Diakonisse

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Zwei Diakonissen mit Bezirksapostel Arthur Rosentreter auf Papua-Neuguinea Unsere Familie Ausgabe vom 5. Mai 1995

Die Diakonissin bzw. Diakonisse war ein Laienamt in den katholisch-apostolischen Gemeinden und in der Allgemeinen christlichen apostolischen Mission (AcaM). Teilweise kam es auch noch in der Apostolischen Gemeinde und der Neuapostolischen Kirche vor. Der Schwerpunkt des Amtes lag auf der geistlichen und materiellen Betreuung der weiblichen Glieder der Gemeinde.

Katholisch-apostolische Gemeinden

In den Katholisch Apostolischen Gemeinden wurden Diakonissen ähnlich wie die Diakone und Unterdiakone gewählt. Sie empfingen aber im Gegensatz zu den Diakonen nicht die apostolische Segnung. Sie gehörten zu der sogenannten niederen Ordnung der Kirche. Zu den diakonalen Hilfskräften gehörten die Unterdiakone, Diakonissen, Akoluthen, Sänger, Türhüter und Laiengehilfen, welche sämtlich durch den Engel der Gemeinde zu ihrem Dienst eingesetzt wurden. Diakonissen pflegten und beaufsichtigten die Handarbeiten für die Herstellung liturgischer Gewänder. Die Diakonissen wurden den Ältesten und Diakonen unterstellt. Das Diakonissenamt war keine besondere Stufe des kirchlichen Amtes und hatte keinerlei Rang über irgend einem der Engel, Priester und Diakone.

Johannes Albrecht Schröter schreibt in seiner Doktorarbeit über die Diakonissen:

„Als erste Diakonissin der Berliner Gemeinde wurde am 5.8.1849 eine Frau Hensch (aus Charlottenburg) eingesetzt. Am 17.1.1860 wurde die Frau des Priesters Messerschmidt als "Oberin" der Diakonissen gewählt. Diese Funktion ist jedoch auf einer Ratsversammlung der Berliner Amtsträger unter der Leitung des Apostels Woodhouse am 5.11.1860 wieder abgeschafft worden... “

Johannes Albrecht Schröter[1]

Allgemeine christliche apostolische Mission

In der Liturgie von 1864 findet sich in der entsprechenden Rubrik (S. 224f., Neuausgabe S. 236):

Da die Diakonissinnen für den Dienst unter den Frauen und Jungfrauen bestimmt sind, so ist es recht und billig, daß sie aus der unpartheiischen Wahl dieser auch hervorgehen, unter Gutheißung der Rathsversammlung des Bischofs. Die Diakonissen führen nicht ein selbstständiges Amt, sondern sie sind Gehülfinnen der Aemter, da, wo weiblicher Dienst und Pflege nöthig ist.

Neuapostolische Kirche

Nach Aussage von Sebastian Müller-Bahr gab es bis Ende des 20. Jahrhunderts noch ganz vereinzelt Diakonissen in der Neuapostolischen Kirche, die aber eher gesamtdiakonische Aufgaben ausgeführt haben dürften. In der Katechese Fragen und Antworten über den neuapostolischen Glauben, aus dem Jahr 1938 findet man unter der Frage 175 "Welche Ämter gibt es in der Neuapostolischen Kirche?" das Diakonissenamt. Unter Stammapostel Johann Gottfried Bischoff wurde das Diakonissenamt dann jedoch abgeschafft. In der Ausgabe von 1952 der "Fragen und Antworten" wird das Diakonissenamt nicht mehr erwähnt.

Die Zeitschrift Unsere Familie berichtet in ihrer Ausgabe vom 5. Mai 1995 (s. 46) von zwei Schwestern, die wie Diakonissen in der Gemeinde Maka, Papua-Neuguinea den Dienst verrichten: "SCHWESTERN SORGTEN FÜR STÖRUNGSFREIEN GOTTESDIENSTABLAUF - Zwar gibt es in der Neuapostolischen Kirche nicht das Amt der Diakonisse, doch können unsere Schwestern auch ohne "Amt und Würden" segensreich zu einem geordneten Gottesdienstablauf beitragen. Das erlebte Bezirksapostel Arthur Henry Rosentreter bei einem Besuch der Gemeinde Maka auf Papua-Neuguinea ..."

VAG

Im Reformiert-apostolischen Gemeindebund gab es wohl anfangs auch Diakonissen für die Seelsorge unter den Frauen. Die anderen Gemeinschaften der VAG kannten dieses Amt nicht, da sie sich erst später von der NAK trennten. Im Jahre 2003 beschloss die VAG die Frauenordination und seit 2004 gibt es auch Diakonissen, allerdings unter der Bezeichnung Diakonin.

  1. Zitiert nach Johannes Albrecht Schröter: Die Katholisch-apostolischen Gemeinden in Deutschland und der Fall Geyer Zweite Auflage, ISBN 3828890148, Doktorarbeit, S. 478 - 61.b

Bekannte Diakonissen

Weblinks