Gossliwil-Apostel: Unterschied zwischen den Versionen

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(Christ-Gemeinde International)
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Im Jahr 2001 gab es von Seiten der römisch-katholischen Kirche in Kroatien Angriffe gegen S.F. Novak wegen „Amtsanmaßung“ und unrechtmäßiger Durchführung von Firmungen, als er am 28. Mai 2001 die Hälfte der Firmlinge der römisch-katholischen Kirche in Herzegowina von Mgr. Ratko Peric, Bischof von Mostar-Duvno, illegitim firmte.<ref> [http://www.theotokos.org.uk/pages/unapprov/medjugor/bpperic6.html Englische Version des Communiques der römisch-katholischen Diözese Mostar-Duvno.] abgerufen am 16.Dezember 2009 </ref>
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Im Jahr 2001 gab es von Seiten der römisch-katholischen Kirche in Kroatien Angriffe gegen S.F. Novak wegen „Amtsanmaßung“ und unrechtmäßiger Durchführung von Firmungen, als er am 28. Mai 2001 die Hälfte der Firmlinge der römisch-katholischen Kirche in [[Herzegowina]] von Mgr. Ratko Peric, Bischof von Mostar-Duvno, illegitim firmte.<ref> [http://www.theotokos.org.uk/pages/unapprov/medjugor/bpperic6.html Englische Version des Communiques der römisch-katholischen Diözese Mostar-Duvno.] abgerufen am 16.Dezember 2009 </ref>
  
 
Der dortige Bischof von Mostar-Duvno (Kroatien), Mgr. Ratko Peric, stellte eine Anfrage zur Beweisvorlage der Ordinationsdokumente an Srecko Franjo Novak. Dazu konnte dieser allerdings keinerlei Legitimationsurkunden vorlegen. In einem Communiqué aus dem Kanzleigerichts-Büro der Diözese von Mostar-Duvno wurden unehrenhafte Machenschaften von Novak und die Vortäuschung seines illegalen Bischofstitels und dem damit verbundenen Amtsmissbrauch veröffentlicht.<ref> [http://www.theotokos.org.uk/pages/unapprov/medjugor/bpperic6.html Englische Version des Communiques der römisch-katholischen Diözese Mostar-Duvno.] abgerufen am 16.Dezember 2009 </ref>
 
Der dortige Bischof von Mostar-Duvno (Kroatien), Mgr. Ratko Peric, stellte eine Anfrage zur Beweisvorlage der Ordinationsdokumente an Srecko Franjo Novak. Dazu konnte dieser allerdings keinerlei Legitimationsurkunden vorlegen. In einem Communiqué aus dem Kanzleigerichts-Büro der Diözese von Mostar-Duvno wurden unehrenhafte Machenschaften von Novak und die Vortäuschung seines illegalen Bischofstitels und dem damit verbundenen Amtsmissbrauch veröffentlicht.<ref> [http://www.theotokos.org.uk/pages/unapprov/medjugor/bpperic6.html Englische Version des Communiques der römisch-katholischen Diözese Mostar-Duvno.] abgerufen am 16.Dezember 2009 </ref>

Version vom 4. Juni 2011, 16:21 Uhr

Unter den sogenannten Gossliwil-Aposteln versteht man eine Gruppe, die sich ab 1983 bildete und versucht das "katholisch-apostolische Modell" von 1835 wiederzubeleben. Es kam im Verlauf der Entwicklung dieser Gruppe zu einer Spaltung, aus der sich die Christ-Gemeinde International bildete. Diese Gruppen sind in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt.

Entstehung

Die Gruppe um die sogenannte Gossliwil-Apostel, somit auch die „Christ-Gemeinde International“ (CGI), entstand - wie auf ihrer Internetseite mit wenigen Worten angeführt [1] - 1983 in Bern/Schweiz aus einem Gebetskreis heraus. Die Mitglieder waren Studenten der Theologie und der Naturwissenschaften. Ihre Wurzeln entdeckten sie neu in der Urkirche unter dem Motto "ad fontes" (zu den Quellen), wie einst die charismatisch-ökumenische Bewegung der katholisch-apostolischen Gemeinden um 1835.

Man beschäftigte sich mit derkatholisch-apostolischen Geschichte seit 1835 und insonderheit mit einer Predigt des katholisch-apostolischen Engels J. Thonger, der darauf hinweist, dass nach der Hinwegnahme des Apostolats durch den Herrn, also nach dem Tod des letzten Apostels (Woodhouse), in der „halben Stunde der Stille“ (Offb 8,1) ein Werk durch apostolische Männer als Vorläufer zu dem Werk der „Siebzig“ (Lk 10,1) geschehen soll. In dieser Predigt wird das Werk der „Siebzig“ in Verbindung gesetzt mit dem Werk der „Zwei Zeugen“ (Offb 11), welche eine sehr große geistliche Kraft besitzen werden. Diese apostolischen Männer, die sich nicht anmaßen werden, den Aposteln gleichgestellt zu sein, werden die „Unzufriedenen und Suchenden“ aus allen Kirchenabteilungen in den mystischen Leib Christi und somit in die von Gott gewollte Ordnung zurückführen.

Aus diesem Gebetskreis wurden drei Mitglieder, Srecko Franjo Novak, Harald Scheffler und Franz Budweiser, prophetisch zu Erzengeln der Universalkirche berufen. (Sie sehen sich selbst als apostolische Männer, welche als Vorläufer zu dem Werk der „Siebzig“ gezählt werden sollen, in Verbindung mit Offenbarung 8,3.) Die Engel-Weihe dieser drei Berufenen fand nach eigenen Angaben nach traditionellem Ritus und der Liturgie der katholisch-apostolischen Gemeinden am 7. Mai 1983 in der von der KAG übernommenen Kapelle in Gossliwil (Schweiz) statt, zu der auch Bischof Serge Thériault und zwei seiner Begleiter als Gäste eingeladen wurden. Serge Thériault wurde am 12. Juli 1982 als Bischof der Christian Catholic Church Canada konsekriert. An der christkatholischen Fakultät der Universität Bern (Schweiz) promovierte er zum Doktor der Theologie und lernte in dieser Zeit die drei Herren kennen.

Harald Scheffler führte in der Folge in Reutlingen eine kleine Gemeinde, der er den Namen Katholisch-apostolische Gemeinde e.V. [CGI] gab. Sie bestand aus etwa acht Mitgliedern, denen er als Erzengel und "röm.-kath." Bischof vorstand. Er bediente sich dabei der kath.-ap. Liturgie.

Christ-Gemeinde International

Etwa 1987 trennte sich Harald Scheffler von Srecko Franjo Novak und Franz Budweiser, da beide sich als Apostel (auch als Gossliwil-Apostel bekannt) der Gesamtkirche verstanden, wogegen er sich - darauf berufend, dass es kein drittes Apostolat gäbe - als den verlängerten Arm der Apostel der traditionellen KaG von 1835 ansah.

1988/89 kam es in der Katholisch-apostolischen Gemeinde (CGI) in Reutlingen zu Streitigkeiten, worauf Harald Scheffler mit seiner Mutter nach Spanien zog. Nach ihrem Tod kam er um etwa 2001 wieder nach Reutlingen zurück und baute erneut eine kleine Gemeinde auf.

Da nach der Verordnung in einer Lokalgemeinde der traditionellen KAG für Ämterberufungen ein fungierender Prophet vorhanden sein musste, und dieses Amt in seiner Gemeinde nicht vorhanden war, lernte er bei einem befreundeten ev. Pfarrer (!) das „Weissagen“. Dieser riet ihm, sich inspirieren zu lassen und die sich daraus ergebenden Gedanken in Worte zu fassen und auszusprechen. Nachdem Harald Scheffler nun „weissagen“ konnte, fühlte er sich damit in der Lage, weitere Personen in Ämter zu berufen. Auf der Internetseite der Gemeinschaft wird dies auch angeführt - Harald Scheffler bezeichnet sich als Erzengel der Universal-Kirche, römisch-katholischer Bischof, und als fungierender Prophet in seiner Gemeinde.

Am 28. Juli 2001 weihte er J. Heinbach aus Siegen zum Priester und am 28. Dezember 2002 als Erzengel für die Gemeinde Siegen. (Mitglieder: 3 Personen - Stand 2009)

Neuapostolische werden von der CGI nicht als Christen angesehen ("Neuapostolische (NAK), Zeugen Jehovas und Mormonen werden von uns nicht als Brüder und Schwestern im HErrn anerkannt!"[2]).

Weitere Entwicklung der Gossliwil-Gruppe

Im Jahr 2001 gab es von Seiten der römisch-katholischen Kirche in Kroatien Angriffe gegen S.F. Novak wegen „Amtsanmaßung“ und unrechtmäßiger Durchführung von Firmungen, als er am 28. Mai 2001 die Hälfte der Firmlinge der römisch-katholischen Kirche in Herzegowina von Mgr. Ratko Peric, Bischof von Mostar-Duvno, illegitim firmte.[3]

Der dortige Bischof von Mostar-Duvno (Kroatien), Mgr. Ratko Peric, stellte eine Anfrage zur Beweisvorlage der Ordinationsdokumente an Srecko Franjo Novak. Dazu konnte dieser allerdings keinerlei Legitimationsurkunden vorlegen. In einem Communiqué aus dem Kanzleigerichts-Büro der Diözese von Mostar-Duvno wurden unehrenhafte Machenschaften von Novak und die Vortäuschung seines illegalen Bischofstitels und dem damit verbundenen Amtsmissbrauch veröffentlicht.[4]

Aufgrund dieser Veröffentlichung wurde nun auch Franz Budweiser und Harald Scheffler klar, dass sie keinerlei Legitimationsurkunden vorzuweisen hatten, welche sie zur Führung ihres Titels als röm.-kath. Bischof in der apostolischen Sukzession berechtigten, weil Srecko Franjo Novak offiziell ihr Konsekrator war.

Um den Anspruch ihres Bischofstitels nachweisen zu können, wurde beschlossen, bei einem Notar in der Schweiz nachträglich diese Legitimation beurkunden zu lassen. Nach Aussage von Harald Scheffler war Mgr. Serge Thériault Anfang Mai 1983 eine Woche lang Nacht für Nacht durch den Hl. Geist getrieben worden, Srecko Franjo Novak durch Handauflegung in der römisch-apostolischen Sukzession als Bischof zu weihen, was dann in diesem bereits erwähnten Dienst am 7. Mai 1983 geschehen sein soll. Im gleichen Dienst - direkt nach der eigenen Konsekration - soll sich Srecko Franjo Novak umgedreht und die Herren Harald Scheffler und Franz Budweiser ins bischöfliche Amt in der apostolischen Sukzession eingesetzt und geweiht haben. So steht es in einer eidesstattlichen Erklärung - ausgestellt am 10 September 2001 bei Notar D. Summermatter in Lyss (Kanton Bern/Schweiz), unterschrieben von Harald Scheffler, Franz Budweiser und fünf Zeugen.

Interessanterweise ist anzumerken, dass Srecko Franjo Novak, dessen eigene Konsekration und die von ihm angeblich weitergegebenen Bischofsweihen hier beurkundet werden sollten, an dieser Beurkundung weder teilgenommen noch diese durch eine Erklärung bestätigt hat. Dazu ist auch anzumerken: Die Voraussetzung für die Bischofsweihe nach der kirchlichen Tradition ist, dass der Kandidat vor der Bischofsweihe bereits zum Priester geweiht wurde. Fehlt dieser erste Schritt, stellt das die Gültigkeit der Weihe nach dem Kirchenrecht in Frage.

Auf Anfragen bestritt Mgr S. Thériault vehement, einen dieser drei Herren weder am 7. Mai 1983 noch zu einem anderen Datum in der römisch-apostolischen Sukzession als Bischof geweiht zu haben.[5] Er verwies auf die bereits am 25. Mai und am 2. Juni und erneut am 28. Okt. 2001 herausgegebenen Erklärungen seinerseits. In diesen Dokumenten erklärte Mgr S. Thériault, dass er mit zwei Personen, welche dies auch bezeugen, an diesem besagten Dienst am 7. Mai 1983 in der Kapelle in Gossliwil teilnahm - allerdings nur als geladene Gäste, und keinesfalls als Konsekratoren.

Kontroversen und Einschätzung

Am 29. Oktober 2004 sollte in der ev. Martins-Kirche in Ohmenhausen (Ortsteil von Reutlingen), welche bereits einige Male von der KAG (CGI) für sonntägliche Feiern genutzt worden war, die Priesterweihe von A. Seifert stattfinden. Dies wurde auch in der Tagespresse öffentlich angekündigt. Gleichzeitig ergingen Einladungen an die ev. und röm.-kath Kirche, mit Vertretern dieser Zeremonie beizuwohnen. Daraufhin wurde von den Verantwortlichen untersagt, die Weihe und alle weiteren Feiern in der Martins-Kirche abzuhalten. Da keine anderen Räumlichkeiten zur Verfügung standen, wurde die Priesterweihe in der Privatwohnung von Harald Scheffler durch J. Heinbach in Anwesenheit von etwa 10 Personen vollzogen.

Aufgrund der Einladungen führten die ev. Pfarrerin A. Kick und Frau Dr. D. Kaes von der röm.-kath. Kirche, beide Beauftragte für Weltanschauungsfragen, am 21.12.2004 ein etwa 2-stündiges Gespräch mit Harald Scheffler in Bezug auf seine Amtsberechtigung. In einem Schreiben von 26. Januar 2005 bewertet Pfarrerin A. Kick, dass (Zitat): „die katholisch-apostolische Gemeinde in Reutlingen samt ihrem neuen Bischof nicht als Teil der traditionellen KaG zu akzeptieren ist. Es ist höchst problematisch und missverständlich, wenn Herr Harald Scheffler seine Gemeinde demnach von sich aus „KAG“ nennt, und dass Amtshandlungen bis hin zu der Priesterweihe, die Harald Scheffler mit Berufung auf seine katholische Bischofsweihe tätigt, für die katholische Kirche als öffentliches Ärgernis und Irreführung katholischer Gemeindeglieder zu sehen sind“.

Von der röm.-kath. Kirche wurde daraufhin in einem Artikel eine Einschätzung über die KAG e. V. (CGI) Reutlingen in der Presse veröffentlicht.

Alle Amtsinhaber der Katholisch-apostolischen Gemeinde (CGI) sind nach dem Verständnis von Harald Scheffler rechtmäßig römisch-katholisch ordinierte oder konsekrierte Priester in der apostolischen Sukzession, wie auf der Internetseite zu lesen ist [6], was allerdings noch nirgendwo durch Ordinationsurkunden belegt wurde. Von der röm.-kath., wie auch von der ev. Kirche wird dies - wie oben angeführt - sogar sehr missbilligt und als Irreführung bezeichnet. Die KAG (CGI) stellt sich auf ihrer Internet-Seite als „altkirchlich-ökumenisch orientiert“ dar - dennoch pflegt sie keinerlei ökumenische Kontakte zu anderen christlichen Kirchen oder Gemeinden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Catholic - Apostolic - Congregation. Website der Katholisch-Apostolische-Gemeinde (CGI) e.V., abgerufen am 7. Dezember 2009.
  2. http://www.katholisch-apostolische-gemeinde.de/ueberuns.html- abgerufen am 26.05.11-19.10Uhr
  3. Englische Version des Communiques der römisch-katholischen Diözese Mostar-Duvno. abgerufen am 16.Dezember 2009
  4. Englische Version des Communiques der römisch-katholischen Diözese Mostar-Duvno. abgerufen am 16.Dezember 2009
  5. Englische Version des Communiques der römisch-katholischen Diözese Mostar-Duvno. abgerufen am 16.Dezember 2009
  6. Catholic - Apostolic - Congregation: Ministry and sacrament. Website der Katholisch-Apostolische-Gemeinde (CGI) e.V., abgerufen am 7. Dezember 2009.