Salböl

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Salböl, auch „heiliges Salböl“ genannt, ist ein duftendes Öl, das für die Salbung in der Liturgie des biblischen Judentums und der christlichen Kirchen gebraucht wird.

Biblische Erwähnungen

Die erste Erwähnung des Salböls ist im 2. Buch Mose zu finden hier wird die Herstellung und Verwendung in der Stiftshütte des wertvollen Öls beschrieben:

„Nimm zu dir die beste Spezerei: die edelste Myrrhe, fünfhundert Lot, und Zimt, die Hälfte soviel, zweihundertfünfzig, und Kalmus, auch zweihundertfünfzig, und Kassia, fünfhundert, nach dem Lot des Heiligtums, und Öl vom Ölbaum ein Hin. Und mache ein heiliges Salböl nach der Kunst des Salbenbereiters. Und sollst damit salben die Hütte des Stifts und die Lade des Zeugnisses, den Tisch mit allem seinem Geräte, den Leuchter mit seinem Geräte, den Räucheraltar, den Brandopferaltar mit allem seinem Geräte und das Handfaß mit seinem Fuß. Und sollst sie also weihen, daß sie hochheilig seien; denn wer sie anrühren will, der ist dem Heiligtum verfallen.[1]

Aus der Bibel geht klar hervor, dass Könige wie Salomo, Priester und Propheten mit diesem Öl gesalbt wurden bevor sie ihre Ämter ausführen konnten.[2] Eine Besonderheit ist hierbei dass auch der nichtjüdische persische König Cyrus gesalbt wurde.[3]

Das Salböl wurde auch als Brandopfer verwendet, die Bibel beschreibt diese Opfergabe wie folgt:

„Und er soll bringen sein Opfer dem HERRN, ein jähriges Lamm ohne Fehl zum Brandopfer und ein jähriges Schaf ohne Fehl zum Sündopfer und einen Widder ohne Fehl zum Dankopfer und einen Korb mit ungesäuerten Kuchen von Semmelmehl, mit Öl gemengt, und ungesäuerte Fladen, mit Öl bestrichen, und ihre Speisopfer und Trankopfer. Und der Priester soll's vor den HERRN bringen und soll sein Sündopfer und sein Brandopfer machen.[4]

Im Psalm 133 Vers 2 wird das Salböl als Balsam beschrieben.[5] Die Benutzung des Salböl für weltliche Tätigkeiten wie dem baden stand unter Todesstrafe.[6]

katholisch-apostolische Gemeinden

In den katholisch-apostolischen Gemeinden wurden zwei verschiedene Salböle liturgisch verwendet: Chrisma und schlichtes Salböl. Die bedeutenste Verwendung war die des Salböls Chrisma zur Heiligen Versiegelung. Daneben fand es auch Anwendung bei der Priesterordination und der Engelweihe. Die Bestandteile des Salböles sind Myrrhe, Zimt, Kalmus, Kassia und Olivenöl (2. Mose 30, 23- 24).[7]

Am Pfingstmontag wurde in der Apostelkapelle in Albury das Chrisma geweiht, welches in alle katholisch-apostolischen Gemeinden gesandt wurde. In allen Gemeinden wurde in der Eucharistie besonderes dieser Weihe gedacht. Das Hymnologium weisst ein eigenes Lied für den Pfingsmontag und die damit verbundene Weihe der Salböle auf:

"O Erlöser, nimm das Loblied" (O redemptor, sume carmen). Dort heißt es in der vierten Stophe:

   Am Altar stehn Christi Boten 
   In des heilgen Amtes Zier, 
   weihn das Chrisma mit Gebeten, 
   feiern alles nach Gebühr.

Für die Krankensalbung hingegen wurde reines Olivenöl verwendet, welches in der Ortsgemeinde selbst geweiht wurde.

Neuapostolische Kirche

Ob in der neuapostolischen Tradition nach 1863 jemals Salböle verwendet worden sind, ist bisher nicht erforscht. Jedoch lebt auch im neuapostolischen Sprachgebrauch - insbesondere im Liedgut- bisweilen auch der Terminus Heilige Salbung oder schlicht Salbung für die Versiegelung fort.

Twelve Apostles' Church in Christ und Folgende

In der TACC wird Salböl für die Salbung in ein priesterliches oder apostolisches Amt genutzt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 2.Mose 30 Vers 23 - 29
  2. 1. Könige 1, 39, Leviticus 4, 3, Jesaja 61, 1
  3. Jesaja 45, 1
  4. 4. Buch Mose 6,14 - 16
  5. Psalm 133,2
  6. 2.Mose 30 Vers 29
  7. Born, S.80 f.