Apostolisch-christliche Gemeinde

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Die Apostolisch-christliche Gemeinde entstand vermutlich um 1863. Sie ist keine Abspaltung einer Apostolischen Glaubensgemeinschaften. Es ist jedoch aktuell noch nicht geklärt inwieweit die Apostolischen Gemeinschaften einen Einfluss auf die Entstehung hatten. Als Gründer kann nach aktuellem Erkenntnisstand der Baptist Julius Stangnowski (geb. 26.02.1824 in Landsberg, Ostpreußen; gest. 13.02.1892 in Königsberg - andere Quellen erwähnen 1891) gelten.

1837 gab es ferner in Oldenburg eine baptistische Apostolisch-christliche Gemeinde in Oldenburg.

Geschichte

Julius Stangnowski erhielt nach eigenen Angaben am 2. September 1863 eine Erscheinung, dass er als Elias die Menschheit wieder zu Gott führen sollte, da diese sich so sehr entfremdet hatten. Für das Jahr 1883 werden schon monatliche Zeitschriften erwähnt und ebenso ein Verbreitungsgebiet in Preußen. Später muss sich die Gemeinde zumindest bis Westdeutschland ausgebreitet haben, denn 1892 wird eine Bochumer Gemeinde erwähnt. Stangnowski wohnte in den 1860-er Jahren in Königsberg, wo sich etwa 25 Personen regelmäßig versammelten.

Um 1889 muss er wohl einen Beleidigungsprozess gegen einen evangelischen Pfarrer verloren haben, woraufhin er zu einer viermonatigen Haftstrafe verurteilt wurde. Er weissagte deshalb, dass Gott seine Rache senden würde und verwies später in einer seiner Schriften, dass im Jahr 1890 etliche Überschwemmungen, Erdbeben, Schiffsunglücke und Orkane aus diesem Grund stattfanden.

1890 bezeichnete er sich selber als "Gottes vollkommenstweisen Geist mächtig ausgerüsteten allen religiösen Irrtümer mächtig niederschlagenden Mann" und verwies auf die sichtbare und persönliche Erscheinung des Erlösers im Jahr 1896, dessen Vorbereiter er war. Stangnowski starb 1892.

Seine Gemeinde existierte zumindest in Bochum 1892 noch weiter, geleitet durch einen Vorsteher. Die Mitgliederzahl musste um die 20-30 Personen gewesen sein, welche sich jeden Samstag und Sonntag versammelten. Die Liturgie schien jedoch sehr einfach gewesen zu sein und bestand hauptsächlich aus Gesang und Bibellesungen sowie kurzen Erläuterungen zum Bibeltext.

1962 gab es ein Gesangbuch der "Apostolisch-christlichen Gemeinde" mit 501 Liedern. Ebenso gibt es Hinweise, dass die Gemeinden nach dem Tod Stangnowskis langsam in baptistische Bewegungen aufgingen. Eine Traueranzeige für eine Frau aus Brasilien aus dem Jahr 1966 in der Zeitschrift "Das Ostpreußenblatt", welches in Hamburg erscheint, ist mit "Die Apostolisch-christliche Gemeinde Deutschland" unterzeichnet. Weitere solcher Anzeigen sind in der Zeitschrift aus dem Jahre 1961, 1964 und 1968 zu finden, oftmals wird auf eine Gemeinde in Frankfurt am Main verwiesen.

Literatur

  • Stangnowski, "Die Zukunft Jesu Christi in ihrer jetzigen tatsächlichen Verwirklichung aufgeklärt", Königsberg 1890
  • Christoph Ribatt, "Religiöse Errgung: protestantische Schwärmer im Kaiserreich", 1996

Weblinks