Jean-Luc Schneider

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Stammapostel Schneider

Jean-Luc Schneider (* 18. September 1959 in Strasbourg/Frankreich) ist seit Pfingsten 2013 Stammapostel und damit geistliches Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche.

Er ist der 650. Apostel der Neuapostolischen Kirche und war von Pfingsten 2012 bis zu seinem Amtsantritt Pfingsten 2013 als Stammapostelhelfer beauftragt.

Lebenslauf

Jean-Luc Schneider wurde am 18. September 1959 in Strasbourg (Frankreich) als ältestes von drei Kindern geboren und am 11. Oktober 1959 durch Bezirksapostel Dauber versiegelt. Im Alter von dreizehn Jahren erkrankte sein Vater schwer, er starb 2004. 1983 heiratete er. Aus der Ehe sind zwei Mädchen hervorgegangen. Nach Studium an einer höheren Handelsschule und nach seinem Wehrdienst 1982 war er bei einer elsässischen Gasgesellschaft tätig, zuletzt als Direktor für Strategie und Finanzen. Seit 1980 war er in verschiedenen Amtsaufgaben in der Neuapostolischen Kirche tätig.[1][2][3][4]

1988 wurde Jean-Luc Schneider zum Gemeindevorsteher für Hoenheim beauftragt. Von 2001 bis 2004 war er insbesondere für die Jugendarbeit in Frankreich zuständig. Stammapostel Richard Fehr setzte den Bezirksältesten Jean Luc-Schneider 2003 in Nantes zum Apostel und beauftragte ihn zugleich zum Bezirksapostelhelfer.[5][6]

Bezirksapostel

Jean-Luc Schneider im Gespräch mit Bezirksapostelhelfer Tshisekedi, Köln 2012

Ein Jahr nach seiner Ordination wurde Apostel Jean-Luc Schneider zum Bezirksapostel ordiniert und trat die Amtsnachfolge von René Higelin an, der am gleichen Tag in den Ruhestand trat. Im selben Jahr 2004 starb auch sein Vater, welcher schon seit 1966 schwer krank war. Im Jahr 2008 empfing das Ehepaar Schneider den Segen zur silbernen Hochzeit durch Stammapostel Wilhelm Leber.

Bezirksapostel Schneider führte die von Higelin gegründete Arbeitsgruppe "Bauwesen" weiter und weihte 2005 in Hettange-Grande die erste Systemkirche ein. Ziel dieses Projektes war es, ein Kirchenbau zu entwickeln, der kostengünstig in Frankreich überall in verschiedenen Größen (80 bis 600 Sitzplätze) eingesetzt werden kann. Der Preis einer Kirche lag 2006 unter 600.000 Euro.[7]

Im Jahr 2008 gab Bezirksapostel Schneider die Betreuung der Gemeinden auf Mauritius und den Seychellen an die Neuapostolische Kirche Süd-Ost-Afrika ab.[8]

Zum Europa-Jugendtag 2009 überraschte Bezirksapostel Schneider die anwesenden Jugendlichen bei einer Abendandacht mit den Gedanken, dass die Jugendlichen alle Regeln und Vorschriften über Bord werfen könnten, aber: "Behalte Christus, das ist das Wichtigste!"[9].

Seit Anfang Januar 2010 unterstützte Apostel Tshitshi Tshisekedi den Bezirksapostel Schneider als Bezirksapostelhelfer, insbesondere für die 1,5 Millionen Gläubige im Osten der Demokratischen Republik Kongo.[10]

Stammapostelhelfer

Stammapostel W. Leber und Stammapostelhelfer J.-L. Schneider zu Pfingsten 2012 in Köln

Am 23. März 2012 gab der Stammapostel Wilhelm Leber bekannt, dass Bezirksapostel Schneider zu Pfingsten 2012 die Beauftragung zum Stammapostelhelfer erhalten soll. "Ich will die Weichen für die Zukunft frühzeitig stellen"[11], so der internationale Kirchenleiter, der im Jahr 2012 mit 65 Jahren eine mögliche Ruhestandsgrenze erreicht. Jean-Luc Schneider wurde somit am 27. Mai 2012 durch Stammapostel Leber zum Stammapostelhelfer beauftragt.

Bei der ebenfalls am Pfingstfest stattgefundenen Apostelversammlung stellte Schneider klar: "Ich möchte neuapostolisch sein ohne Komplexe und ohne Hochmut"[12] Zur Kirchengeschichte sagte er: "Es kommt nicht auf die Vergangenheit an, sondern darauf, was wir aus ihr gelernt haben."[13]

Im August 2012 rief Stammapostelhefer Schneider die neuapostolischen Gläubigen dazu auf, "angesichts der grausamen Lage im Kriegsgebiet ... zusätzlich zu aller praktischen Hilfe für die Bevölkerung im Kongo zu beten."[14] Weiter schrieb Schneider auf nak.org: "Die Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist unbeschreiblich hoch. Bei Angriffen bewaffneter Milizen auf die Dörfer oder bei Militäraktionen der Regierungsarmee gegen verbliebene Rebellengruppen kommt es immer wieder zu Vergewaltigungen."[15]

Stammapostelhelfer Schneider trat zum 23. Dezember 2012 die Leitung seines bisherigen Bezirksapostelbereich Frankreich an den Bezirksapostel Bernd Koberstein ab. Lediglich Kongo-Südost blieb vorerst noch in der Betreuung des Stammapostelhelfers[16] und wurde letztendlich am 19. Januar 2013 in die Hände des neuen Bezirksapostels Tshitshi Tshisekedi gelegt.

Stammapostelhelfer Jean-Luc Schneider überraschte die kritischen Kirchenmitglieder Anfang des Jahres 2013 in der Schweiz mit einem, wie er selber sagte, extremen Gottesdienst. So führte er unter anderem aus:

„Der Stammapostel hat dieses Jahr 2013 zu einem Jahr des Glaubensbekenntnisses gemacht. Und er hat uns aufgefordert für Jesus Position zu beziehen, und dass wir bezeugen, dass wir an Jesus glauben und unseren Glauben zum Apostelamt, denn wir haben Jesus in den Aposteln gefunden[17]

oder

„...lasst uns bekennen, dass wir den Herrn in den Aposteln gefunden haben.[18]

Damit bezog er sich indirekt auf die längst vergangene, aber immer wieder aufflammende, Lehre vom Neuen Licht der jungen Neuapostolischen Gemeinde aus der Zeit um 1895-1910. Der Wortlaut des Gottesdienstes, der schon bald im Internet kursierte, rief in verschiedenen Internetforen Unverständnis und negative Kritik hervor.

Einen Tag vor seiner Amtseinsetzung zum Stammapostel richtete Jean-Luc Schneider während der europäischen Apostelversammlung in Hamburg die Worte an die Apostel:

„Als Apostel und Botschafter an Christi statt kämpfen wir nicht für das Überleben der Neuapostolischen Kirche, sondern für den Herrn Jesus Christus. Uns ist es heute aufgetragen, das Evangelium zu verkündigen, ohne es zu relativieren und das unmittelbar bevorstehende Kommen des Herrn zu predigen, ohne müde zu werden! ... Wir stellen heute das Gemeinsame mit anderen christlichen Kirchen in den Vordergrund, nämlich den Glauben an Jesus Christus. Wir hegen den Wunsch, mit den anderen Kirchen zusammenzuarbeiten um die Stimme des Evangeliums in der heutigen Gesellschaft hörbar werden zu lassen, und wir freuen uns über die Fortschritte im Dialog mit den verschiedenen religiösen Instanzen.[19]

Stammapostel

Ordination

Stammapostel Schneider an Pfingsten 2013 in Hamburg
Ordination J.-L. Schneider zum Stammapostel an Pfingsten 2013
Ordination J.-L. Schneider zum Stammapostel an Pfingsten 2013

Die Ordination zum Stammapostel erfolgte beim Pfingstgottesdienst 2013 am 19. Mai 2013 in Hamburg Borgfelde. Am selben Tag ist der aktive Stammapostel Wilhelm Leber in den Ruhestand getreten. Mit den Worten

„Ich habe mir sagen lassen, es soll ein neuer Stammapostel geben heute.“

begann Jean-Luc Schneider in Hamburg seine Co-Predigt. In seiner Predigt ging Schneider besonders auf das Verhältnis zu Jesus Christus ein und stellte ebenso klar, dass aus der Kraft des Heiligen Geistes das Leben eines Christen zu meistern wäre. Glauben, Lieben und Vergeben kämen aus dem Heiligen Geist. Dies, so Schneider, würden auch die Mitmenschen merken, da an uns etwas anders ist. Auf die Frage wie es nun weitergehen wird, antwortete Schneider mit dem Sinnbild des Brautzuges und meinte, dass nur der Lokführer sich ändern würde, der Zug aber ungemindert dem Ziele zufahren wird. Sie Schienen, so Schneider, wurden zuvor von Jesus Christus gelegt. Sein zukünftiges Programm als Stammapostel kündigte der designierte Stammapostel mit einem Zitat aus der ersten Seite des Katechismus an, wo es heißt:

„Eine Kirche, in der sich Menschen wohlfühlen und - vom Heiligen Geist un der Liebe zu Gott erfüllt - ihr Leben nach dem Evangelium Christi ausrichten und sich so auf sein Wiederkommen und das ewige Leben vorbereiten.[20]

Weiter sagte Schneider, dass es unser Programm sei sich nach dem Evangelium auszurichten. Das sei zwar anspruchsvoll, aber er sei davon begeistert. Sichtlich bewegt bejahte Stammapostelhelfer die Frage des Stammapostels Leber, ob er das Stammapostelamt annehmen werde. So ordinierte Leber ihn zum Stammapostel, welche wenige Minuten später durch diesen in der Ruhestand gesetzt wurde.

Zum Abschluss des Gottesdienstes richtete sich der neue Stammapostel an die Gemeinde und rief dazu auf, dass alle Stammapostelhelfer sein sollen und für die Einheit im Werk zu sorgen.

Video zum Pfingstgottesdienst bei Unsere Familie Online: Trailer Pfingsten 2013

Kritische Berichterstatter, wie zum Beispiel Glaubenskultur, erklärten bereits am Pfingstsonntag, dass seine Aussage, sein Programm wäre ganz einfach, zeige, dass er solche Fragen nicht ernst nähme. Ebenso wurde bemängelt, dass es keinen Fahrplan für die nächsten zehn Jahre gäbe, denn auf die Interviewfrage des Friedrich Bischoff Verlages wo Schneider die Kirche in zehn Jahre sähe, sagte er nur Ganz nah' beim Herrn.[21] Weiter bemängelt glaubenskultur:

„Sie (Leber und Schneider) weichen den Fragen aus, wo die Kirche in zehn Jahren sein will. Entweder beim Herrn oder ganz nahe beim Herrn ist das einzige was ihnen dazu einfällt. Es ist ein deprimierendes Zeichen, das sie damit an die Kirchenöffentlichkeit senden. Wenn es sich bewahrheitet, dass auch der neue Stammapostel Strategiefragen massiv verdrängt, dann dürften sich noch mehr Gläubige nicht ernstgenommen fühlen und noch mehr Distanz zur Kirche aufbauen.“

Amtszeit

Die ersten Dienstreisen von Stammapostel Schneider nach Pfingsten führten zunächst nach Afrika, wo 80% der neuapostolischen Christen leben. Seinen ersten Gottesdienst als neuer Stammapostel der Neuapostolischen Kirche hielt Jean-Luc Schneider am 26. Mai 2013 in Brazzaville, Kongo. Ebenso kündigte er an, dass ein zukünftiger Pfingstgottesdienst aller Voraussicht nach in Afrika stattfinden wird.

Magazin UF spezial

Das erste ausführliche Interview mit Stammapostel Schneider wurde Mitte 2013 im Heft 2 des Magazins UF spezial mit dem Titel Stabwechsel abgedruckt.

Ordinationen

Weblinks

Weiterführende Artikel

Fotostrecke

Referenzen


Vorgänger Amt Nachfolger
Wilhelm Leber Stammapostel der Neuapostolischen Kirche
seit 2013
Vorgänger Amt Nachfolger
René Higelin Bezirksapostel der Gebietskirche Frankreich
2004-2012
Bernd Koberstein