Magnifikat: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit den Worten „'''Magnificat''' anima mea Dominum“ („Meine Seele preist den Herrn“) beginnt auf lateinisch der [[psalm]]artige Lobgesang [[Maria]]s, mit dem sie nach der Ankündigung der Geburt Jesu durch den Engel Gabriel zu Besuch bei ihrer Base Elisabeth auf deren prophetischen Willkommensgruß antwortet. Das Magnificat ist eines der drei Gesänge des [[Lukasevangelium]]s (Lk 1,46-55). Maria preist auf Grund ihres Glaubens Gott als den, der sich ihr und allen Geringen, Machtlosen und Hungernden zuwendet, um sie aufzurichten, dagegen die Mächtigen, Reichen und Hochmütigen von ihren Thronen stürzt. Außerdem sagt Maria voraus, dass alle kommenden Generationen sie selig preisen werden. Das Gebet erinnert vielfach an den Lobgesang der Hannah, der Mutter des Propheten Samuel, der sich im Alten Testament in 1. Sam 2 findet
  
 
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Aktuelle Version vom 19. April 2013, 11:58 Uhr

Mit den Worten „Magnificat anima mea Dominum“ („Meine Seele preist den Herrn“) beginnt auf lateinisch der psalmartige Lobgesang Marias, mit dem sie nach der Ankündigung der Geburt Jesu durch den Engel Gabriel zu Besuch bei ihrer Base Elisabeth auf deren prophetischen Willkommensgruß antwortet. Das Magnificat ist eines der drei Gesänge des Lukasevangeliums (Lk 1,46-55). Maria preist auf Grund ihres Glaubens Gott als den, der sich ihr und allen Geringen, Machtlosen und Hungernden zuwendet, um sie aufzurichten, dagegen die Mächtigen, Reichen und Hochmütigen von ihren Thronen stürzt. Außerdem sagt Maria voraus, dass alle kommenden Generationen sie selig preisen werden. Das Gebet erinnert vielfach an den Lobgesang der Hannah, der Mutter des Propheten Samuel, der sich im Alten Testament in 1. Sam 2 findet

Text

Nach Luther 1984:

Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilands. Denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.

Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.

Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und des Name heilig ist. Und seine Barmherzigkeit währet immer für und für bei denen, die ihn fürchten.

Er übet Gewalt mit seinem Arm und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.


Er stößt die Gewaltigen vom Stuhl und erhebt die Niedrigen.


Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer.


Er denkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, wie er geredet hat unsern Vätern, Abraham und seinem Samen ewiglich.


Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Verwendung im Christentum

Das Magnificat gehört zu den Grundtexten des Christentums. Im Stundengebet ist es in der Ostkirche Bestandteil des Morgengebetes. In der Westkirche dagegen ist es der Höhepunkt der abendlichen Vesper, in der es feierlich gesungen wird. Martin Luther regte an, es auf dem 9. Psalmton zu singen. Für die evangelische Kirche bestimmte er: „Es ist billig, dass man dies Lied noch lasse bleiben in der Kirche!“, obwohl er sonst marianische Frömmigkeit begrenzt wissen wollte.

Verwendung in der apostolischen Christenheit

Der katholisch-apostolischr Abenddienst wurde mit dem Lobgesang Marias (dem Magnifikat), welches seit urchristlichen Zeiten in den Stundengebeten der Kirche üblich war, und dem Segen beendet. In der bis 2013 genutzten Chormappe findet sich unter Nummer 220 Meine Seele lobsinget eine Variante des Magnifikats.