Leitgedanken im Februar 2013 eine Zusammenfassung des ausführlichen Artikels für Afrika veröffentlicht.

Literatur

  • Wolfgang Behringer: Hexen und Hexenprozesse in Deutschland. dtv 2000, ISBN 3-423-30781-1.
  • Heinrich Kramer: Der Hexenhammer. Malleus maleficarum. dtv 2000, ISBN 3-423-30780-3.
  • Friedrich von Spee: Cautio Criminalis oder Rechtliches Bedenken wegen der Hexenprozesse. dtv 2000, ISBN 3-423-30782-X.
  • Brian P. Levack: Hexenjagd. Die Geschichte der Hexenverfolgungen in Europa. C. H. Beck, 2003, ISBN 3-406-42132-6.
  • Heike Albrecht: Hexenglauben, Hexenverfolgung, Hexenwahn im Deutschland der Frühen Neuzeit – Ansatz einer soziologischen Analyse. Diplomica, 2002, ISBN 3-8324-5556-6.
  • Ulrich Molitor: Von Unholden und Hexen. Originalausgabe 1489, Neu ins Deutsche übersetzt von Nicolaus Equiamicus 2008. ISBN 978-3866080898.
  • Leitgedanken zum Gottesdienst Sonderausgabe Nr.2 ISSN 1867-8661

Fußnoten