Heiliges Abendmahl

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Das Heilige Abendmahl, die Eucharistie oder das Brotbrechen - auch: Heiliges Mahl, Tisch des Herrn u.a.- ist eine Handlung im Rahmen eines christlichen Gottesdienstes, die an das heilvolle Sterben Jesu Christi erinnert und dieses vergegenwärtigt.

Es geht auf das letzte feierliche Mahl des Jesus von Nazaret mit seinen zwölf erstberufenen Jüngern (Aposteln) am Vorabend seines Todes zurück, an das am Gründonnerstag erinnert wird. Es gehört mit der Taufe zu den für fast alle christlichen Kirchen wesentlichen gottesdienstlichen Handlungen. Dabei ist Jesus Christus nach jeweiligem Glauben in der von ihm gegebenen Gemeinschaft, in seinem Wort, im Glauben an ihn und/oder in den Gaben von Brot und Wein gegenwärtig. Die Weise dieser Gegenwart ist unter den christlichen Konfessionen umstritten.

Bezeichnungen und Haupttypen

Das letzte Mahl Jesu und die urchristliche Mahlgemeinschaft werden im Neuen Testament (NT) verschieden dargestellt und bezeichnet. Daran knüpfen verschiedene konfessionelle Bezeichnungen an:[1]

Die Orthodoxe, die Römisch-Katholische und die Anglikanische Kirche nennen das Mahl im Anschluss an 1 Kor 11,24 EU Eucharistie (griechisch Ευχαριστία, von ευχαριστειν, eucharistein, „Dank sagen“). Üblich ist hier auch die Bezeichnung Altarsakrament für den Gesamtvorgang, Kommunion für den Moment des Sakramentempfangs durch den Gläubigen.

Die Evangelischen Kirchen sprechen auch bei üblicher morgendlicher Feier im Sonntagsgottesdienst vom Abendmahl im Anschluss an Mk 14,17 EU („am Abend kam er mit den Zwölfen“) und 1 Kor 11,23 EU („in der Nacht, da er verraten wurde“) oder im Anschluss an 1 Kor 11,20 EU vom Herr(e)nmahl (griechisch: κυριακον δειπνον). Sie betonen damit seine Einsetzung durch Jesus selbst am Vorabend seines Todes und ordnen es ebenfalls als Sakrament ein.

Manche Freikirchen nennen es im Anschluss an Apg 2,46 EU Brotbrechen und betonen damit den urchristlichen, nicht unbedingt sakramentalen Rahmen einer Agape-Feier.

Mit den Namen verbunden sind verschiedene Deutungen des Mahls und entsprechende in der Christentumsgeschichte entstandene Lehren. Ihre konfessionellen Haupttypen sind:

  • leibliche fortdauernde Realpräsenz Christi als priesterliche Vergegenwärtigung des einen Opfers Christi (römisch-katholisch),
  • leibliche Realpräsenz von Christi Leib und Blut durch die Konsekrationsworte ohne Opferwiederholung (lutherisch, anglikanisch, methodistisch, katholisch-apostolisch, neuapostolisch),
  • geistliche Realpräsenz Christi im Wort und Glauben ohne Wandlung der Elemente, die dafür Symbole, Abbilder, Zeichen sind und bleiben (reformiert und teilweise freikirchlich, Apostolische Gemeinschaft (VAG)).

Abendmahl in der Neuapostolischen Kirche

Das Abendmahl gehört zu den drei Sakramenten der Neuapostolischen Kirche. Es wird in jedem regulären Gottesdienst gefeiert.

Glaubenslehre

Die neuapostolische Glaubenslehre besagt, dass das Heilige Abendmahl ist eine Feier der Freude und des Dankens ist. Es erinnert an den Opfertod des Sohnes Gottes, der sich, trotz eigener Schuldlosigkeit für die Sünden der Menschheit kreuzigen ließ. Das Heilige Abendmahl erhält der Seele ewiges Leben und gibt ihr die Sicherheit, in der Lebensgemeinschaft mit dem Erlöser Jesus Christus zu bleiben (Johannes 6, 51-58). "Fleisch und Blut" Jesu werden heute als Brot und Wein in Form einer Hostie gereicht. Durch ihren gläubigen Genuss nimmt der Mensch das Wesen Jesu in sich auf und erhält neue Kraft, alles zu überwinden, was dem ewigen Heil der Seele hinderlich sein könnte (vgl. Offenbarung 12, 11).[1]

Die Neuapostolische Kirche lehrt die Realpräsenz Christi im Heiligen Abendmahl in Form der Konsubstantionslehre.

Praxis

In den Gemeinden wird das "Heilige Abendmahl" oftmals als Höhepunkt des Gottesdienstes betitelt.Stammapostel Leber hat in den letzten Jahren mehrfach aufgerufen, dem Abendmahl in den Gemeinden mehr Gewicht zu verleihen und mehr in den Mittelpunkt zu stellen.[2] Das Abendmahl wird in Form einer mit dre Tropfen Wein versehenen Hostie empfangen, welche von einem Priester ausgespendet wird.

Abendmahl in der VAG

siehe auch

Quellennachweis