Kirchengebäude

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Unter einem Kirchengebäude (oder kurz einer Kirche) wird im deutschen Sprachraum ein in der Regel durch eine christliche Religionsgemeinschaft zum Gebet, zur Andacht und für Gottesdienste genutztes Bauwerk verstanden. Ausgehend von der etymologischen Bedeutung des griechischen Wortes kyriake (Kirche), nämlich dem Herrn gehörig, gelten Kirchen als „Gotteshäuser“. Zusammen mit den Bauwerken anderer Religionen werden christliche Kirchenbauten übergreifend als Sakralbauten bezeichnet.

Architekturgrundformen

Der christliche Kirchenbau nach dem frühzeitlichen und mittelalterlichen Ideal folgt vier Grundrissen. Ein Großteil der Kirchengebäude entspricht einem dieser Grundschemen, aber spätestens seit der Moderne werden diese nicht mehr konsequent umgesetzt.

  • Die Basilika ist die wichtigste Grundform des frühen und mittelalterlichen Kirchenbaus, dessen Innenraum durch Säulenreihen in mehrere Längsschiffe getrennt ist. Die frühchristlichen Kirchen lehnten sich noch stark an die antike Basilika an, im Mittelalter wurde sie zur Kreuzbasilika weiter entwickelt.
  • Die Saalkirche ist ein einschiffiges Kirchengebäude, das aus einem einzigen, saalartigen Raum, meist mit eingezogenem Chor, besteht.
  • Die Hallenkirche ähnelt der Basilika, ihre Längsschiffe sind allerdings von gleicher oder annähernd gleicher Höhe und meist unter einem gemeinsamen Satteldach vereinigt.
  • Beim Zentralbau sind die Hauptachsen gleich lang, daraus ergeben sich unter anderem kreisförmige, ovale, quadratische und kreuzförmige Grundrisse. Der Zentralbau ist in Westeuropa vor allem in Italien verbreitet und wird sehr häufig bei östlich-orthodoxen Kirchen angewendet. Als einziger Grundriss gehört dieser nicht zum Bautypus des Langbaus.
  • Die architektonischen Hauptteile eines traditionellen europäischen Kirchenbaus sind der Chor (Altarhaus), das Querhaus und das Langhaus. Die Fassade verfügt oft über einen oder zwei Türme. Das Langhaus ist in der Regel mehrschiffig, d.h. es verfügt über ein Mittelschiff und zwei oder vier Seitenschiffe. Im Kreuzungsbereich zwischen Quer- und Langhaus befindet sich die Vierung.

Christliche Kirchenbauten sind in der Regel nach Osten ausgerichtet („geostet“), d.h. der Hauptaltar liegt nach Osten. Diese Orientierung (Orient = Osten) bezieht sich zum einen auf den Aufgang der Sonne, die als Symbol Jesu Christi gilt. Zum anderen bezieht sich die Orientierung auf die von Europa aus gesehene Lage Jerusalems im Osten. Eine bedeutende Ausnahme ist der Petersdom in Rom, er ist gewestet.

Neuapostolische Kirchenarchitektur

Eine typisch neuapostolische Kirchenarchitektur gibt es nicht. Der neuapostolischen Liturgie entsprechend gibt es keine Bilder oder Statuen sowie in der Regel keine Glocken und Glockentürme.

Der sakrale Hauptraum des Kirchengebäudes ist in seiner Gestaltung zentral auf den Altar als der Stätte der Wortverkündigung und der Feier des Heiligen Abendmahles ausgerichtet. Nebenräume für gemeindliche Aktivitäten außerhalb der Gottesdienste stehen häufig zur Verfügung.