Buß- und Bettag

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Der Buß- und Bettag ist ein protestantischer Feiertag der auch in den apostolischen Kirchen begangen wird. Er entwickelte sich aus dem evangelischen Kirchenjahr heraus und wurde von der Neuapostolischen Kirche - wahrscheinlich Anfang des 20. Jh -in das Kirchenjahr aufgenommen.

Im 20. Jahrhundert wurde er wie auch heute meist am Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag/Totensonntag (dem letzten Sonntag des Kirchenjahres) begangen, also 11 Tage vor dem ersten Adventssonntag bzw. am Mittwoch vor dem 23. November.

Das Wort „Buße“ lässt allerdings unrichtige Assoziationen aufkommen. Es geht bei diesem Tag nicht um Büßen für begangene Vergehen im Sinne von „bestraft werden“, sondern um eine Haltungsänderung, eine Umkehr zu Gott hin.

Seitdem der Buß- und Bettag nicht mehr Feiertag ist, finden die Gottesdienste zum Buß- und Bettag in der NAK und der Apostolischen Gemeinschaft in der Regel am Abend des Tages statt.

In der Schweiz wird der Buss- und Bettag am "Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag" jeweils am dritten Sonntag im September begangen.

Im Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche findet sich eine eigene Rubrik "Buße" mit Liedern für den Buß- und Bettag. Auch im Gesangbuch der VAG, Singt dem Herrn (Lieder 259-284, die aber auch im sonntäglichen Gottesdienst zur Buße vor dem Abendmahl gesungen werden), gibt es eine solche Rubrik.

Hintergrund

Der Buß- und Bettag bildete sich aus der Antike heraus, ursprünglich wurde wurde gemeinsam Buße gefeiert um bei Göttern um Vergebung für ihre Fehler zu bitten.

Als Jona von Gott nach Ninive geschickt wurde um die Bewohner zur Umkehr von ihrem lasterhaften Leben zu verhelfen, taten sie Buße und flehten zu Gott um die Verschonung ihrer Heimat. (Vorlage:Jona (Bibel) Jona 3,4–10 LUT)

Im Jahre 1532 wurde auf Grund der Gefahr eines Krieges gegen die Türken in Straßburg der erste Bettag gefeiert.

In Deutschland gab zahlreiche Buß- und Bettage, die je nach Region zu unterschiedlichen Tagen gefeiert wurden. Im Jahre 1893 führten die Preußen einen einheitlichen Buß- und Bettag ein, der am letzten Mittwoch des Jahres gefeiert wurde.

Im Zweiten Weltkrieg feierte die Kirchen diesen Feiertag sonntags um die Kräfte für den Krieg zu sparen. Nach dem Krieg wurde er in vielen Regionen Deutschlands wieder Mittwochs in November gefeiert. 1994 wurde wurde die Abschaffung des gesetzlichen Feiertages beschloßen und 1995 wurde er abgeschafft. Der Grund hierfür war die Belastung der Arbeitgeber und der Pflegeversicherungen durch diesen Feiertag.

Der Freistaat Sachsen feiert ihn bis heute als einzigstes Bundesland Deutschlands als gesetzlicher Feiertag.