Friedrich Wilhelm Schwarz: Unterschied zwischen den Versionen

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* Diersmann, Edwin: ''An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen - Das Erbe von F.W. Schwarz'', ReDi-Roma Verlag, 10.2007, ISBN 978-3-940450-20-3
 
* Diersmann, Edwin: ''An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen - Das Erbe von F.W. Schwarz'', ReDi-Roma Verlag, 10.2007, ISBN 978-3-940450-20-3
  
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Version vom 29. Januar 2010, 22:04 Uhr

Friedrich Wilhelm Schwarz, auch: Schwartz (* 11. April 1815 in Sardschau bei Danzig; † 6. Dezember 1895 in Amsterdam) war der Begründer der "Apostolischen Zending" und im Folgenden faktisch Mitbegründer der Neuapostolischen Kirche.

Leben

F.W.Schwarz

Herkunft und katholisch-apostolische Periode

F. W. Schwarz entstammte einer Bauernfamilie, lernte aber das Schneiderhandwerk. Er fühlte die Berufung zum Missionar und ging deshalb nach Berlin, wo er mit den katholisch-apostolischen Gemeinden in Kontakt kam. Apostel Carlyle ordinierte ihn 1850 zum Priester. Apostel Francis Valentine Woodhouse weihte ihn später zum Engel (=Bischof). Er war Leiter der Hamburger Gemeinde im Ältestenamt und damit dem Berliner Engel Rothe unterstellt (der eine Position vergleichbar mit der eines Erzbischofes der kath.-apostol. Gemeinden in Norddeutschland innehatte). Die Hamburger Gemeinde wuchs unter Führung von Schwarz von 20 auf 150 Mitglieder an.

Rufung von Rosochaki

Schon recht früh war Schwarz der Meinung, das "Apostelamt der Endzeit" müsse über den Tod der englischen Apostel hinaus fortgeführt werden. Daher nahm er engen Kontakt zu Heinrich Geyer, dem Propheten für Norddeutschland, auf. Dieser berichtete ihm, dass er weitere Apostel gerufen hätte, diese aber von den Aposteln nicht angenommen worden seien. Es kam zu Spannungen innerhalb der kath.-apostl. Gemeinden woraufhin Geyer im Dezember 1862 suspendiert wurde.

Schwarz versuchte zu vermitteln, ergriff dann die Initiative und lud Geyer und den gerufenen Apostel Rosochacki nach Hamburg ein. Am 4. Januar 1863 nahm er öffentlich vor der Hamburger Gemeinde Rosochacki als Apostel an und legte sein Amt unter dem Engel Rothe nieder. Der größte Teil der Gemeinde stellte sich hinter ihn.

Es kam zu einem Kirchenausschlussverfahren gegen Geyer und Schwarz. Am 27. Januar 1863 erging das Urteil und sie wurden von ihren Ämtern enthoben und ausgeschlossen. Alle Schlichtungsversuche scheiterten.

Trennung und Neubeginn

Die Hamburger Gemeinde ging ihren eigenen Weg und nannte sich später Allgemeine christliche apostolische Mission. Gegen alle kath.-apostol. Traditionen wurde in Abwesenheit des Propheten Geyer im Frühjahr 1863 der Priester Carl Wilhelm Louis Preuß durch einen Diakon zum Apostel gerufen. Am 25. Mai 1863 erfolgte dann die Rufung von F.W. Schwarz als Apostel durch Geyer.

Tätigkeit in den Niederlanden

Im September 1863 wurde ihm durch Weissagung die Niederlande als Arbeitsgebiet zugewiesen. Er siedelte am 27.September 1863 nach Amsterdam über und begann unter schwierigen Bedingungen. Unterstützung erhielt er von drei Sendungsevangelisten (Franz Hübner,Carl Meyersam, Heinrich August Allihn) welche schon im Frühjahr 1863 in die Niederlande gekommen waren. Seine Arbeit führte dort zur "Apostolischen Zending". Es gab nur noch sehr lockere Kontakte zu Geyer und der Hamburger Gemeinde.

Durch die Gewinnung des reformierten westfälischen Predigers Friedrich Wilhelm Menkhoff wurde die apostolische Zending nach Westdeutschland getragen. Menkhoff überzeugte Schwarz auch, die reiche kath.-apostol. Liturgie und Ordnung durch weit schlichtere Gottesdienstformen zu ersetzen. Ein weiterer Bruch mit der Vergangenheit war die Einführung der Kinderversiegelung und die Spendung der Sakramente für Verstorbene.

Schwarz konnte in den Niederlanden relativ autonom arbeiten, während in Deutschland mehrere apostolische Gruppen (Geyer, Menkhoff und die kath.-apostol. Gemeinden) tätig waren.

Bruch mit Geyer

1879 kam es in Braunschweig zu einer folgenschweren Versammlung unter der Leitung von Apostel Schwarz. Die von Geyer für Hessen und Schlesien gerufenen Apostel Hohl und Bösecke waren auch anwesend. Es ging um die Frage, ob die Apostelrufung von Johann Friedrich Güldner durch den Propheten Geyer als gültig anerkannt werden sollte. Die Berufung wurde durch Schwarz verworfen, was von der Geyer-Fraktion nicht akzeptiert wurde.

Damit kam es am 4. August 1878 zur Trennung der apostolischen Bewegung in einen Teil unter der Leitung des Propheten Geyer und des Apostels Güldner sowie in einen unter den Aposteln Schwarz und Menkhoff. Dies kann als Geburtsstunde der Neuapostolischen Kirche angesehen werden.

Schwarz fungierte unter den Aposteln als "Pfeilerapostel", ohne dass diese Bezeichnung je formell angewandt worden wäre. Erst nach seinem Tod im Jahre 1895 wurde das Kollegialitätsprinzip von Friedrich Krebs aufgegeben, der damit das neuapostolische Stammapostelamt schuf.

Werke

Schwarz schrieb etliche Werke in seiner Tätigkeit als Apostel. Das bekannteste Buch dürfte das "Buch für unsere Zeit" (Het boek voor onzen tijd) sein. Die meisten seiner Schriften wurden auch vom Niederländischen ins Deutsche übersetzt. Weiter Werke:

  • Apostelen of niet? En wel in onze negentiende eeuw! Eeen vraag des tijds ,Amsterdam, 1866,1889.

(Apostel oder nicht im neunzehnten Jahrhundert.Eine Zeitfrage,-Gadderbaum 1890.)

  • De onderlinge verhouding tusschen de Ambten der Algemene Kerk van den Stam Juda

(Das gegenseitige Verhältnis zwischen den Ämtern der Allgemeinen Kirche vom Stamm Juda)

  • Een concept van den Apostel F.W.Schwartz (Stam Juda) o.O.
  • Een voorlichting gegeven door den Apostel van den driemaal Heiligen God in de Stam van Juda, F.W.Schwarz, op de aan hem gestelde vragen - auch bekannt als: Testament oder Manuskript

(Eine Aufklärung, gegeben vom Apostel durch den dreimal Heiligen Gott im Stamme Juda, F.W.Schwarz, auf die ihm gestellten Fragen)

Literatur

  • Schröter, Johannes Albrecht: Die Katholisch-Apostolischen Gemeinden in Deutschland und der "Fall Geyer". Tectum Verlag, 3. Ausgabe 2004, ISBN 3-89608-814-9
  • Obst, Helmut: Apostel und Propheten der Neuzeit, Göttingen 2000, ISBN 3-525-55438-9
  • Diersmann, Edwin: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen - Das Erbe von F.W. Schwarz, ReDi-Roma Verlag, 10.2007, ISBN 978-3-940450-20-3