Hans Corbat

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Hans Corbat (* 29. Juli 1926 in Berlin-Lichtenberg, † 10. Juni 2010) war ein bekannter politischer Häftling der ehemaligen DDR und neuapostolischer Christ.

Hans Corbat war zwischen 1946 und 1956 in mehreren politischen Gefängnissen und Speziallagern der ehemaligen DDR aus politischen Gründen inhaftiert, bis er 1956 freigelassen wurde und kurze Zeit später den Staat verließ. Er lies sich in Hannover nieder. Erst nach dem Zusammenbruch des SED-Regimes engagierte sich der ehemalige Zollbeamte für eine Aufarbeitung des begangenen Unrechts in der DDR. Er wurde zum Sprecher des "Bautzen Kommitees" gewählt, einer Vereinigung ehemaliger politischer Häftlinge des Stasi-Gefängnisses Bautzen. Diese Funktion hatte er von 1995 bis 2000 inne. Außerdem war er Vorsitzender des Stiftungsbeirates der Stiftung "Sächsische Gedenkstätten". 1995 war er Zeitzeuge bei dem Besuch des Bundespräsidenten Roman Herzog in Bautzen. 2005 wurden seine Erlebnisse in den Gefängnissen der ehemaligen DDR als Buch herausgegeben. Am 16. Februar 2009 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Am 10. Juni 2010 ist er im Alter von 83 Jahren nach langer, schwerer Krankheit in Hannover verstorben, wo er die letzten 50 Jahre lebte. Die Trauerfeier fand am 25. Juni 2010 in der neuapostolischen Kirche in Wülfel statt.

Literatur

Corbat, Hans: „Unserer Entwicklung steht er feindselig gegenüber.“ Erlebnisse in kommunistischen Lagern und Gefängnissen in Berlin, Torgau und Bautzen; Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V., Dresden 2004

Quellen