Ilmari Krohn

Aus APWiki
Version vom 11. März 2016, 17:19 Uhr von Matze (Diskussion | Beiträge) (Verwandtschaftsverhältnisse)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ilmari Henrik Reinhold Krohn (* 8. November 1867 in Helsinki; † 25. April 1960 ebenda) war ein finnischer Musikwissenschaftler und Komponist. Er war der letzte katholisch-apostolische Diakon Finnlands.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Krohn studierte Musik in Helsinki bei Richard Faltin und von 1886 bis 1890 am Leipziger Konservatorium bei Gustav Schreck. Er wirkte von 1894 bis 1905 in Tampere und von 1911 bis 1944 in Helsinki als Organist. Daneben unterrichtete er von 1918 bis 1935 Musikwissenschaft als außerordentlicher Professor an der Universität von Helsinki.

Krohn veröffentlichte zahlreiche musikwissenschaftliche Publikationen z. B. über Anton Bruckners und Jean Sibelius' Symphonien (teilweise auf Deutsch) und war Mitglied der Choral- und der Gesangbuchkommission von Finnland. Er komponierte eine Johannes-Passion, zwei Oratorien, eine Oper und mehrere Liederzyklen.

katholisch-apostolischer Diakon

Krohn diente seit 1893 als Diakon in der Gemeinde in Helsinki (Helsingfors). Er war der letzte Diener in Finnland, das zum Stamm Rußland gehörte und kleine Gemeinden in Helsingfors, Hangö und Sibbo hatte unter dem aus Schweden kommenden Priester Carl Johan Tiderman (+ 17.10.1937) als Vorsteher und unter der Fürsorge des Engels von St. Petersburg. Nach 1917 unterstanden diese Gemeinden dem Engel in Stockholm, ab 1927 kamen sie unter Kopenhagen. [1]

Schriften

  • Über die Art und Entstehung der geistlichen Volksmelodien in Finland. Akademische Abhandlung. Helsingfors. 1899.
  • Der Formenbau in den Symphonien von Jean Sibelius. Suomalainen tiedeakatemia, Helsinki. 1942.
  • Der Stimmungsgehalt der Symphonien von Jean Sibelius 1–2. Suomalainen tiedeakatemia, Helsinki. 1945–1946.
  • Sävelmuistoja elämäni varrelta. [Musikalische Denkwürdigkeiten.] WSOY, Helsinki. 1951.
  • Anton Bruckners Symphonien: Untersuchung über Formenbau und Stimmungsgehalt 1–3. Suomalainen tiedeakatemia, Helsinki. 1955–1959.

Verwandtschaftsverhältnisse

Ilmari Krohn war der Sohn des Dichters, Literaturwissenschaftlers und Folkloristen Julius Krohn und damit Bruder des Folkloristen Kaarle Krohn. Die Schriftstellerin Aino Kallas ging aus der zweiten Ehe seines Vaters hervor und war damit seine Halbschwester.

Krohn war der Schwiegersohn Viktor von Dittmanns. Sein Sohn Ensio Kurki-Suonio war als Unterdiakon tätig bis zu seinem Tode im Jahr 1993. [2]

Einzelnachweise

  1. Karl Born, Das Werk des Herrn, S.216
  2. Siehe Jörg Michael Abel: Das Werk des Herrn unter Aposteln in Russland und im Baltikum, S. 21.