Blumendienst

Aus APWiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Erntedankschmuck
Blumenschmuck am Altar der NAK Dessau

Der Blumendienst (auch: Blumenschmuck(gruppe) oder Altarschmuck) beschreibt im neuapostolischen Sprachgebrauch die Herrichtung des Altarschmuckes oder des Kirchenraumes mittels Blumen oder Pflanzen.

Beschreibung

Neuapostolische Kirche

Geschichte

In der Regel wird der Altar zu jedem Gottesdienst durch Blumen oder Pflanzen hergerichtet. Während zur Jahrhundertwende noch große Pflanzen, mancherorts sogar kleine Bäume den Altarraum zierten, wechselte der Schmuck zum Anfang des 20. Jahrhunderts auf Blumenarrangements direkt auf dem Altartisch. Besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahm bei sogenannten Festgottesdiensten die Ausgestaltung des Atarraumes und des Altars selber gigantische Ausmaße an. Heute wird zu besonderen Anlässen, wie Apostel- oder Stammapostelgottesdiensten mitunter die übermäßige Ausschmückung des Altarbereiches kritisch gesehen. In vielen Gemeinden wechselt seit dem 21. Jahrhundert der Blumenschmuck wieder zurück vom Altar auf die Fläche vor oder neben dem Altar. Dennoch gibt es regional, besonders bei Gottesdiensten mit Handlungen, wie zum Beispiel Taufe, Versiegelung oder Hochzeitsjubiläen, umfangreich ausgeschmückte Altäre. Eine Sonderstellung nimmt der Erntedankgottesdienst ein, wo traditionell der Altar mit Erntegaben und Blumen dekoriert wird.

Praxis

In der Regel wird die kreative Aufgabe des Schmückens des Altars von Frauen aus der Gemeinde, sogenannten Blumengruppen, übernommen, teilweise aber auch von Männern (insbesondere Diakonen).

Zumeist werden die Kosten für Blumen als Ausgaben der Gemeinde (und damit indirekt von dem Opfer der Mitglieder) oder auch vollkommen privat finanziert. In manchen Gemeinden existieren separate Spendenboxen für den Blumenschmuck, auch wenn diese von der Kirchenleitung nicht gewünscht sind.

Konfliktpotential

Der Blumen- oder Altarschmuck können seit jeher in Gemeinden Anlass für Kontroversen sein, bzw. sogar zu Konflikten führen. Die kircheneigene Zeitschrift Unsere Familie behandelte das Thema unter anderem in der Ausgabe 12 und hielt über die beiden unterschiedlichen Ansichten fest: "Die einen argumentieren, der Altar sei eine heilige, geweihte Stätte, an der einzig und allein das Opfer Jesu Christi und das Wort aus dem Heiligen Geist Platz haben soll."[1] Außerdem lenke es vom christlichen Kultus, der Feier des Opfers Jesu und seines Gedächtnisses ab. Auch die teilweise hohen Kosten für Schnittblumen wären in anderen sozialen Projekten besser angelegt. "Andere berufen sich auf die Schönheit der auch von Jesus gerühmten Blumen. ... Und diese Wunderwerke der Schöpfung sollen den festlichen Rahmen des Gottesdienstes unterstreichen." Ferner stünden die Blumen sinnbildlich für die Vergänglichkeit aller Kreaturen oder sogar für den Leidensweg Christi.

Richtlinien zum Blumenschmuck

Bezirksapostel W. Klingler zum Thema Blumenschmuck, Glauchau 2013

Apostolische Gemeinschaft

Auch in der Apostolischen Gemeinschaft wird der Altar, meist weniger umfangreich wie in der Neuapostolischen Kirche, durch Blumen hergerichtet. Die deutlich aufwendigere Ausgestaltung bei Aposteldiensten findet jedoch in der AG nicht statt. Der Schmuck wird privat finanziert und nach dem Gottesdienst i.d.R. mit nach Hause genommen.

Katholisch-apostolische Gemeinden

Die Katholisch-apostolischen Gemeinden kannten eine konkrete Richtlinie zur Ausgestaltung des Blumenschmuckes, aus dessen Ursprung auch die Entwicklung innerhalb der Neuapostolischen Kirche kam:

„Blumen und dergleichen Schmuck darf nicht auf dem Altar selbst, wohl aber auf Sockeln und in Nischen der Hinterwand stehen.“

Weblinks

Verweise

  • Unsere Familie, Ausgabe 12 vom 20. Juni 2017, Verlag Friedrich Bischoff Neu-Isenburg