Gotteskindschaft

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Nach der Lehre der Bibel versteht man unter Gotteskindschaft ein Angenommensein bei Gott. Dies ist kein bloßer Titel. Ein Gotteskind sein bedeutet, Gott lebensverbunden und artverbunden zu sein. Im Römer- und Galaterbrief spricht der Apostel Paulus öfter von "Söhnen" oder "Kindern" Gottes. Sohnschaft ist gleichbedeutend mit Kindschaft. Damit ist ein besonderes Näheverhältnis zu Gott gemeint. Durch die "Einsetzung in die Sohnschaft" wird der Mensch in seinem Wesen göttlich erneuert, er wird wieder zum urspünglichen (Eben-)Bild Gottes der Schöpfung. Gotteskinder haben ihre Lebensantriebe aus dem Geist Gottes (Röm 8, 14: Denn wen der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder). Galater 4,4-7 wird noch deutlicher: "4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, 5 damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen. 6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! 7 So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott".

In den Seligpreisungen der Bergpredigt sagt Jesus selbst: Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. (Matt 5, 9)

Nach allgemein christlicher Lehre und auch Lehre der Vereinigung Apostolischer Gemeinden hängen Glaube an Christus und Gotteskindschaft unmittelbar zusammen. Spätestens mit der Taufe wird ein Mensch zum Christen und Gotteskind. Die christliche Taufe hat ihr Vorbild in der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer und Jesu Taufbefehl vor seiner Himmelfahrt. Ohne Glauben kann eine Taufe nicht gefeiert werden. Glauben und Taufen gehören zusammen. Die Taufe ist eine Taufe mit Wasser und Geist, ihr gläubiges Ergreifen führt zur Eingliederung in den Leib Christi und zum Empfang der Gotteskindschaft.

Eine Sonderlehre der Neuapostolischen Kirche besteht darin, dass diese die Taufe in eine Wasser- und eine Geisttaufe unterteilt. Die Wassertaufe ist nicht vollständig und wird erst durch die Geisttaufe, unter der die NAK die Versiegelung versteht, vollständig. Folglich wird nach neuapostolischer Lehre, die 2006 in Uster präzisiert wurde, mit der Wassertaufe zwar eine Mitgliedschaft in der christlichen Kirche erworben, man wird also Christ; erst durch die Versiegelung erwirbt man jedoch die Gotteskindschaft. Eine Taufanerkennung der Taufe anderer christlicher Kirchen durch die NAK entspricht daher zwar einer Anerkennung anderer Christen als Christen, nicht jedoch einer Anerkennung dieser als Gotteskinder. Damit steht die Lehre der NAK derjenigen anderer Kirchen und Gemeinschaften der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen entgegen.

Quellen

  • Luther, Ralf: Neutestamentliches Wörterbuch, 2. Auflage 2003, Metzingen
  • kleine Konkordanz zur Lutherbibel 1984, Konstanz 1986
  • Vereinigung Apostolischer Gemeinden: Sakramente in apostolischen Gemeinden, Düsseldorf 2005