Katholiek Apostolische Kerk

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Die Katholiek Apostolische Kerk (KAK) (dt.: Katholisch-Apostolische Kirche) ist eine kleine christliche, nicht mehr chiliastisch ausgerichtete Religionsgemeinschaft. Sie gehört zu den apostolischen Gemeinschaften und ist hauptsächlich in den Niederlanden verbreitet. Die Katholiek Apostolische Kirche entstand im Jahr 1971 aus der Hersteld Apostolische Zendingkerk.

Geschichte

Die Katholiek Apostolische Kerk ist 1971 aus der Hersteld Apostolische Zendingskerk (HAZK) hervorgegangen. Sie gehört zu den apostolischen Gemeinschaften und sieht sich als legitime Nachfolgerin der katholisch-apostolischen Gemeinden (KAG).

Ursachen der Entstehung

Im März 1968 wurden in der HAZK drei neue Apostel gerufen, die Zahl der Apostel erweiterte sich dadurch von vier auf sieben. Unter den drei Neugerufenen war auch Jacob van der Poorten, welcher kurz zuvor für England (sog. Stamm Ruben) gerufen wurde. Dies stellte ein Novum in der Geschichte der HAZK dar, denn bisher beschränkte sich der Wirkungskreis dieser Gemeinschaft auf die Niederlande, Australien, Deutschland, Österreich und Süd-Afrika.

Jacob van der Poorten (18. Oktober 1928 - 14. Oktober 2007) stammte aus der Amsterdamer Gemeinde und bekam einige Monate später auch die Gabe der Weissagung. Ferner war er, wie mehrere Apostel der HAZK (Alder Jan Korff und L. J. Korff), an der Kirchengeschichte der katholisch-apostolischen Gemeinden interessiert. Schon Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre war er öfters in England gewesen und hatte sich dort viele katholisch-apostolischen Literatur verschafft, war aber damals mit vielem der britischen Liturgie nicht einverstanden.

Apostel van der Poorten durchbrach nach Meinung einiger Propheten jedoch nach seiner Rufung zum Apostel schon bald das (in der HAZK geltende) Prinzip von "Recht und Licht" (Der Apostel ist das "Recht", der Prophet das "Licht"- wonach der Prophet zwar Erkenntnisse und Prophetien geben durfte, die Apostel auf Grund der heiligen Schrift jedoch nur über die Rechtmässigkeit zu entscheiden hatten). Ihrer Meinung nach war es keinem Apostel erlaubt zu weissagen. Van der Poorten hatte aber mit Apostel Dielof Willem Ossebaar abgesprochen dass er sich zurückziehen sollte, wenn auch Ossebaar die apostolische Weissagungen ablehnen sollte.

In Weissagung wurden Ämter wie 'Engel', 'Engel-Evangelisten', 'Hirte mit dem Apostel' gerufen - Ämter, die die Mutterkirche der katholisch-apostolischen Gemeinden kannte, die jedoch teilweise aus der Hersteld Apostolische Zendingkerk verschwunden waren. Ferner rief Van der Poorten prophetisch zur Buße in der HAZK auf, welche einschloss, dass die HAZK zu den ursprünglichen apostolischen Ordnungen (also den Ordnungen der KAG) zurückzukehren habe. Teile der HAZK forderten eine Maßregelung dieser Handlungen van der Poortens durch den Apostel Ossebaar. Dieser blieb jedoch untätig weil er und fast der ganze Apostolat die apostolische Weissagung akzeptierten. Daraufhin trennte sich am Ende 1969 ein Teil der Gemeinschaft (ohne Apostel!) und gründete die Hersteld Apostolische Zendingkerk II.

1970 rief Apostel van der Poorten die Amtsträger der HAZK mündlich und schriftlich auf, ihre Ämter dem Herrn zurückzugeben und mit ihm "im Geiste zum Altar der englischen Apostel zu gehen und Vergebung für die Sünden von Schwarz und Geyer (die Spaltung von 1863) zu erbitten". Ein bedeutender Teil der Amtsträger erklärte sich dazu bereit, sie blieben aber noch auf ihre Stelle um die Gemeindeglieder zu versorgen.

Gründung

Karfreitag 1971 legte Van der Poorten sein Apostelamt nieder. Ferner "vereinigte er sich im Geist wieder mit den britischen Aposteln", wobei er wiederholt zum Ausdruck brachte, dass er das Schisma von 1863 (die Trennung der Hamburger Gemeinde von den englischen Aposteln) als große Sünde verwarf. Ostern 1971 wurde Van der Poorten dann durch eine prophetische Rede einer der Propheten wieder in seinem Amt bestätigt. Ossebaar schloss daraufhin Van der Poorten, den Engel von Amsterdam, und u. a. fünf andere Apostel aus der HAZK aus. Ferner wurde ihnen der Zugang zur Kirche verweigert und ihr Gehalt gestrichen. Die Mehrheit der Mitglieder der Gemeinde Amsterdam folgten jedoch van der Poorten. Nach und nach wurden auch andere ausgeschlossene Amtsträger dann wieder in ihren Ämtern bestätigt. Als Ossebaar dann am Ende 1971 auf Befehl der Arheimer Propheten auch noch das heilige Abendmahl abschaffte, besuchte der Engel der Gemeinde Enkhuizen Ossebaar, meldete ihm, dass er diesem unbiblischer Entschluss nicht gehorsam sein könne und bat dreimal um Aufhebung seiner Pflicht zum Gehorsam dem Apostel gegenüber. Ossebaar sagte, dass er tun sollte, was er für richtig halte. So legten dann alle Diener dieser Gemeinde auch ihre Ämter nieder und suchten im Frühling 1972 Anschluss zum 'alten Altar'(also zur Katholiek Apostolische Kerk von van der Poorten).


Im Laufe der nachsten Jahren führte man allmählich die katholisch-apostolische Liturgie wieder ein, verwendete wieder Liturgische Kleidung und nahm viele liturgischen Gebräuche und die kirchlichen Lehren der katholisch-apostolischen Gemeinden wieder auf. Konsequenterweise nennt man sich deshalb auch wieder "katholiek-apostolisch" (katholisch-apostolisch). Nach eigenem Selbstverständnis ist man die wahre Fortsetzung der katholisch-apostolischen Gemeinde.

nach 1971 bis 1982/83

Außenansicht von De Zaaier

Durch verschiedene "Offenbarungen" von Gemeindemitgliedern wurde auf das leere römisch-katholische Kirchengebäude " De Zaaier" ("Der Sämann") auf der Rozengracht in Amsterdam hingewiesen. Nachdem Informationen ergaben, dass man die Krypta der Kirche für Gottesdienste mieten konnte, fanden ab dem 3. Oktober 1971 Gottesdienste der Katholiek Apostolische Kerk dort statt.

Von den Aposteln der HAZK schlossen sich BRS W. Ent aus Enkhuizen (Sohn des Bischofs Ent), J. E. van der Poorten (der Bruder von Jacob van der Poorten), A. T. Wiltenburg (der in Australien lebte), H. Rijnders und N. Th. P Dale der KAK an. Die vier niederländischen Apostel, welche sich der KAK anschossen, wurden durch prophetische Worte van der Poortens wieder in ihre Ämter eingesetzt. Sie wurden durch prophetische Worte die "Vier Wächter" genannt und sollten als eine Einheit fungieren.

Die HAZK-Gemeinde Enkhuizen wechselte überwiegend zur KAK, so dass dies Kirchengebäude auch für die KAK nutzbar wurde. In späteren Jahren kam es zu weitern Apostelberufungen - größtenteils durch van der Poorten- aber die Zahl von Zwölf wurde nie wieder erreicht.

In der Amsterdamer Gemeinde kamen rund 100 Personen zu den Gottesdiensten zusammen; die Enkhuizener Gemeinde war um einiges kleiner. Man selbst sah sich als eine "Scherbe" der Allgemeinen Kirche und erwartete eine Wiedervereinigung mit den anderen Mitgliedern der HAZK.

Van der Poorten bereiste Südafrika und Australien. Dort blieb er längere Zeit. Seinem eigentlichen Stammgebiet "Ruben-England" widmete er sich nicht. Neben Apostel Wiltenburg arbeitete er in Australien.

In den Niederlanden wurden Gemeinden in Utrecht, Rotterdam, Arnheim und Rheenen gegründet. Diese waren teilweise sehr klein und vor allem dadurch bedingt, dass Mitglieder aus der Amsterdamer Gemeinde in jene Regionen verzogen waren. Auch in Südafria kam es wohl zu einer Gemeindegründung als sich Julius Neeser (ein ehemaliger Bischof der NAK in Kanada) der Bewegung anschloss.

Ab Mitte der 1970er Jahre kam es zu immer stärker schwellenden Konfliten zwischen Apostel J. van der Poorten und Apostel Dale. Diese verstärkten sich, so dass 1978/79 Apostel van Dale von van der Poorten vom Apostelamt suspendiert wurde und in Folge die KAK verliess.

1982/83 bis Gegenwart

Der Versuch der Gemeinschaft das Kirchengebäude "De Zaaier" zu erwerben scheiterte. Stattdessen erwarb eine türkische Stiftung das Gebäude und baute es zu einer Moschee um. Mitte 1983 sollte die KAK-Gemeinde die Krypta des Gebäudes verlassen, doch Worte der Prophetie verboten der Gemeinde dies Gebäude aufzugeben. Auch ein angestrebter Rechtsstreit seitens der KAK, um ein Bleiberecht in der Krypta von de Zaaier zu erwirken, ging verloren. Auf Grund von Worten der Weissagung führte die Gemeinde von nun an täglich(!!!) Gottesdienste auf dem Bürgersteig in der Bloemstraat, vor der Tür, welche in die Krypta von "De Zaaier" führte, durch. Auf diese Aktionen wurde auch die Presse aufmerksam und berichtete darüber. Diese täglichen Gottesdienste vor der Tür wurden etliche Jahre (wohl bis 1986) durchgeführt.

Anfang der 1980er Jahre wurden auch Konflikte zwischen Apostel Jacob van der Poorten und seinem Bruder J. E. van der Poorten - ebenfalls im Apostelamt - offenbar. Dies führte dazu, dass J. E. van der Poorten etwa 1986 sich für ein Jahr von der KAK zurück zog. Er kehrte später jedoch zurück und verstabr kurze Zeit später.

Durch weitere Ausschlüsse und Abwanderungen sank die Zahl der Mitglieder immer weiter. 2004 erklärte Jacob van der Poorten, dass er sich von der KAK zurückziehen werde.

Heutige Situation

War man in den 1970er Jahren noch deutlich die mitgliederstärkste Gruppe der drei aus der ursprünglichen HAZK hervorgegangenen Gemeinschaften, entwickelten sich ab Ende der 1980er Jahre interne Streitigkeiten, die dazu führten, dass sich die Gruppe zersplitterte. Es bestanden u.a. Gemeinden in Amsterdam und Enkhuizen. 2004 zog sich Apostel van der Poorten aus der KAK zurück. 2007 verstarb er. Die Gemeinde in Amsterdam löste sich auf, in Enkhuizen werden in dem Kirchengebäude noch vereinzelt Zusammenkünfte gehalten. Die Gemeinschaft kann jedoch als aufgelöst oder in der Auflösung befindlich betrachtet werden.

Literatur

  • Dr. M.J. Tang: Het apostolische Werk in Nederland (tegen de achtergrond van zijn ontstaan in Engeland en Duitsland); (Boekencentrum) Den Haag, 4.Auflage, 1989. - ISBN 9023914724.