Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg

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Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg ist ein biblisches Gleichnis, das in Mt 20,1-16 EU beschrieben wird. Darin wird das Himmelreich mit einem Hausherrn verglichen, der Arbeiter für einen Silbergroschen Tagelohn einstellt, damit sie seinen Weinberg bestellen. Später trifft er auf dem Markt eine Gruppe Männer und stellt auch diese ein, noch später weitere Gruppen.

Man sollte zudem noch anmerken, das Jesus bevor er zum Gleichnis ansetz noch eine Warnung ausspricht: Er sagt, dass die Ersten die Letzten und die Letzten die Ersten sein können. Dies ist wichtig da es in diesem Gleichnis eintritt.

Überraschend zahlt er am Ende des Tages auch den zuletzt Eingestellten, die nur eine Stunde gearbeitet haben, einen Silbergroschen. Die Arbeiter, die den ganzen Tag gearbeitet haben, beschweren sich darüber beim Hausherrn. Der Hausherr weist die Kritik aber zurück, indem er die verärgerten Arbeiter daran erinnert, dass sie mit ihm doch zuvor über die Bezahlung eines Silbergroschen übereingekommen waren und dass er zudem mit seinem Geld umgehen könne, wie es ihm beliebt.

Je nach exegetischer Methode lassen sich unterschiedliche Aspekte dieses Gleichnisses hervorheben:

Sozialgeschichtliche Auslegung: Der Weinbergbesitzer gibt allen Arbeitern genau den Lohn, der in damaliger Zeit notwendig war, um eine Familie einen Tag lang ernähren zu können. Da das Gleichnis mit einer Anrede der Zuhörer in Du-Form endet, wäre es dahingehend auszulegen, dass Jesus seine Zuhörer ermutigen will, in entsprechender Weise zu handeln: nämlich jedem das Überleben zu ermöglichen.

Alttestamentliche Orientierung: Im Alten Testament steht der Weinberg häufig für das Volk Israel. Dem entsprechend stünde im Gleichnis der Weinberg für die ganze Welt, die bearbeitet wird für das endgültige Kommen des Reichs Gottes. Die Kirche umfasst dann alle die, die daran mitarbeiten, egal, wann sie damit anfangen. In dieser Rolle als "Bescheidener Arbeiter im Weinberg des Herrn" sieht sich auch Papst Benedikt XVI., wie er es in seiner ersten Ansprache von der Benediktionsloggia betont hat.

Allegorische Auslegungsmöglichkeiten: Der Weinbergbesitzer steht jeweils für Gott.

  1. Die Arbeiter sind Gottes wahre Kinder. Sie finden zu unterschiedlichen Zeiten zum Glauben, aber trotzdem wird ihnen allen die gleiche Liebe Gottes zuteil.
  2. Die ersten Arbeiter stehen für die Heuchler und Pharisäer. Sie besitzen keinen wirklichen Glauben, sie sind neidisch und ungerecht gegenüber den Mitmenschen, sie dienen dem Geld und nicht der Nächstenliebe, sie erheben sich über die Vereinbarung mit dem Herrn, sie bekommen genug und genauso viel und sind doch unzufrieden, sie wollen mehr Gerechtigkeit und sind doch ungerecht. Insbesondere diese Variante der allegorischen Auslegung mit der klischeehaften Gleichsetzung der Pharisäer mit Heuchlern gilt in der modernen christlichen Theologie als überholt.
  3. Gott wendet sich den Zuspätgekommenen, den Sündern zu. Die zuerst da waren, die Frommen, brauchen aber deshalb keine Angst zu haben, dass ihnen etwas genommen wird, denn sie bekommen den vereinbarten Lohn.

Aufgrund des literarischen Aufbaus, welcher auf einen Höhepunkt in Form der Äußerung des Weinbergbesitzers zusteuert, handelt es sich um eine Parabel.

In der Neuapostolischen Kirche

Dieses Gleichnis ist in der Neuapostolischen Kirche die Grundlage für die Weinbergsarbeit, dass heißt für die Legitimierung zur Suche nach weiteren Mitgliedern.

Weblinks