Guinea-Bissau

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Guinea-Bissau - Hoffen auf eine bessere Zukunft

Rund eine Million Menschen leben in Guinea-Bissau, einem landwirtschaftlich geprägten Staat. Angebaut werden vor allem Reis, Kokos- und Erdnüsse sowie Cashewnüsse. Sie sind das wichtigste Exportgut. Entlang der fast 400 Kilometer langen Küste spielt der Fischfang eine bedeutende Rolle in der Wirtschaft. Industrie gibt es kaum. Die wenigen Fabriken verarbeiten hauptsächlich Produkte aus der Landwirtschaft und Fischerei.

Guinea-Bissau gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Fast 90% der Einwohner leben unter der Armutsgrenze, d.h. sie müssen mit weniger als einem US$ pro Tag überleben. Kaum die Hälfte der Menschen kann lesen und schreiben. Die meisten Bürger Guinea-Bissaus sind Naturreligionen verbunden. Es gibt auch eine starke islamische Minderheit. Noch nicht einmal jeder zehnte Einwohner bekennt sich zum Christentum.

Die Bissagos-Inseln vor der Küste waren früher eine Attraktion für Völkerkundler, denn hier dominierten die Frauen der Gesellschaft. Junge Mädchen suchten sich ihre Männer aus und waren auch bei der Auflösung einer ehelichen Bindung bestimmend. An der Spitze des Ältestenrats steht in vielen Dörfern eine Frau.

Das schwere Erbe der Kolonialzeit

Mehr als 500 Jahre stand der kleine Staat an der westafrikanischen Küste unter der Vorherrschaft Portugals. Die Portugiesen hatten 1446 - als sie den Seeweg nach Indien suchten - das Land und die vorgelagerten die Bissagos-Inseln entdeckt. Kurzerhand erklärten sie die Region zu ihrem Eigentum. Rund 150 Jahre später war die Küstenregion Hauptumschlagplatz ihres Sklavenhandels. Von der heutigen Hauptstadt Bissau aus wurden Sklaven über die 600 Kilometer von der Küste liegenden Kapverden nach Amerika verschifft.

Verwaltet wurde "Portugiesisch-Guinea", wie die Kolonie hieß, von den Kapverdischen Inseln. Nachdem große Handelsgesellschaften die Kolonie über Jahrzehnte ausgebeutet hatten, wurde das Land 1951 Überseeprovinz Portugals. Der Kampf gegen die portugiesische Herrschaft begann mit Unterstützung des Nachbarlandes Guinea weniger Jahre. Er dauerte fast zwei Jahrzehnte. Nach blutigen Auseinandersetzungen mit der Kolonialmacht proklamierte Guinea-Bissau am 1973 seine Unabhängigkeit. Knapp ein Jahr später erkannte die Regierung in Lissabon den neuen Staat an.

Nach der Verfassungsänderung 1984 wurde aus Guinea-Bissau eine Präsidialrepublik mit marktwirtschaftlicher Ordnung. Fast 14 Jahre gab es keine größeren Unruhen im Land. Aus einem Umsturzversuch des Militärs 1998 entwickelte sich ein Bürgerkrieg. Die Infrastruktur der Hauptstadt wurde weitgehend zerstört und mit ihr die zaghafte Aufwärtsentwicklung der Wirtschaft. Guinea-Bissau leidet noch heute an den Folgen der Kolonialzeit und der Bürgerkriege.

Hoffnungen wecken jene Stimmen, die eine Rückbesinnung auf die Schönheit der Natur des Landes fordern und von einer Zukunft Guinea-Bissaus als Urlaubsland reden. Eine neue Zeit werde kommen, so versprechen sie. Und dann werde alles anders - hoffentlich besser...

Weblink über die Entwicklung der Neuapostolischen Kirche

http://www.nak-nrw.de/aktuelles/berichte/091105_neuapostolische-kirche-in-guinea-bissau/?s=Guinea Bissau