Judas Thaddäus

Aus APWiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Sein vermuteter Tod in einer Darstellung von Hartmann Schedel (© Public Domain)

Judas Thaddäus war ein Apostel der von Jesus Christus ordiniert wurde.

Inhaltsverzeichnis

Biblische Erwähnungen

Über Judas Thaddäus gibt es kaum biblische Erwähnungen, allerdings wird er in fast allen Apostellisten der Bibel erwähnt. Das Matthäusevangelium spricht anstelle von Judas von einem Lebbäus Thaddäus. In der Apostelgeschichte 1 Vers 13 wird erwähnt, dass er der Sohn des Jabokus ist. Um wen es sich bei seinem Vater handelt, ist unklar.

Aus dem Kontext von Lukas 6 lässt sich herauslesen, dass er miterlebte wie Jesus einem Mann mit einer verdorrten Hand heilte und zuvor einige Kornähren aus einem Feld abgerissen hatte und diese zerrieben hatte. Die Tatsache dass er dies am Sabbat tat, brachte ihm viel Hass von den Pharisäern ein. Kurz darauf wird er von Jesus zusammen mit 11 anderen zum Apostel ordiniert. [1]

In Matthäus 10 Vers 3 und im Markus 3 Vers 18 wird er immer nur als Thaddäus bezeichnet.

Im Johannesevangelium kann man etwas mehr über ihn herauslesen. In Johannes 14 Vers 15 - 31 sind die Trostworte von Jesus zu lesen, die er an die Jünger und Apostel richtet, um sie auf die Erfüllung seiner Aufgabe vorzubereiten. Hierbei stellt er Jesus die Frage:" Herr, warum willst du dich nur uns offenbaren und nicht der Welt?" [2]

Judasbrief

Hauptartikel: Judasbrief

Der Judasbrief soll von ihm verfasst worden sein. Der Briefschreiber bezeichnet sich hier als "Judas, ein Knecht Jesu Christi und Bruder des Jakobus." [3] Allerdings könnte es sich bei dem Autor auch um einen Bruder von Jesus mit dem Namen Judas handeln.

Die Abgarlegende

 
Judas Thaddäus überreicht König Abgar V. Ukhama das Schweißtuch Christi in einer Darstellung aus den Jahren 994 - 999

Die Assyrische Kirche setzt ihn mit ihrem Gründervater Mar Addai gleich. Das leitet sich aus der bekannten Abgarlegende ab. Hierbei soll es sich um einen Briefwechsel zwischen König Abgar V. Ukhama und Jesus Christus handeln. Nach Christi Himmelfahrt sollen ihm die Apostel Thomas und Judas Thaddäus zwei Briefe überbracht haben. Der König bat laut der Legende Jesus um die Heilung von einer Krankheit, aber Jesus konnte nicht kommen, und so überbrachten ihm die Apostel die Briefe. Aus Judas Thaddäus wurde schließlich der Apostel Addai. Die Briefe wurden im Jahr 494 von Papst Gelasius I. als unecht eingestuft. Eine wissenschaftliche Begründung hierfür gibt es nicht. Daneben soll auch ein Schweißtuch von Jesus an den König übergeben worden sein. [4]

Seine letzten Jahre

Über Judas wird berichtet, dass er hauptsächlich in Vorderasien (Tur Abdin) und Phönizien gewirkt haben soll. Ferner soll er in West-Aserbaidschan ein armenisches Kloster in der Provinz (Ostan) Maku in der Nähe von Chaldoran gegründet haben.

Über seinen Tod wird sehr viel spekuliert, er soll erstochen, enthauptet oder mit einer Keule erschlagen worden sein. In der christlichen Kunst wird sein Tod häufig mit einer Hellebarde, einer Steinigung, oder einem Axt- oder Keulenhieb dargestellt.

Die umstrittene Identität

Der Name Thaddäus ist unter Theologen kräftig umstritten, da seine Erwähnung nur in Matthäus und Markus zu finden ist. Die anderen Apostel sind eindeutiger zu identitizifieren. Es wird auch vermutet, dass es sich bei Thaddäus um den Apostel Simon Zelotes handeln könnte.

Auch beim Namen Lebbäus gibt es die Möglichkeit, das es sich um Judas oder einem Verwandten von ihm handeln könnte. [5]

Weblinks

Referenzen

  1. Lukas 6 Vers 1 - 16
  2. Johannes 14 Vers 22
  3. Judas Vers 1
  4. Richard Adelbert Lipsius: Die Edessenische Abgar-Sage. Braunschweig 1880., Wilhelm Schneemelcher: Neutestamentliche Apokryphen. Bd 1. Tübingen 1990, S.389-395.
  5. http://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=1942