Unter Aposteln und Propheten - Erinnerungen aus meinem Leben

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Unter Aposteln und Propheten - Erinnerungen aus meinem Leben ist ein kritisches Buch von Luise Kraft, das im Jahr 1913 als 3. Band der Hessischen Lesestube veröffentlicht wurde. Bei diesem Buch handelt es sich um ihr Tagebuch, das von Georg Zitzer überarbeitet wurde.

Inhalt

Luise Kraft berichtet in den ersten Zeilen des Buches davon wie sie im Jahr 1894 erstmals in Kontakt mit der Neuapostolischen Kirche kam und dort eine Weissagung durch einen Propheten erlebt hat. Als sie nach falschen Propheten fragte, schloß der Apostel folgerichtig, dass es auch richtige Propheten geben müsse. Sie gibt im Buch an dass ihr diese Verhaltensweise sehr künstlich vorgekommen sei. Später wurde sie versiegelt. Daneben gibt sie auch einen kurzen Überblick über die Entstehung der Neuapostolischen Kirche.

Außerdem sprach sie mit ihrem Pfarrer der Landeskirche, der ihr nichts in den Weg legte um neuapostolisch zu werden. Sie wurde relativ schnell zu einem begeistern Anhänger der NAK und glaubte dass sich Jesus Christus hinter den Aposteln und Propheten verbarg. Auch ihr Ehemann Peter wurde neuapostolisch und brachte sich unter anderem in der Weinbergsarbeit mit ein. Sie erlebte viele Weissagungen, dennoch oder gerade deshalb begann sie an der NAK und vor allem an den Aposteln zu zweifeln.

Sie brachte einmal ihre Töchter mit in den Gottesdienst, die als Dienstmägde für eine fürstliche Familie arbeiteten, dabei verliebte sich eine in einen Amtsträger der Kirche. Die fürstliche Familie legte ihr nahe diese Liebe zu unterlassen oder ihre Arbeitsstelle aufzugeben. Später wurde Luise Kraft ins Schloss zu Talstadt befohlen und aufgefordert die NAK zu verlassen. Schließlich blieb sie nach einer Rücksprache mit dem Apostel jedoch neuapostolisch. Kurze Zeit nach dem die Töchter die Arbeit verloren hatten, fanden sie wieder gute Arbeitsplätze als Erzieherin und Köchin.

Sie berichtet weiter dass sie immer mehr im Werk des Herrn aufging und ihre gesamte Familie dazu brachte neuapostolisch zu werden. Des Weiteren berichtet sie davon wie sich der Apostel in die Liebschaften seiner Amtsbrüder eingemischte. Daneben wurde eine Liebschaft eines Amtsbruders mit ihrer Tochter Lisbeth vom Apostel abgesegnet.

Sie erzählt auch davon, dass sie selbst Weissagungen getätigt hat. Manche dieser Weissagungen wirkten in ihrem späteren Betrachtungswinkel als lächerlich, obwohl sie nicht wusste woher diese Worte kamen. Sie behauptete, dass es sich hierbei um die Gedankenübertragung des Apostels gehandelt haben könnte.

Auch die Gründung des Stammes Juda wird von ihr beschrieben, der mit den Worten: "Juda, du bist ein junger Löwe." verglichen wird. [1] In ihren Ausführungen spricht sie davon, dass die Neuapostolische Kirche sich als Fortsetzung der Urkirche verstehe und dass für sie zahlreiche Beweise in der Bibel vorhanden seien.

Eines Sonntags besuchte sie die Familie Jaboks und sie sandte dieser hungernden Familie Nahrungsmittel. Da sie nicht apostolisch waren, ereignete sich später eine Weissagung in der die Familie Kraft deswegen verurteilt wurde. Des Weiteren gab es einen arbeitsrechtlichen Streit zwischen dem Vorsteher Aarheimer Wilhelm und dem Sohn der Familie Kraft. Schließlich kamen der Apostel und ein Prophet in die Gemeinde, doch anstatt wie sonst üblich bei ihr einzukehren gingen der Apostel und der Prophet an ihrem Haus vorbei. Sie plagten deshalb schlechte Gedanken und Alpträume. Im Gottesdienst kam es schließlich zu Anschuldigen und Weissagungen gegen sie. Der Apostel wollte sie laut der Aussage des Buches prüfen. Die Gottesdienste unter diesem Vorsteher wurden laut ihrer Beschreibung zur öffentlichen Verleumdung. Sie wartete auf das Werk der siebenten Posaune bei dem sich die Wiederkunft Christi zu ihren Lebenzeiten ereignen sollte. Schließlich besuchte sie keine Gottesdienste mehr, nachdem der Apostel zu ihr gesagt hatte, dass sie ruhig weglaufen solle, da sie wieder zurückkehren würden.

Schließlich berichtet sie noch einige Erlebnisse aus Gottesdiensten in denen ihnen über die Entrückung und die Wiederkunft Christi erzählt wurde, mit sehr vielen anschaulichen Worten und Details. Schließlich wird über einen ehemaligen Hauptmann berichtet, der aus der NAK ausgetreten war und von allen Gemeinden als Antichrist bezeichnet wurde. Diesen lud sie in ihr Haus ein und er berichteet ihr, dass es ihm genauso gegangen sei. Später kamen auch zwei Herren aus Sachsen-Weimar hinzu und berieen sie wie sie aus der Kirche austreten könne.

Sie berichtet davon, wie sich ihre Kinder auf Grund der Predigten von ihr abgewendet haben. Schließlich heirateten die Kinder ohne ihre Eltern, da diese zumindest in der Gemeinde für tot erklärt worden waren. Es war die erste Hochzeit in der neuen Gemeinde und aus diesem Grunde feierte der Apostel mit. Das junge Ehepaar wurde vom Apostel nach Frankfurt geschickt und die Eltern beteten dafür, dass ihre Tochter wieder zu Besinnung käme, es kam zu mehreren Zwischenfällen mit dem Zug und so kehrten sie auch der Neuapostolischen Kirche den Rücken.

Sie berichtet weiter das ein Amtsbruder mit dem Namen Paul sich in ein Mädchen mit dem Namen Elisabeth verliebt hatte, der Apostel habe ihm aber eine andere Frau bestimmt. Aus diesem Grund verließ Paul die große Liebe seines Lebens mit der Begründung der Apostel hätte ihm befohlen eine andere Frau zu heiraten. Das führte zu Ärger für Paul. Für Elizabeth gab es eine andere Partie.

Ihre Kinder hielten bisher losen Kontakt zu ihren Eltern, aber mussten vor dem Altar ein Gelübde ablegen, um jeglichen Kontakt mit ihren Eltern abzubrechen. Sie berichtet weiter wie einige der Kirche den Rücken gekehrt hatten. Des Weiteren berichtet sie darüber wie sich der Apostel über seine Gemeindemitglieder lustig machte. So suchte ihn eine Frau wegen eines kranken Fingers auf und er riet ihr den Finger einzuwickeln und betete mit ihr. Des Weiteren soll der Apostel sehr wenig für seine eigene Familie übrig gehabt haben.

Sie berichtet darüber wie viele aus ihrem neuapostolischen Bekanntenkreis verstorben waren und dass sie ihnen verziehen hatte. Des Weiteren trafen sich die Familienmitglieder wieder, da sie nicht mehr so häufig den Gottesdienst besuchten.

Zum Abschluß versucht sie die Leser über das Entschlafenenwesen aufzuklären. Daneben versucht sie außerdem in den letzten Zeilen ihres Buches einige persönliche Erlebnisse zu verarbeiten. Unter anderem besuchte einmal der Pfarrer des Dorfes eine Versammlung in der Gemeinde und stellte einige Fragen, die relativ kurz und knapp beantwortet wurden. Hierbei gab sie eine Weissagung von sich. Fortan wurde sie von dem Pfarrer der Landeskirche gemieden.

Sie kehrte schließlich zur Landeskirche zurück, in der festen Überzeugung, dass sich Gott ihr zugewendet habe. Trotz aller Erlebnisse besuchte sie später nochmals ein Missionsfest in Hochdorf. Ihre Töchter kehrten wieder in den Dienst des schwerkranken Fürsten zurück, der schließlich am 16. September 1899 verstarb.

Schließlich fühlt sie sich frei vom Bann der neuapostolischen Apostel.

Hintergrundinformationen

Die Hessische Lesestube wurde von Georg Zitzer ins Leben gerufen, der auch bei diesem Band das Tagebuch laut eigener Aussage in Bezug auf Grammatik und Rechtschreibung überarbeitet hat. Des Weiteren hat er ihre Erlebnisse mit der Neuapostolischen Kirche in den Mittelpunkt des Buches gestellt. Daneben werden Begrifflichkeiten teilweise falsch verwendet, das Entschlafenenwesen wird beispielsweise als Totenversiegelung bezeichnet.

Aus Luise wird in meisten Stellen des Buches Lisa. Auch die Ortsnamen wurden leicht verändert, daneben werden viele Namen wie z.B. die des Apostels nicht preisgegeben. Andere eher unwichtige Namen wie z.B. der Name des Aarheimer Wilhelms werden hingegen sehr offen preisgegeben.

Verwendete Bilder

Die Autorin vergleicht die NAK unter anderem mit der Arche Noah und einem Löwen.

Weblinks

Referenzen