Apostelbild

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Unter Apostelbild -oder auch Stammapostelbild - versteht man in der Apostolischen Alltagskultur das Foto eines Apostels (oder Stammapostels), welches jahrzehntelang in einigen apostolischen Glaubensgemeinschaften prägender Gegenstand der häuslichen und kirchlichen Alltagskultur war.

Inhaltsverzeichnis

Ursprung

Portraitartige Bilder von Aposteln finden sich bereits in den katholisch-apostolischen Gemeinden, wurden aber - nach derzeitiger Kenntnis- nicht unter Gemeindemitgliedern weiter verbreitet. In der Neuapostolischen Kirche gibt es bereits von den Aposteln der ersten Dekaden Fotos. Insbesondere von Apostel Friedrich Wilhelm Schwarz in den Niederlanden scheinen zahlreiche Aufnahmen, auch für die privat-häusliche Verwendung gefertigt worden zu sein. Aufschwung und planmässige Verbreitung scheint insbesondere mit der Entstehung des Stammapostelamtes in Verbindung zu stehen.

Apostelbild im privat-häuslichen Rahmen

Bereits um die Jahrhundertwende scheint es zum "gut apostolischen Ton" gehört zu haben, dass ein Bild des jeweiligen Stammapostels (oder auch Apostels) zu Hause aufgehängt oder aufgestellt wurde. Oftmals fanden sich in neuapostolischen Familien jene Fotos im Wohnbereich oder auch im Schlafzimmer. Später wurden diese Bilder gezielt vom Friedrich Bischoff Verlag vermarktet. Die Üblichkeit solcher Bilder war jedoch regional unterschiedlich stark ausgeprägt. Es handelte sich jedoch zu keiner Zeit um einen Andachtsgegenstand, sondern vielmehr um eine Art Identifikationsmerkmal.

Seit den 1990er Jahren ist diese Sitte in den meisten Familien auf dem Rückzug. Bis heute beinhaltet aber der Konfirmationsbrief in der Neuapostolischen Kirche ein Stammapostelbild.

Auch in anderen apostolischen Glaubensgemeinschaften ist diese Sitte verbreitet oder verbreitet gewesen. In der Apostolisch Genootschap gehörte bis in die 1980er Jahre ein Bild des Apostels üblicherweise auf jeden Nachtschrank.

Apostelbild im kirchlichen Rahmen

Zu Zeiten des Stammapostel Krebs scheint es auch vielfach der Brauch gewesen zu sein, im Kirchenschiff ein Bild des Apostels Krebs aufzuhängen. Unter Stammapostel Niehaus wurde dieses untersagt. Karl Handtmann zitiert aus der Wächterstimme: In einer Ämterversammlung in Berlin im Mäz 1905 dekretiert Niehaus: die Bilder von dem Apostel Krebs möge man in den Wohnhäusern lassen, "da habe er nichts dagegen, - wir sollen uns nicht an den toten Aposteln, sondern an den Lebenden halten." [1]

In der Neuapostolischen Kirche gehört bis heute üblicher Weise in jede Sakristei ein Bild des jeweilig amtierenden Stammapostels. Auch sind vielfach Apostelbriefe oder andere Publikationen der Kirche mit einem Bildnis des Stammapostels oder jeweiligen Apostels versehen.

Einzelnachweise

  1. K.Handtmann, S. 50 nach Waechterstimmen 117.