Versöhnungsgeste

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Stammapostel Leber beim Abschlussgottesdienst des EJT 2009

Als Versöhnungsgeste gilt eine Aussage die Stammapostel Wilhelm Leber am Abschlußgottesdienstes des Europäischen Jugendtages 2009 (am 24. Mai 2009) äußerte. Diese richtete sich an die Gäste aus der Apostolischen Gemeinschaft.

Der Gottesdienst

Der Gottesdienst selbst stand unter einem Textwort aus Philipper 3 Vers 13:

„Meine Brüder (ich setze hinzu meine Schwestern), ich schätze mich selbst noch nicht so ein, dass ich's ergriffen habe. Eins sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist.[1]

Aus dem letzten Teilsatz wurde die Versöhnungsgeste abgeleitet.

Die Geste

„Das will ich gerne hier in der Öffentlichkeit zugestehen, ohne nun ins Detail zu gehen: Ja, es sind auch von unserer Seite, von der Seite der Neuapostolischen Kirche, Fehler gemacht worden. Wir strecken uns aus nach der Versöhnung.[2]

Die Vorgeschichte zur Geste

Hauptartikel: Botschaft

Die Versöhnungsgeste spielt auf die Fehler an, die vor allem während der Zeit der Botschaft von Stammapostel Johann Gottfried Bischoff gemacht wurden. Hierdurch entstand ein schmerzhafter Bruch für die Neuapostolische Kirche der zur Gründung der Vereinigung Apostolischer Gemeinschaften führte.

Auch der Informationsabend vom 4. Dezember 2007 der unter Stammapostel Leber durchgeführt wurde, kann ebenfalls als Fehler aufgeführt werden. Im Jahr 2008 wurde bereits im Internet ein Dokument mit dem Namen Zeitzeugen schildern ihre Sicht über die Jahre 1938 bis 1955 veröffentlicht, bei dem auch Mitglieder VAG befragt wurden. Auch in diesem wird das Thema Versöhnung in den Mittelpunkt gestellt.

„Möge diese ergänzende Darstellung den Weg zur Versöhnung zwischen der Neuapostolischen Kirche und der Vereinigung Apostolischer Gemeinden ebnen.[3]

Weitere Schritte in Richtung Versöhnung

Am 9. Juni 2009 fanden weitere Gespräche mit Zeitzeugen der Neuapostolischen Kirche und VAG statt. Am 3. Oktober 2010 führte der Stammapostel einige Monate nach dem 50. Todestag von Stammapostel Bischoff einen Erntedankgottesdienst in Frankfurt durch, bei dem er bekräftigte, dass auch ein Stammapostel nicht unfehlbar sei und entschuldigte sich nochmals bei den Betroffenen, die durch die Botschaft leiden mussten.[4]

„Auch der Stammapostel macht Fehler. Auch der Stammapostel ist nicht vollkommen.[5]

Ein weiteres Zeichen war es auch, das umstrittene Geschichtspapier des Informationsabends nach eindringlichen Bitten von Dr. Johannes Albrecht Schröter aus den offiziellen Webseiten der NAK zu entfernen.

„Ich will zum 50. Todestag von Stammapostel Bischoff ein weiteres Zeichen der Versöhnung setzen. Zwar ist die von der AG Geschichte ausgearbeitete Gesamtschau über die Jahre 1938-1955 nach wie vor ein wichtiger Bestandteil unserer eigenen Geschichtsaufarbeitung, sie soll jedoch kein Zankapfel bleiben. Wir haben es gut gemeint und auf dem Boden von Archivmaterial eine Bewertung vorgenommen. Dennoch will ich nicht einen bleibenden Graben zu den anderen apostolischen Gemeinschaften aufrecht erhalten, sondern viel lieber eine Verständigung unter allen Beteiligten über diese schwierigen Jahre erreichen. Das geht offenbar nur, wenn wir die Ausarbeitung ersatzlos aus dem Internet entfernen.[6]

Die VAG reagierte auf diese Entwicklungen positiv und schrieb über diese Schritte

„Wir sehen in diesen Ereignissen einen Mut machenden Schritt zu ernsthafter Versöhnung bei der „… Schuld erkannt wird, Vergebung erbeten und gewährt wird. [7]

Dennoch ist es offiziell bis zum 13. Mai 2013 von der NAK zu keiner inhaltlichen Distanzierung der am Informationsabend vorgestellten Geschichtsdarstellung gekommen.

Offizielle Stellungnahme zur Botschaft

Hauptartikel: Stellungnahme zur Botschaft von Stammapostel Bischoff

Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit als Stammapostel veröffentlichte Wilhelm Leber eine offizielle Stellungnahme, in der er unter anderem schreibt:

„Ich möchte betonen: Die Neuapostolische Kirche hält heute nicht mehr daran fest, dass es sich bei der Botschaft von Stammapostel Bischoff um eine göttliche Offenbarung gehandelt hat. Die Frage der Bewertung der Botschaft bleibt offen; es steht jedem frei, sich sein eigenes Urteil darüber zu bilden. Die Neuapostolische Kirche wird auch nicht mehr von der Begründung Gebrauch machen, der Herr habe seinen Willen geändert.[8]

Ferner betonte er nochmals seinen Wunsch um Verzeihung zu bitten.

„Es ist mir ein Anliegen, jene um Verzeihung zu bitten, die unter der Botschaft des Stammapostels Bischoff gelitten haben oder sich sogar von der Kirche abwandten. Ich bedaure die Gewissensnöte und Zweifel, denen viele ausgesetzt waren. Ich würde mich freuen, wenn dieser Artikel als weiteres Signal zur Versöhnung oder sogar als ein Schritt hin zur Versöhnung aufgenommen würde. [9]

Referenzen

Weblinks