Thomas

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Apostel Thomas in einer Darstellung von Albrecht Dürer

Thomas (* Ort und Datum unbekannt; † der Überlieferung nach in Mailapur, einem Bezirk der indischen Stadt Madras um 72) gehörte zu den ersten Zwölf Aposteln die von Jesus Christus ordiniert wurden.

Seine Ordination

Im Matthäusevangelium wird beschrieben wie Jesus Christus ihn und die anderen 11 Jünger mit der Macht ausstattete unsaubere Geister auszutreiben und Menschen von Krankenheiten und Seuchen zu heilen. [1] Er erhielt zusammen mit anderen Aposteln den Auftrag in Israel den Menschen zu dienen und ihnen Gott nahe zubringen. Allerdings durften sie nicht die Heiden bedienen, die Apostel sollten einfach ohne Geld oder Waffen zu den Menschen gehen, denn die Menschen werden ihnen später Speise geben. Allerdings warnt er sie auch vor Verfolgung. [2]

Im Markusevangelium wird nur die Ordination bestätigt. [3]

Im Lukasevangelium wird auf die Ordination noch etwas genauer eingegangen. Thomas und alle anderen wurden ordiniert, nachdem Jesus eine ganze Nacht auf dem Berg gebetet hat. Danach rief er seine Jünger zu sich auf den Berg und erwählte unter anderem auch Thomas. Im Anschluß kümmerte sich Jesus um das Volk, das mit Krankenheiten oder mit Neugierde zu ihm kam. [4]

Die Auferstehung von Lazarus

Thomas war bei der Auferstehung von Lazarus dabei. Auf dem Weg dorthin spürt Jesus, dass Lazarus bereits gestorben ist und aus diesem Grund fordert er von Jesus folgendes: "Laßt uns mitziehen, dass wir mit ihm sterben!" [5]

Das ist so zu verstehen: Betanien, im dem Lazarus lebte, ist ein Ort in der Nähe von Jerusalem. Da Jesus bereits zuvor von seinem Tode in Jerusalem sprach. [6]

Jesus ist der Weg

Jesus sprach im Johannesevangelium folgende Worte:

"... Euer Herz erschrecke nicht! Glaubet an Gott und glaubet an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin euch die Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe euch die Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf daß ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hin gehe, das wißt ihr, und den Weg wißt ihr auch." [7]

Daraufhin stellte Thomas die Frage, wohin Jesus überhaupt gehen wird, wie er überhaupt diesen Weg wissen kann. [8] Die Antwort lautete wie folgt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich." [9]

Thomas legt seine Hände in die Wundmale von Jesus Christus in einer Darstellung von Luca Signorelli

Der ungläubige Thomas

Nach der Kreuzigung von Jesus Christus war Thomas fest davon überzeugt, dass Jesus gestorben ist und nicht mehr wieder auferstehen würde. Kurz nach der Auferstehung erlebte er allerdings, dass Jesus tatsächlich auferstanden ist.

Die Begebenheit des ungläubigen Thomas ist im Johannesevangelium 20 ab Vers 19 nachzulesen.

Am Abend nach seiner Aufstehung waren die Jünger in einem verriegelten Haus versammelt und hatten Angst vor dem eigenen Tod. Allerdings trat Jesus ohne große Probleme in ihre Mitte und sagte: "Friede sei mit euch!" [10] Die Jünger erkannten ihn und Jesus spendete den Heiligen Geist und gab ihnen die Kraft der Sündenvergebung. [11]

Allerdings war Thomas nicht bei ihnen, und so wurde er von einigen Jüngern geholt, und diese erzählten ihm von ihrer Begegnung mit Jesus. [12] Er war von diesen Erzählungen nicht überzeugt, sondern forderte, dass er seine Hände in die Wunden von Jesus legen darf. [13]

Acht Tage später kam es zu einer Begegnung von Jesus und Thomas, und er durfte ihn an seinen Wunden erkennen. Jesus erwiderte hierauf, dass diejenigen selig sind, die an ihn glauben, obwohl sie ihn nicht sehen können. [14]

Weiteres Leben

Der Apostel Thomas soll in Indien in der Mission gewirkt haben, dies wird aus der Didache und den Thomasakten abgeleitet. Der Apostel Thomas soll der Verfasser des Thomas-Evangeliums und der Thomasakten sein. Allerdings ist ihr Ursprung eher kritisch anzusehen. Ferner soll er zusammen mit Apostel Judas Thaddäus zwei Briefe von Jesus an König Abgar V. Ukhama übergeben haben. [15]

Weblinks

Referenzen

  1. Matthäus Kapitel 10 Vers 1
  2. Matthäus - Kapitel 10 Vers 5 - 16
  3. Markus Kapitel 3 Vers 18
  4. Lukas Kapitel 6 Vers 12 - 19
  5. Johannes Kapitel 11 Vers 6
  6. Markus 10 Vers 32 - 34
  7. Johannes Kapitel 14 Vers 1 - 4
  8. Johannes Kapitel 14 Vers 5
  9. Johannes Kapitel 14 Vers 6
  10. Johannes 20 Vers 19
  11. Johannes 20 Vers 19 - 23
  12. Johannes 20 Vers 24 + 25
  13. Johannes 20 Vers 26
  14. Johannes 20 Vers 27 - 29
  15. Richard Adelbert Lipsius: Die Edessenische Abgar-Sage. Braunschweig 1880., Wilhelm Schneemelcher: Neutestamentliche Apokryphen. Bd 1. Tübingen 1990, S.389-395.