Louis-Philippe I.

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Foto von Louis-Philippe I. im Exil

Louis-Philippe I. (deutsch: gelegentlich auch Ludwig Philipp I., französisch: Louis-Philippe Ier; * 6. Oktober 1773 in Paris; † 26. August 1850 in Claremont House südlich von Esher, Grafschaft Surrey), auch Roi Citoyen („Bürgerkönig“) genannt, war in der so genannten Julimonarchie von 1830 bis 1848 der letzte König von Frankreich mit dem offiziellen Titel „König der Franzosen“.

Lebenslauf

Er war der Sohn von Louis-Philippe II. Joseph von Orléans und Louise Marie Adélaïde de Bourbon-Penthièvre und wurde am 6. Oktober 1773 in Paris geboren. Er war ein direkter Nachfahre des Sonnenkönigs Ludwigs XIV. Während der Französischen Revolution im Jahr 1789 - 1799 schloss er sich im Alter von 16 Jahren dem Jakobinerklub an.

Später wurde er Offizier und Generalleutnant und war maßgeblich an der Kanonade von Valmy (20. September 1792) und beim Sieg von Jemappes (6. November 1792) beteiligt. Sein Vater sprach sich als Abgeordneter im Konvent für den Tod von Ludwig XVI. aus. Währenddessen diente er unter General Charles-François Dumouriez in Holland und war der Schlacht von Neerwinden (18. März 1793) beteiligt, die versuchte nach Paris einzumarschieren und niedergeschlagen wurde. Er musste am 5. April des gleichen Jahres nach Österreich fliehen.

Er versteckte sich auf der Insel Reichenau dort unter dem falschen Namen Chabaud-Latour als Lehrer zu arbeiten. Sein Vater wurde in Paris hingerichtet. Auf Einladung von König Ferdinand III. von Sizilien besuchte Herzog Louis-Philippe von Orléans Palermo und heiratete dort am 25. November 1809 Prinzessin Maria Amalia, die Tochter des Königs. Er blieb bis zur Abdankung Napoleons in Sizilien und kehrte dann nach Frankreich zurück. Dort wurde er von König Ludwig XVIII. herzlich empfangen; sein militärischer Rang wurde bestätigt, und er wurde zum Generaloberst der Husaren ernannt; die umfangreichen Besitzungen der Orléans wurden ihm durch königliche Order wiedergegeben, soweit sie nicht verkauft worden waren. Durch seinen Geschäftssinn konnte er sein Vermögen beträchtlich steigern.

Seine Hitzigkeit brachte ihm viele Ärgernisse und er wurde 1815 für zwei Jahre ins Exil nach Twickenham geschickt. Er wurde durch seine Tätigkeit als Lehrer sehr populär und galt als bürgernahe Persönlichkeit, die vor allem von der Mittelklasse geschätzt wurde. Mit der Julirevolution von 1830 wurde er wurde durch die Sympathie von König Karl X. in den Rang eines Generalleutnants ernannt. Er dankte ab und sorgte das sein Enkel Comte de Chambord, seine Position als König an Louis-Philippe abgab.

Seine Regierung sorgte dafür, dass es dem Mittelstand gut gehen würde. Dennoch gab es zahlreiche Mordanschläge auf ihn. Wie beispielsweise am 19. November 1832 wo ein Unbekannter auf ihn schoss. Er änderte seinen Führungsstil und versuchte die Verhältnisse vor der Französischen Revolution wiederherzustellen. Das führte dazu, dass er ins Exil verbannt wurde und am starb am 26. August 1850 in Claremont House, in dem er seine letzten Jahre verbrachte.

Bezug zur Katholisch-apostolischen Bewegung

Ursprünglich war geplant ihm eine französischsprachige Version des Großen Testimoniums durch einen Mittelsmann zu überreichen, allerdings gelang diese Übergabe nicht.

Weblinks

Literatur

  • Digitalisate von: Christian Birch, Ludwig Philipp der Erste, Kaiser der Franzosen – Darstellung seines Lebens und Wirkens. Stuttgart 1851. Google Books, 1. Band, 2. Band.
  • J.A. Schröter: Die katholisch-apostolischen Gemeinden in Deutschland und der Fall Geyer; 2. Auflage, Marburg, 1998 - ISBN 3-8288-9014-8