Ernst Streckeisen

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Ernst Streckeisen (1905-1978)
Ernst Streckeisen im Auto

Ernst Streckeisen (* 19. Oktober 1905 in St. Gallen, Schweiz; † 8. November 1978 in Kapstadt, Südafrika) war vom 15. Februar 1975 bis zu seinem Tod Stammapostel und damit Hauptleiter der Neuapostolischen Kirche.


Lebenslauf

Ernst Streckeisen wurde in einfache Verhältnisse hineingeboren. Nach dem frühen Tod des Vaters kam seine Mutter mit der Neuapostolischen Kirche in Berührung und empfing zusammen mit ihren beiden Söhnen 1910 die Versiegelung, die die Mitgliedschaft in der Neuapostolischen Kirche begründet. Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums, das Ernst Streckeisen mit dem Abitur abschloss, absolvierte er eine kaufmännische Lehre und arbeitete in verschiedenen St. Gallener Betrieben. In der Zeit der Weltwirtschaftskrise musste er Arbeitslosigkeit und Armut kennen lernen. Schon als junger Mann brachte sich Ernst Streckeisen in die neuapostolische Gemeindearbeit ein. Vom 21. Oktober 1935 bis zu deren Tod am 28. September 1969 war Ernst Streckeisen mit seiner Frau Elsa, geb. Bruderer, verheiratet mit der er eine Tochter hat.

Ernst Streckeisen wurde 1952 ins Apostelamt gesetzt und trat nach dem plötzlichen Tod von Apostel Ernst Eschmann die Nachfolge in der Bezirksleitung an. Diese hatte der vom Bischof zum Apostel ordinierte Ernst Eschmann erst ein Jahr vorher nach der Zwangsruhesetzung von Bezirksapostel Ernst Güttinger am 5. August 1951 übernommen. Sowohl bei der Nachfolgeregelung von Güttinger wie auch der von Eschmann wurde der jeweils einzig weitere amtierende Apostel der Bezirkskirche Otto Güttinger übergangen. Otto Güttinger wurde ab 1954 von den inzwischen ordinierten Mitaposteln Ernst Streckeisen, Joseph Baur und Hermann Hänni mehrfach aufgefordert sein Apostelamt wegen seiner Kritik an der Botschaft nieder zu legen, was dieser mehrfach bis zu seiner Supendierung am 10. Juni 1954 ablehnte. Am 18. August 1965 wurde Ernst Streckeisen von Stammapostel Walter Schmidt zusätzlich mit der Betreuung der Gebietskirche Württemberg (Süddeutschland) beauftragt.

Nachdem sein Vorgänger, Stammapostel Walter Schmidt, altershalber in den Ruhestand getreten war, bestimmte er den damaligen Bezirksapostel der Schweiz zu seinem Nachfolger. In einer Apostelversammlung, an der fast alle der damals amtierenden neuapostolischen Apostel teilnahmen, wurde dieser Beschluss einstimmig angenommen.

Nachdem er das Stammapostelamt übernommen hatte ordinierte er am 4. Mai 1975 Apostel Karl Kühnle zum Bezirksapostel für Württemberg und am 1. Januar 1976 Bischof Hans Urwyler zum Bezirksapostel für die Schweiz. Letzterer folgte ihm nach seinem Tod auch im Amt des Stammapostels.

Ernst Streckeisen verstarb nach relativ kurzer Amtszeit während einer Dienstreise in Südafrika an den Folgen eines Schlaganfalles.

Ordinationen


Zur Gebietskirche Schweiz gehörten auch Österreich, Ungarn, die CSSR, Polen, Italien, Jugoslawien und Spanien.

Entwicklungen seiner Amtszeit

Die internationale Kirchenleitung der Neuapostolischen Kirche wurde mit Beginn der Amtszeit Ernst Streckeisens nach Zürich, Schweiz, verlegt. Ernst Streckeisen war es als erstem Stammapostel nach dem 2. Weltkrieg möglich, in der damaligen DDR Gottesdienste zu halten.

Herausforderungen seiner Amtszeit

Zitate

Zwei Zitate von Stammapostel Ernst Streckeisen haben bis in die Gegenwart überlebt und werden bis heute in neuapostolischen Kreisen und auch teilweise in Predigten verwendet:

  • "Nachfolge bis zuletzt-alles andere ist Leerlauf"
  • "Na, dann bleibt mir mal schön apostolisch!"

Weblinks

Bild von Stammapostel Ernst Streckeisen:[1]


Vorgänger Amt Nachfolger
Walter Schmidt Stammapostel der Neuapostolischen Kirche
1975-1978
Hans Urwyler
Vorgänger Amt Nachfolger
Ernst Eschmann Bezirksapostel der Gebietskirche Schweiz
1953-1976
Hans Urwyler
Vorgänger Amt Nachfolger
Georg Schall UND Gotthilf Volz Bezirksapostel für Württemberg
1965-1975
Karl Kühnle