Sakrament

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Als Sakrament bezeichnet man in der christlichen Theologie einen Ritus, wie zum Beispiel die Taufe, der als sichtbares Zeichen beziehungsweise als sichtbare Handlung eine unsichtbare Wirklichkeit Gottes bewirkt, sie vergegenwärtigt und an ihr Anteil gibt.

Etymologie

Das Wort „Sakrament“ bezieht sich auf den kirchenlateinischen Begriff „sacramentum“ (religiöses Geheimnis), der auf das spätlateinische „sacramentum“ (Weihe) zurückgeht. Die lateinische Wurzel „sacer“ bedeutet „heilig, unverletzlich“. Das Wort „sacramentum“ wiederum ist die lateinische Übersetzung des griechischen Wortes mysterion.

Legitimation der Sakramentenspendung

In der Praxis reicht die Bedeutung der Sakramentenspendung tiefer, indem sie neben der Verkündigung des Wortes Gottes der wesentliche Auftrag der Kirche und die wesentliche Begründung ihrer Existenzberechtigung als Institution überhaupt ist. An die formale Darreichung eines Sakramentes wird eine von Gott zugesagte, Heil bringende oder -fördernde geistige Wirkung geknüpft. Je nach unterschiedlicher Glaubensrichtung wird die Legitimation für die Sakramentspendung von „aus den eigenen Reihen“ dazu Berufenen abhängig gemacht; - bis hin zu jedermann, der anerkannt christlich getauft ist und taufen kann. Die gegenseitige Anerkennung der Gültigkeit und Wirksamkeit der jeweils gespendeten Sakramente findet in der Regel nur teilweise statt (auch innerhalb apostolischer Glaubensgemeinschaften).

In der Neuapostolischen Kirche wird die Spendung der Sakramente der Heiligen Versiegelung und des Heiligen Abendmahles insbesondere durch den Apostolat legitimiert. So darf die Heilige Versiegelung nur durch den Apostel selbst gespendet werden, die Feier des Heiligen Abendmahles wird hingegen von einem priesterlichen Amt vollzogen und ist legitim, wenn der Priester in der Einheit mit dem Apostolat steht.

Sakramente in den katholisch-apostolischen Gemeinden

Die katholisch-apostolischen Gemeinden nannten Taufe und Abendmahl (Frage 17 ff. des Katechismus) Sakrament; auch wird die Handaufleggung der Apostel oderVersiegelung in Frage 47 des Katechismus als Sakrament bezeichnet.

Daneben sprach man der Beichte mit Absolution, der Ordination, der Ehe und der Krankensalbung einen gewissen sakramentalen Chrakter zu.

Im Katechimus wird in Frage 19 von Taufe und Abendmahl als von Christus selbst eingesetzt gesprochen, die Versiegelung wird daneben auch ausdrücklich als Sakrament genannt, Beichte, Ordination, Ehe und Krankensalbung werden sakramental umschrieben. Hieraus ergeben sich die in der Literatur oft unterschiedlichen Angaben in der Literatur: So wird teilweise von zwei Sakramenten, drei Sakramenten oder der Siebenzahl der Sakramente gesprochen.

Sakramente in der Neuapostolischen Kirche

In der Neuapostolischen Kirche gibt es drei Sakramente. „Denn drei sind, die da zeugen: der Geist und das Wasser und das Blut; und die drei sind beisammen“ (1. Johannes 5, 7 und 8).

  • Heilige Taufe (Bestandteil der Wiedergeburt und Abwaschung der Erbsünde)
  • Heiliges Abendmahl (Einverleibung des Wesens Jesu und Empfangnahme göttlicher Kräfte um das Böse zu überwinden ((Johannes 6, 51-58; (vgl. Offenbarung 12, 11)).
  • Heilige Versiegelung (Hinnahme des Heiligen Geistes durch Handauflegung eines Apostels, Vollendung der Wiedergeburt (Apostelgeschichte 8, 14-17; 19, 6; 2. Timotheus 1, 6; Epheser 1, 13, 14; 4, 30; Römer 8, 9; 2. Korinther 5, 17; 1. Petrus 1, 23; Jakobus 1, 18; vgl. ebenso Ezechiel 9, 2-6, Offenbarung 7,3 und 2. Korinther 3, 6.8)).

Sakramente in der VAG

Die VAG kennt ebenso wie die NAK die drei Sakramente von Taufe, Abendmahl und Versiegelung; teilweise jedoch mit anderen Lehrinhalten.