Apokryphen

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Die Apokryphen sind ein Teil der (meisten) Bibeln, welcher sich zwischen dem Alten Testament und dem Neuen Testament befindet. Diese Texte wurden aus unterschiedlichen Gründen im Entstehungsprozess der Bibel nicht in ihr aufgenommen. In den verschiedenen Konfessionen werden stellenweise verschiedene Bücher zu den Apokryphen gezählt. (siehe auch: Wikipedia-Eintrag)

Apokryphe bzw. deuterokanonische Schriften des AT

  • Buch Judit
  • Buch der Weisheit
  • Buch Tobit (nach der Vulgata und nach Luther „Tobias“)
  • Jesus Sirach
  • Buch Baruch und Brief des Jeremia
  • 1. Buch der Makkabäer
  • 2. Buch der Makkabäer
  • Zusätze zum Buch Ester
  • Zusätze zum Buch Daniel
  • Gebet des Manasse

Bedeutung aus Evangelischer Sicht

Luther beschreibt die Apokryphen so: Das sind Bücher, so der Heiligen Schrift nicht gleich gehalten und doch nützlich und gut zu lesen sind. Diese Schriften gelten also nicht als heilig oder gleichwertig mit den biblischen Büchern.

In der aktuellen Ausgabe der Luther-Bibel fehlen folgende Apokryphen: das 3. und 4. Buch Esra, das 3. Makkabäerbuch.

Bedeutung aus katholischer Sicht

Die für die protestantischen Kirchen als apokryph geltenden Texte werden in der Katholischen Kirche als deuterokanonische Schriften bezeichnet. Sie werden als integraler Bestandteil der Bibel angesehen und gelten als kanonisch.

Bedeutung aus neuapostolischer Sicht

In der Tradition der Neuapostolischen Kirche sind die Apokryphen für Glaube und Lehre ebenso verbindlich wie die anderen Schriften der Bibel.[1] - stellte die Bezirksapostelversammlung im Oktober 2005 fest.

Bis 2005 gab es keine einheitliche Wertung der apokryphischen Bücher innerhalb der Neuapostolischen Kirche. Da die alttestamentlichen Apokryphen nicht in allen Bibelübersetzungen vorhanden sind, wird in überregionalen und internationalen Gottesdiensten nicht auf sie zurück gegriffen. Dies ist eine Konzession an die Internationalität der Neuapostolischen Kirche. Ungeachtet dessen werden jedoch Lehraussagen der Kirche mit Worten aus den Apokryphen begründet.[2]

Im bisherigen Lehrbuch über den neuapostolischen Glauben "Fragen und Antworten" wird zwar Luthers Bewertung der Apokryphen zitiert - es handelt sich um Bücher, die "der Heiligen Schrift nicht gleich gehalten und doch nützlich und gut zu lesen sind" -, aber eine theologisch eindeutige Position hat die Neuapostolische Kirche damit bislang nicht bezogen. In der Redaktion für den neuen Katechismus wird diese Frage nach der Bedeutung der Apokryphen für den neuapostolischen Glauben nun eindeutig beantwortet.[3]

Das 4. Buch Esra

Im 4. Buch Esra, welches nicht mehr in der Luther-Bibel vorkommt, ist in einer Kapitelüberschrift die Rede von einer "neuen apostolischen Kirche". Die Neuapostolischen Kirche bezog das in der Vergangenheit auf die eigene Organisation.

Einzelnachweise