Barnabas

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Ikone von Barnabas

Barnabas war aus dem israelitischen Stamm Levi, stammte aber aus Zypern. Nach der Apostelgeschichte hieß er auch Josef (in einigen Handschriften Joses).[1] Er wird zu den Aposteln hinzugezählt, allerdings gehört nicht in den Kreis der Zwölf Apostel.

Biblische Erwähnung

In der Apostelgeschichte

Barnabas war neben Matthias ein Kandidat die Apostelnachfolge von Judas Ischariot anzutreten, allerdings fiel das Los auf Matthias. [2]

Barnabas wird später nochmals erwähnt, bei dem er einen großen Geldbetrag an die Urgemeinde gespendet hat. Das wird wie folgt beschrieben:

„Auch Josef, ein Levit aus Zypern, der von den Aposteln Barnabas, das heißt übersetzt Sohn des Trostes, genannt wurde, verkaufte einen Acker, der ihm gehörte, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.[3]

Anhand dieses Berichtes lässt sich entnehmen, dass Barnabas entweder ein Bauer oder ein Großgrundbesitzer war der einen Acker verkaufte und den Erlös der christlichen Urgemeinde gespendet hat. Das Ökumenische Heiligenlexikon geht davon aus, dass er der Sohn eines Gutbesitzers war.[4] Barnabas galt als Bekenner seines Glaubens, der Paulus der Jerusalemer Gemeinde als Christ vorstellte.[5]

Nach der Steinigung des Diakons Stephanus kam es zur Christenverfolgung und Barnabas wurde nach Antiochia gesandt.[6] Hier ereignete sich folgendes:

„Als dieser dort hingekommen war und die Gnade Gottes sah, wurde er froh und ermahnte sie alle, mit festem Herzen an dem Herrn zu bleiben; denn er war ein bewährter Mann, voll Heiligen Geistes und Glaubens. Und viel Volk wurde für den Herrn gewonnen. Barnabas aber zog aus nach Tarsus, Saulus zu suchen. Und als er ihn fand, brachte er ihn nach Antiochia. Und sie blieben ein ganzes Jahr bei der Gemeinde und lehrten viele. In Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt. [7]

Während der Apostelversammlung in Jerusalem kam es zu großen Streitigkeiten, bei diesen ging es darum, ob man sich beschneiden lassen müsste um das Heil zu erhalten.[8] Bei diesem Streit spielten ehemalige Mitglieder der Pharisäer Sekte eine große Rolle.[9] Paulus und Barnabas sollten sich mit den Ältesten beraten.[10] Apostel Petrus brachte in der Funktion eines Mediators mit seinen Worten, die wütende Menge zum schweigen und schenkt Banrabas und Paulus die Möglichkeit zur vernünftigen Argumentation.[11] Sie erzählten von den Wundern die sie erlebt haben. Auf Beschluss der Versammlung wurden er, Paulus, Joseph Barsabbas und Silas mit Briefen nach Antiochien geschickt.[12]

Kurz darauf wollten sie weiter ziehen und kam es zum Streit zwischen Barnabas und Paulus bezüglich des Reisebegleiters, Barnabas wollte Johannes Markus mitnehmen, stattdessen wollte Paulus lieber Silas mitnehmen.[13] Daraufhin trennten sich beide voneinander und Barnabas ging zusammen mit Markus auf eine Missionsreise nach Zypern, während Paulus in die andere Richtung nach Syrien und Zizilien ging.[14]

Im Galaterbrief

Im Galaterbrief wird die Streitigkeit ebenfalls aufgegriffen und wie folgt beschrieben:

„Da aber Petrus gen Antiochien kam, widerstand ich ihm unter Augen; denn es war Klage über ihn gekommen. Denn zuvor, ehe etliche von Jakobus kamen, aß er mit den Heiden; da sie aber kamen, entzog er sich und sonderte sich ab, darum daß er die aus den Juden fürchtete. Und mit ihm heuchelten die andern Juden, also daß auch Barnabas verführt ward, mit ihnen zu heucheln. Aber da ich sah, daß sie nicht richtig wandelten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Petrus vor allen öffentlich: So du, der du ein Jude bist, heidnisch lebst und nicht jüdisch, warum zwingst du denn die Heiden, jüdisch zu leben?[15]

Apokryphische Schriften

Der Barnabas-Brief

Der Barnabas-Brief ist ein angeblicher Apostelbrief der zwischen 130 und 132 von einem anomynem Verfasser in Alexandria entstanden sein könnte.[16] Demnach hat dieser Brief wenig mit Barnabas zu tun, dennoch wird der Name mit diesem Brief in Zusammenhang gebracht.

In dem Brief ist unter anderem folgendes zu lesen:

„Halten diese unversehrt stand bei der Sache des Herrn, so freuen sich mit ihnen Weisheit, Einsicht, Wissen, Erkenntnis. Denn er hat uns geoffenbart durch alle Propheten, daß er weder Schlachtopfer noch Brandopfer noch Gaben brauche, indem er einmal sagte: Was soll mir die Menge eurer Schlachtopfer?, spricht der Herr; satt bin ich der Brandopfer, und Fett von Lämmern und Blut von Stieren und Böcken mag ich nicht, auch wenn ihr kommt, um von mir gesehen zu werden. Wer hat denn dies verlangt aus euren Händen? In meinem Vorhof gehet nicht länger einher. Wenn ihr Speiseopfer bringet, ist es umsonst. Rauchopfer ist mir ein Greuel, eure Neumonde und Sabbate ertrage ich nicht. Das also hat er abgeschafft, damit das neue Gesetz unseres Herrn Jesus Christus, das kein Zwangsjoch ist, nicht ein Opfer habe, das Menschenwerk ist. Er sagt aber wiederum zu ihnen: Habe vielleicht ich euren Vätern, als sie aus dem Lande Ägypten zogen, befohlen, mir Brandopfer und Schlachtopfer darzubringen? Nein; vielmehr dieses habe ich ihnen befohlen: Keiner von euch trage gegen seinen Nächsten Böses in seinem Herzen nach, und falschen Eid liebet nicht. So müssen wir also, falls wir nicht Toren sind, die Absicht der Güte unseres Vaters begreifen; da er uns nicht auf Irrwegen wie jene suchen will, sagt er ja, wie wir ihm nahen sollen. Er spricht also folgendermaßen zu uns: Opfer für Gott ist ein zerknirschtes Herz. Wohlgeruch für den Herrn ist ein Herz, das den lobpreist, der es gebildet. Sorgfältig müssen wir also, Brüder, bedacht sein auf unser Heil, damit nicht der Böse einen Schlupfwinkel für den Irrtum in uns bereite und uns so wegschleudere von unserem Leben.[17]

Allein aus diesen Worten wird bemerkbar, das der Brief eine große Abneigung dem jüdischen Glauben entgegenbringt und gegen die Traditionen spricht.[18] Der Brief endet mit folgenden Worten:

„Werdet gelehrige Schüler Gottes, indem ihr fleißig forschet, was Gott von euch verlangt, und tuet es, damit ihr gefunden werdet am Tage des Gerichtes. Wenn ihr ein Gedächtnis habet für eine Wohltat, gedenket meiner, indem ihr diese meine Worte beherziget, damit mein Verlangen und meine Sorgfalt zu etwas Gutem führe. Ich ersuche euch darum, indem ich eine Wohltat erbitte. Solange noch das herrliche Gefäß bei euch ist, versäumet nichts von dem Eurigen, sondern forschet stets darüber nach und erfüllet jegliches Gebot; denn sie sind es wert. Deshalb war ich um so mehr bemüht, von dem, was ich beherrschte, euch zu schreiben, um euch eine Freude zu machen. Lebet wohl, Kinder der Liebe und des Friedens, der Herr der Herrlichkeit und jeglicher Gnade sei mit eurem Geiste![19]

Das Barnabas-Evangelium

Das apokryphe Evangelium von Apostel Barnabas behauptet, dass Judas Ischariot anstelle von Jesus Christus am Kreuz starb, und dass Jesus nur ein Vorbote des islamischen Propheten Mohammed war. Allerdings existiert nur ein italienisches Manuskript aus dem 16. Jahrhundert. Darinnen gibt es zahlreiche theologische Unterschiede zur Bibel und zum Koran. [20] Dementsprechend ist dieser Text vermutlich jünger als der Islam, da Adam in diesem Evangelium das islamische Glaubensbekenntnis kennt, dass vor dem 7. Jahrhundert niemand kennen konnte. [21]

Legenden um Barnabas

Die Legenden berichten, dass Barnabas Kranke geheilt hat in dem er diesen das Matthäus-Evangelium auflegt hat. In Rom soll er den späteren Bischof Clemens getauft haben. Er soll in Zypern gesteinigt worden sein.[22]

Bauernregeln

Mehrere dem Namenstag am 11. Juni entsprechende Bauernregeln lauten:

Mit seiner Sens' der Barnabas, kommt her und schneidet ab das Gras.
Wenn St. Barnabas bringt Regen, gibt's reichen Traubensegen.
St. Barnabas niemals die Sichel vergaß, er hat den längsten Tag (stimmt nicht!) und das längste Gras.
Der Barnabas macht, wenn er günstig ist, wieder gut, was vielleicht schon verdorben ist.[23]

Referenzen